Tisis jagt den Meistertitel und Klammer sprintet voran

Feldkirch Seit mehr als drei Jahren spielt der 25-Jährige David Klammer nun beim SC Tisis, eine Zeit, die für ihn geprägt war von Ambition, Rückschlägen und einer Mannschaft, die immer wieder kurz davor war, den entscheidenden Schritt zu machen. „Im ersten Jahr waren wir mitten in der Ligareform, wir wurden Sechster und haben den Aufstieg ganz knapp verpasst“, erinnert er sich. „Auch in den folgenden Saisons waren wir immer nahe dran, aber es hat am Ende nie ganz gereicht.“ Gerade diese wiederholte Spannung und das ständige Scheitern auf der Zielgeraden prägen seinen Blick auf die laufende Spielzeit: „Heuer wollen wir es endlich durchziehen. Wir wissen, dass wir das Potenzial haben, und wollen das endlich konstant zeigen.“

Freundschaftliche Vereinigung

Der Weg nach Tisis kam für Klammer durch alte Bekanntschaften. Nach vielen Jahren bei Blau-Weiß Feldkirch, wo er bis zur U19 spielte, anschließend in Koblach, wo er erstmals echte Chancen in einer ersten Mannschaft erhielt, und kurzen Zwischenstationen in Mäder und Schlins, führte ihn ein starkes Stück Nostalgie zum SC Tisis. „Wir waren in der Jugend eine richtig starke Gruppe in Feldkirch“, sagt er. „Viele davon spielten schon in Tisis, sechs oder sieben von uns. Deshalb habe ich mich sofort wohlgefühlt, es hat sich angefühlt wie früher.“

Während seine Zeit in Feldkirch und Koblach ihn taktisch wie fußballerisch stark weiterbrachte, fand Klammer in Tisis seine feste Rolle. Heute ist er Stammspieler und offensiver Motor. „Meine Schnelligkeit, meine Dribblings – damit kann ich Spiele anreißen und Verantwortung übernehmen“, beschreibt er seinen Stil. Dass das Trainerteam viel in ihn investiert und klare Erwartungen hat, sieht er positiv. „Das spornt mich an. Druck gehört im Fußball dazu, und wenn man damit umgehen kann, wird man automatisch besser.“

Die Mannschaft des SC Tisis hebt er immer wieder hervor. „So kollegial wie hier habe ich es selten erlebt. Viele sind befreundet, man merkt das in jeder Trainingseinheit.“ Auch das Umfeld passt: ein kleiner Verein in einem kleinen Ort, aber mit überraschend vielen Zuschauern, die regelmäßig für gute Stimmung sorgen. „Wenn die Leute hinter dir stehen, spielst du automatisch mit mehr Herz.“

Sportlich könnte es derzeit kaum besser laufen: „Ich bin zufrieden mit mir selbst und der Mannschaft – klar, ein, zwei Spiele waren nicht top, aber das passiert. Wir haben nur eine Niederlage, das zeigt, wohin wir wollen.“ Das Ziel ist eindeutig: „Der Meistertitel. Nach so vielen Saisons, in denen wir knapp gescheitert sind, wollen wir im Frühjahr an die Leistungen anschließen und es diesmal wirklich schaffen.“ Langfristig sieht er sich und den Verein in der Landesliga: „Tisis war dort lange nicht mehr präsent. Es wäre schön, uns wieder zu etablieren.“

Abseits des Platzes bleibt Klammer dem Fußball treu, ob als Zuschauer oder Schiedsrichter. „Natürlich gehe ich auch mal Skifahren oder unternehme etwas mit Freunden, aber am Ende zieht es mich doch wieder zum Fußball. Alexander Moosbrugger