Leserbrief: Wenn die Basis bröckelt

Kathrin Stainer-Hämmerle singt in den VN vom 6. August 2025 die gefühlt 555. Strophe der Frauen-Diskriminierungsarie. Singt man das Lied zu Ende, wäre es für beide Geschlechter nüchtern gesehen besser, jeweils Ich-AG-Singles zu bleiben, sich ab und zu zwecks Triebabbau zu paaren und ansonsten unabhängig voneinander Pensionsmonate “anzusparen”. Blöd nur, dass dann beide spätestens im Alter arm und wohl auch unglücklich sind, weil es keine nächste, die Pension zahlende Generation gibt. Die Erfahrung von Jahrtausenden zeigt, dass stabile Gesellschaften auf stabilen Mann-Frau-Beziehungen auf Basis eines beidseitig anerkannten Wertekodex beruhen. Eine Familie mit lebenstüchtigen Kindern ist mindestens ein 20-Jahre-Projekt. Wenn sich da das Paar nicht aufeinander verlassen kann, ist das schlimm für alle Beteiligten. Der jeweils Alleinerziehende und die betroffenen Kinder sind fast immer die Leidtragenden. Meine leider zu früh verstorbene Frau und ich sowie meine älteste Tochter und mein Sohn mit ihren Partnern hatten/haben jeweils eine Familie mit 4 Kindern, die alle gut im Leben stehen bzw. stehen werden. Zu erleben, sich trotz der unweigerlichen Krisen des Lebens aufeinander verlassen zu können, ist eine, wenn nicht die entscheidende Prägung für ein erfolgreiches, glückliches Leben. Fehlt diese, kann auch die beste Gesellschaftspolitik nur Schadensbegrenzung leisten.
Dr. Klaus König, Lauterach