Mindestpensionen sind rückläufig

VN Titelblatt / 08.10.2021 • 22:36 Uhr

Weniger Ausgleichszulagenbezieher, Armutsgefährdung bleibt jedoch.

schwarzach Immer weniger Vorarlbergerinnen und Vorarlberger müssen sich im Alter mit der Mindestpension begnügen. Christine Mayrhuber vom Wirtschaftsforschungsinstitut weiß, warum es dazu gekommen ist: Zu Aktivzeiten erwerben Frauen und Männer zunehmend größere Pensionsansprüche. Michael Diettrich, Sprecher der Armutskonferenz weist jedoch darauf hin, dass man auch mit einer Mindestpension armutsgefährdet ist. Maßgebend dafür wie viel Pension man eines Tages erhält, sind die eingezahlten Beiträge. Oft kommt jedoch nur sehr wenig zusammen. Daher gibt es die sogenannte Ausgleichszulage, die grundsätzlich eine gewisse Mindestpension garantiert. Aufgrund des zunehmend höheren Erwerbs von Ansprüchen sinkt laut Mayrhuber jedoch der Bedarf für eine Ausgleichszulage nach der Pensionierung. 

In Vorarlberg gab es laut Sozialministerium 2009 einen Höchststand von 7545 Ausgleichszulagenbezieher. 2020 waren es mit 6361 um rund 15 Prozent weniger. Nun erwerben immer mehr Frauen einen Pensionsanspruch, aufgrund von Teilzeitbeschäftigung und schlechter bezahlten Jobs haben sie im Alter weniger. Die Durchschnittspension liegt kaum über 1000 Euro. „Damit haben sie zwar keine Ausgleichszulage mehr, bleiben aber armutsgefährdet“, warnt Michael Diettrich. »A9