
„Wie ein Absteiger spielen wir nicht“
SW Bregenz-Coach Andi Heraf zieht erste Bilanz nach seinem Comeback.
Bregenz Der viel zitierte und von den Fans im schwarz-weißen Lager erhoffte Trainereffekt ist nach dem Trainerwechsel von Regi van Acker hin zu Andreas Heraf nicht eingetreten. Diese Sprache sprechen alleine die nackten Fakten. In den fünf Matches (vier in der 2. Liga, eines im ÖFB-Cup) mit dem Wiener auf der Seitenlinie gab es zwei Remis bei drei Niederlagen. Dennoch, Heraf sieht die Entwicklung seit seiner Ankunft gegeben. „Fürs Erste bin ich zufrieden, weil die Jungs zum einen von Tag eins großartig mitarbeiten und zum anderen sind wir deutlich stabiler geworden, spielen einen besseren Fußball als vorher und sind in den jeweiligen Partien immer knapp an einem Sieg dran gewesen“, so der SWB-Trainer, der gleichzeitig zugibt, „dass uns aber immer noch der erste Sieg fehlt. Das zeigt klar, wie sehr verfahren der Karren in Wahrheit ist“.
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Derby als Blaupause
Heraf zieht die 1:2-Derbyniederlage als Blaupause für den aktuellen Zustand seiner Mannschaft, die erst aufgrund des Ausscheidens des SV Stripfing nicht mehr am Tabellenende steht, heran. „Da hat man gesehen, wozu die Truppe zu leisten imstande ist. Wir waren gegen die zweitbeste Mannschaft der Liga sogar um ein Ticken besser. Aber am Ende stehen wir wieder mit leeren Händen da“, so der Coach, der die Gründe dafür klar erkannt hat: „Wir haben nicht nur im Derby wieder Geschenke verteilt, sondern eben auch davor. Es zeigt, dass wir nicht umsonst unten in der Tabelle stehen. Trotzdem: Der Auftritt gegen die Austria muss und wird uns Mut für die Zukunft geben“.
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Erster Sieg als großes Ziel
17 Spiele stehen in der Saison noch aus, vier davon bis zur Winterpause. Aus den Partien gegen die Young Violets (a), Vienna (h), Rapid II (a) und St. Pölten (h), „soll mindestens ein voller Erfolg her. Den brauchen wir auch dringend. Die Chancen dafür sind gegen jede dieser Mannschaften gegeben. Wir wissen jetzt, dass wir mit jedem Team der Liga mithalten können, da macht es auch keinen Unterschied, ob wir zu Hause gegen den Spitzenreiter spielen oder auswärts gegen den Siebten“, ist Heraf überzeugt vom ersten Sieg nach der 22 Spiele lang andauernden Durststrecke.

Bezüglich Spielausrichtung seiner Mannschaft hat der 58-Jährige aus seiner Vergangenheit bei Austria Lustenau seine Lehren gezogen. „Fakt ist, mit jedem Spiel, das wir verschenken, wird es eines weniger in Richtung Saisonende. Damals mit Austria Lustenau haben wir vielleicht zu spät unser Visier nach oben gezogen, deswegen ist es sich mit dem Klassenerhalt nicht ausgegangen. Deswegen sage ich jetzt in Bregenz: Uns bleibt eigentlich nichts anderes über, als mit vollem Offfensivdrang in jedes Match zu gehen“.
Veränderungen im Kader
Bis zur Winterpause soll also der erste Sieg eingefahren werden, in derjenigen wird es laut Cheftrainer zu Umwälzungen im Kader kommen. „Die aktuellen 24 Kaderspieler sind eindeutig zu viel, macht keinen Sinn. Ich stelle mir einen 20-köpfigen Kader für das Frühjahr vor, der voll angreifen kann“, erklärt Heraf, der bereits drei Testspieler unter der Woche beim Training als Gäste hatte. Nächste Woche wird der nächste Testpilot eintrudeln und vorspielen.