Nachbar und Hund retten Gabrielle aus der Flammenhölle

Gabrielle Hörburger (61) entkam bei einem Hausbrand nur knapp dem Tod. Sie verlor ihr Zuhause und ihren gesamten Besitz.
Hörbranz Gabrielle Hörburger (61) kam dem Tod bei einem Hausbrand am 10. Juli sehr nahe. “Ein paar Minuten später und man hätte mich nicht mehr retten können.”

Gabrielle lebte in einem älteren Mehrparteienhaus in Lochau. Gegen drei Uhr nachts wachte die alleinstehende Frau auf, weil der Rauchmelder Alarm schlug. “Es war schon Rauch im Zimmer. Ich bin aus dem Bett gesprungen und auf den Balkon geflüchtet. Dort habe ich um Hilfe geschrien. Hinter mir hörte ich das Prasseln des Feuers. Der Rauch wurde immer dichter. Ich hatte Todesangst und war in Panik.”

Ihr Glück war, dass in der Nachbarschaft ein Hund anschlug. Der Hundehalter wurde wach und erkannte sofort den Ernst der Lage. „Mit einer Leiter holte mich mein Nachbar Armin vom Balkon herunter. Dann lief ich im Nachtgewand verzweifelt auf der Straße herum. Im Schock schrie ich immer wieder: ,Oh mein Gott, oh mein Gott.'” Die Rettung brachte sie dann, zusammen mit einer anderen Bewohnerin, ins Spital: Verdacht auf Rauchgasvergiftung.
In dieser Nacht verlor sie nicht ihr Leben, aber ihr Zuhause und ihr gesamtes Hab und Gut: Kleidung, Bücher, Tagebücher, Fotos, Dokumente. Besonders leid tut es ihr um ihre Clown-Utensilien. “Meine Musikinstrumente, mein Holzspielzeug und meine drei Handpuppen verbrannten.” Gabrielle tritt seit mehreren Jahren als singender Clown auf – die ausgebildete Clownin bringt Menschen unter anderem auf Geburtstagsfeiern und in Seniorenheimen zum Lachen. Die Clownerie ist ihr ein Herzensanliegen und verschafft ihr immer wieder Glücksgefühle. “Aber jetzt schläft der Clown. Er ist auf Tauchstation. Doch er kommt wieder, sobald es mir besser geht.”

Gabrielle muss sich noch von dem Schrecken erholen. „Ich bin traumatisiert.“ Das Erlebnis erschütterte ihr Vertrauen ins Leben. „Ich bin noch sehr schreckhaft.“ Der Brand war der schlimmste Schicksalsschlag in ihrem 61-jährigen Leben. „So eine Todesangst hatte ich noch nie erlebt.“
Nach dem Brand kam Gabrielle bei ihrer Freundin Maria in Hörbranz unter. Die beiden sind seit vielen Jahren eng befreundet. „Wir sind füreinander da, egal was kommt“, ist es für Maria das Selbstverständlichste auf der Welt, dass sie ihre Freundin in Obhut nahm. Bei Maria fühlt sich Gabrielle sicher und geborgen. „Hier kann ich neu ins Leben finden.“

In den vergangenen paar Wochen weinte die 61-jährige Pensionistin viel – nicht nur wegen der Verluste, die sie erlitten hat, sondern auch aus Rührung und Dankbarkeit. Denn eine Welle der Hilfsbereitschaft ergoss sich nach der Katastrophe über sie. “Freunde spendeten mir Kleider und Gebrauchtmöbel, die Caritas half mir mit einer finanziellen Soforthilfe und von der Gemeinde Lochau bekomme ich eine Sozialwohnung”, freut sich Gabrielle riesig. Sie möchte allen danken, vor allem aber ihrem Nachbarn Armin, der sie vom Balkon rettete, und dessen Hund Frieda, der zum Lebensretter wurde, weil er auf das Feuer aufmerksam wurde. “Auch die Feuerwehr und die Rettung haben großartige Arbeit geleistet”, sagt sie und jetzt treten Tränen in ihre Augen. Gabrielle ist momentan sehr empfindsam.
Spendenkonto: Bawag, Gabriele Hörburger, IBAN: AT59 1400 0774 1091 3995.