
Neues Mindset bei der Austria
Austria Lustenaus Cheftrainer Markus Mader blickt auf erfolgreichen Herbst in der 2. Liga zurück.
Lustenau Der Kopf spielt im Fußball eine bekanntlich große Rolle. Dies nicht nur, was den oft bemühten Kopfball betrifft, sondern vor allem, wenn es um die Psyche geht. Genau darin sieht Austria Lustenaus Cheftrainer den großen Unterschied bei seiner Mannschaft im Vergleich zur Vorsaison, wenn er auf den vergangenen Herbst in der 2. Liga zurückblickt. „Es hat im Sommer „Klick“ gemacht bei vielen Spielern“, so Mader, der klarstellt, „dass wir im Vergleich zur letzten Saison, in der wir ja bis zur letzten Runde gegen den Abstieg gekämpft haben, keine großen Veränderungen hatten, was die Spieler betrifft. Denn der Großteil ist ja bei uns geblieben“.
Abstiegskampf als Lehre

Dennoch, es hat ein Umdenken bei den Kickern rund um Fabian Geiner und Co. gegeben. Und zwar ein maßgebliches. Denn die Austria mutierte vom Abstiegskandidat in dieser Saison zu einem ehrlichen Anwärter auf den Meistertitel. Nach 16 gespielten Runden (jene gegen den SV Stripfing wurde annulliert) rangieren die Grün-Weißen auf dem vierten Platz, nur einen Zähler Rückstand auf Tabellenführer St. Pölten. „Durch den Sieg im letzten Match gegen Voitsberg und den Erfolgen zu Beginn der neuen Saison hat sich im Mindset der Spieler einiges verändert. Denn es macht was aus einem Kicker, wenn man ein Jahr lang im Abstiegskampf steckt, man lernt enorm viel daraus. Ich denke, die Jungs sind dadurch viel gefestigter geworden, worin ich auch mit den Siegen in den letzten Runden bestätigt wurde. Egal wie hoch der Druck war, die Mannschaft hat geliefert und Siege eingefahren“, so der Lustenauer Meistertrainer aus dem Jahr 2022.
Austria Lustenau, 2. Liga, HerbstSaison 2025/26
Aktuelle Platzierung 4./31 Punkte
Siege/Remis/Niederlagen 9/4/3
Tordifferenz 21:12
Top-Spieler
Tore
Jack Lahne 6
Amine Bouchenna 3
Lenn Jastremski 2
Vorlagen
Sacha Dekaye 2
Matthias Maak 1
Seydou Diarra 1
Scorer
Jack Lahne 6
Sacha Dekaye 3
Seydou Diarra 3
Zuschauer Statistik Heimspiele
vs Hertha Wels 3117 Zuschauer
vs SV Stripfing 3064
vs Sturm Graz II 2834
vs FAC Wien 2813
vs Young Violets 3046
vs Austria Klagenfurt 2436
vs Austria Salzburg 4061
vs FC Liefering 2089
Impuls dank Stripfing

Die Causa Stripfing – der Klub aus Niederösterreich legte die Ligazulassung während des Herbstes zurück – hat laut Cheftrainer seiner Mannschaft noch einmal einen „Push“ versetzt. Ein Impuls, der zur rechten Zeit kam, denn nach der 0:1-Niederlage in der Landeshauptstadt Niederösterreichs sah man sich im Umfeld der Austria schon als der ganz große Verlierer der Saison. „Genau zu diesem Zeitpunkt haben wir uns zusammengesetzt und klar artikuliert, dass es ab jetzt nur mehr um uns geht, kein Blick auf andere Ergebnisse gelenkt wird“, erinnert sich Mader zurück und verrät, „dass ich den Jungs versichert habe, dass wir wieder herankommen an die Spitze, wenn der Fokus nur auf uns gerichtet ist. Mir war klar, dass St. Pölten nicht alles gewinnen wird. Und zum Glück ist dies auch eingetreten“.
Selbst legte die Austria nach der Niederlage bei St. Pölten eine starke Serie hin. In sieben Partien verließ man fünfmal das Feld als Sieger, nur einmal als Verlierer (Amstetten, a/0:1). Dazu gab es ein Remis zu Hause gegen Austria Salzburg.
Lahne als bester Torschütze

„Nur“ Platz vier in der Tabelle ist dem einem Umstand geschuldet, dass die Austria im Vergleich zu den drei Spitzenteams klar die wenigsten Tore erzielten – nur 21. Ein klares Indiz für Mader, „dass wir in diesem Bereich Aufholbedarf haben. Aber es hängt auch damit zusammen, dass Spieler wie Mario Vucenovic und Haris, die wir als torgefährliche Spieler verpflichtet haben, im Herbst lange ausgefallen sind. Ich bin guter Dinge, dass die Jungs uns nach einer starken verletzungsfreien Vorbereitung sicher einen Schub bezüglich Tore geben werden“. Fakt: Jack Lahne traf mit sechs Toren am häufigsten, gefolgt von Amine Bouchenna (3). Der erhoffte „Knipser vor dem Tor“ fehlt mit Sicherheit.
Klares Ziel: Kampf um Meistertitel

Im Umkehrschluss stellt die Austria die zweitbeste Defensive der Liga (nur zwölf Gegentore), einzig der FAC (10) ist besser. „Da hatte ich sogar ein Luxusproblem, denn jeder Verteidiger hat tolle Leistungen abgerufen“, so Mader, der sich bei den Zielen für das Frühjahr kein Blatt vor den Mund nimmt: „Wir haben uns in eine Situation gebracht, in der wir um den Meistertitel mitspielen. Alles andere zu behaupten, wäre nicht wahrheitsgetreu“. Verständlich, gastieren die aktuell drei aktuell noch vor der Austria gereihten Teams St. Pölten, Admira Wacker und Amstetten alle im Frühjahr in der Sun Minimeal Arena. „Da kann dann unser 12. Mann mit Sicherheit das Zünglein an der Waage im Kampf um den Meistertitel sein“, so Mader.