“Wir wollten Gewissheit, ob jemand in der Wohnung war”

Sport / 05.12.2025 • 15:45 Uhr
"Wir wollten Gewissheit, ob jemand in der Wohnung war"
Staatsanwaltschaft Feldkirch bestätigt, dass in Umkleiden und Duschen des Frauenteams heimlich Videoaufnahmen gemacht wurden. VN/Rhomberg

Staatsanwaltschaft nennt in “Causa Kriminalfall SCR Altach” jetzt Details. Zumindest 30 Spielerinnen auf den Aufnahmen identifiziert.

THEMEN-TEAM: Michael Gasser, Markus Krautberger, Simon Bitriol

Altach Noch laufen die Ermittlungen im beispiellosen Machtmissbrauchsfall um einen ehemaligen Spitzenfunktionär des SCR Altach auf Hochtouren. Der Mann steht im Verdacht, über mehrere Jahre heimlich Videoaufnahmen von Spielerinnen der Frauenmannschaft gemacht zu haben. Aufgeflogen ist der Fall durch einen Hinweis aus dem persönlichsten Umfeld des mutmaßlichen Täters. Die Auswertung großer Datenmengen brachte die Ermittler schließlich auf die Spur. Jetzt nennt die Staatsanwaltschaft erstmals Details. Demnach konnten auf den Videoaufnahmen rund 30 Frauen als Opfer identifiziert werden, so die Anklagebehörde zu den VN.

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Die gesichteten Aufnahmen lassen demnach den Schluss zu, dass Kameras in Umkleiden, Duschen und Fitnessräumen auf dem Vereins-Campus angebracht worden waren. Hinweise zu Videoaufnahmen aus den Wohnungen einzelner Spielerinnen gebe es unter dessen keine, so die Staatsanwaltschaft weiter. Dass sich immer wieder Unbefugte dort Zutritt verschafft haben könnten, gilt nach den Schilderungen der betroffenen Spielerinnen als gesichert. Immer wieder hätten sie das ungute Gefühl gehabt, jemand könnte sich in ihrer Wohnung aufgehalten haben. Dieser Verdacht habe sich dann auch bestätigt.

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“Wir wollten Gewissheit, ob jemand in der Wohnung war”, schildert eine der Spielerinnen im Gespräch mit den VN. Dafür hätten sie einen Tennisball hinter der Tür so platziert, dass dieser beim Öffnen wegrollen musste. Genau das sei dann auch passiert. Offenbar nicht nur einmal und auch nicht in einer einzelnen Wohnung. Für die Betroffenen ist dies der Nachweis, dass eben jener jetzt Tatverdächtige sich in ihren Wohnungen aufgehalten habe. Zumal der Mann offensichtlich Zugang zu Zweitschlüsseln hatte, die er laut VN-Recherchen bei sich zu Hause aufbewahrte.

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Noch sind die Ermittlungen nicht abgeschlossen. Erste Opfer sind laut Staatsanwaltschaft bereits einvernommen worden, weitere Einvernahmen stehen noch an. Ob es zu einer Anklage gegen den Tatverdächtigen kommt, dürfte sich noch im Laufe des Monats entscheiden. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.