Achtung im Alltag: Ansteckungsgefahr

Masken statt Grippeimpfung. Gesundheitsministerium empfiehlt Impfung erst ab dem 16. Oktober.
Schwarzach So einfach, wie möglich und zum Nulltarif: Mit dieser Strategie soll der Grippeimpfung auf die Sprünge geholfen werden. Nach wie vor bewegt sich die Durchimpfungsrate bei lediglich um die 10 Prozent. „Ein dürftiger Wert“, konstatiert auch Mag. Walter Barbisch von der Vorderland-Apotheke in Sulz. Mehr als die Grippe beschäftigt die Leute derzeit aber offenbar Corona. „Masken verkaufen sich gerade wieder sehr stark“, bestätigt Barbisch. Bei den Impfstoffbestellungen, die die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte über die Apotheken tätigen, herrscht hingegen noch beschauliche Ruhe. Gleiches gilt für die Impfungen selbst. In der Impfordination des Landes etwa ließen sich bislang nur 117 Personen gegen Influenza impfen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass laut den Empfehlungen des Gesundheitsministeriums erst ab dem 16. Oktober gegen Grippe geimpft werden soll, damit die Schutzwirkung bis zum Ende der Influenza-Saison anhält. Die beginnt erfahrungsgemäß Mitte Jänner.
Langsamerer Anstieg
Grippale Infekte, Influenza und das Coronavirus scheren sich allerdings kaum um günstige und weniger günstige Zeitpunkte. Seit Kalenderwoche 35 steigen die Krankenstandsmeldungen kontinuierlich an. Die bessere Nachricht: Im vergangenen Jahr waren es im selben Zeitraum schon deutlich mehr. Da wies die Statistik der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) 11.846 Arbeitsunfähigkeitsmeldungen für Vorarlberg aus, heuer sind es bis dato 9929 Meldungen. Auf Covid-19 entfielen in der Kalenderwoche 40 56 Fälle (2024: 346), dazu kamen sechs Influenzaerkrankte (2024: 27) und 2207 grippale Infekte (2024: 2972). Erkrankungen des Atmungssystems, darunter fallen auch akute Infektionen wie die Influenza sind mit jährlich etwa 2,4 Millionen Fehltagen die Hauptverursacher für Krankenstände in Österreich. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) schätzt die Anzahl der mit Influenza assoziierten Todesfälle in der Saison 2024/25 auf 3570 Personen.

Drei Impfstoffe verfügbar
Um die Durchimpfung zu erhöhen, steht die Grippeimpfung allen gratis zur Verfügung, die Impfstoffe gibt es direkt bei den Impfärzten. Laut Walter Barbisch sind drei Impfstoffe verfügbar, für Personen ab 60 steht ein spezielles Serum bereit, ebenso für Kinder ab zwei Jahren, wobei es sich da um ein Nasenspray handelt. „Die Ärzte bestellen den Impfstoff über die Apotheken. Wir leiten den Auftrag an die Bundesbeschaffungsbehörde weiter, erhalten die Lieferung und stellen sie den Ärzten zu“, erklärt Barbisch den Vorgang. Im Durchschnitt würden pro Arzt etwa 100 Dosen geordert. „Es ist also alles bereit, die Leute müssen nur noch zur Impfung gehen“, fügt Walter Barbisch an. Er bezeichnet Mitte November als „gute Zeit“ für die Influenza-Impfung.
Impfung für alle empfohlen
Grundsätzlich wird die Impfung allen empfohlen, jedoch einigen ganz besonders. Dazu gehören Personen ab dem vollendeten 60. Lebensjahr, Menschen mit chronischen Erkrankungen, Säuglinge, Schwangere sowie Personal im Gesundheitswesen, in der Altenpflege, in Gemeinschaftseinrichtungen und im Tourismus. Auch das Umfeld von besonders gefährdeten Personen sollte sich Experten zufolge impfen lassen.
