Jos Schneider: Mit großem Wissen und gütigem Herzen

Ein Allrounder, wie man ihn selten findet, musste nach einem erfüllten, langen Leben am 6. September 2025 diese Welt verlassen.
Von Gertrud Geser
Egg Jos wurde am 11. Juni 1939 als zweites Kind der Familie Schneider in Unterbach geboren. Mit seinen fünf Geschwistern wuchs er in der Geborgenheit der Familie auf und war neben der Mitarbeit in der Landwirtschaft ein sehr guter Betreuer seiner jüngeren Geschwister. Als sein Vater 1960 verstarb, konnte sich seine Mama auf die Hilfe von Jos verlassen.

Beruflich war Jos ein treuer Arbeiter in der Egger Bruggmühle. 20-jährig begann dort seine berufliche Laufbahn, die – nur durch einen Arbeitsunfall 1964 bis 1966 unterbrochen – bis zu seiner Pensionierung anhielt. In der Bruggmühle hatte er ein sehr vielseitiges Arbeitspensum zu bewältigen: von der Mithilfe in der Landwirtschaft über Lkw-Fahren bis zu Reparaturen, Abbruch- und Umbauarbeiten war alles dabei. Er verrichtete seine Arbeit mit Freude. Zu den Kunden von Langen bei Bregenz bis Warth, die er mit Mehl und Tierfutter beliefern musste, pflegte er freundschaftliche Kontakte. Bei der Arbeiterkammer trat er für die Anliegen der Arbeitnehmer ein. An seine wunderschöne Handschrift, die er bis ins hohe Alter behielt, erinnern sich noch viele, die mit ihm zu tun hatten. Wald und Holz waren für Jos von Kindesbeinen an interessant. 1964 besuchte er die Waldaufseherschule in Rotholz.

Familie
Seine Res lernte er im Rehenberg bei einer “Nahtstubat” kennen. Diese Liebe besiegelten sie 1967 in der Ittensberger Kapelle. In Freud und Leid gingen Jos und Res 58 Jahre lang gemeinsam durchs Leben, bis ihn Res nach schwerer Krankheit verlassen musste. Vier Töchter – Mariette, Christiane, Maria und Astrid – waren ihrer Verbindung geschenkt, dazu kamen zehn Enkel und vier Urenkel, die für ihn alle eine große Freude waren.

Freude in der Freizeit
Zu seinen Freuden in der Freizeit gehörte das Singen und Jodeln in froher Runde – auch beim Männerchor und später der Wälder Chorgemeinschaft, die den Verabschiedungsgottesdienst für Jos umrahmte, sowie beim Alpenvereinschor, der die Totenwache mitgestaltete. Für die Egger Feuerwehr war er viele Jahre lang im Einsatz, wo sein technisches Geschick oft sehr gefragt war. Daneben liebte er die Jagd mit allem, was dazugehört: Weiterbildung, Waffen reparieren und Tiere präparieren. Auch wenn sich jemand für Stammbäume interessierte, konnte Jos mit seinem enormen Wissensschatz oft weiterhelfen. Geselligkeit bei alldem war ein Hauptwort im Leben von Jos und der Friede, den er in seinen letzten Lebensmomenten noch erwähnte.
Abschied
In den letzten Wochen zeigte sich gesundheitlicher Abbau bei Jos. Seine Töchter Astrid und Maria sorgten in dieser Zeit berührend für ihn. Der Gottesdienst zur Verabschiedung, zelebriert von Pfarrer Friedl Kaufmann, wurde von den Angehörigen mitgestaltet. Worte der Wertschätzung und des Dankes sprachen Christoph Kohler für die Feuerwehr und Ambros Hiller für die Wälder Chorgemeinschaft.
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