Bezirksgericht: Fäkalien im Streifenwagen

VN / 25.09.2019 • 09:00 Uhr
Bezirksgericht: Fäkalien im Streifenwagen
Auch in der Arrestzelle der Polizeiinspektion sorgte der Beschuldigte für recht unappetitliche Aktionen. SYMBOL: VOL.AT/RAUCH

Festgenommener „beschädigte“ Einsatzfahrzeug der Polizei auf eine recht abartige Art.

Dornbirn Streifenpolizisten im Dienst sind wohl so manches gewohnt, doch dieser Einsatz stank ihnen buchstäblich bis zum Himmel. So erwies sich ein gerade „frisch“ festgenommener Täter selbst als ganz und gar nicht frisch. Jedenfalls entleerte der 34-Jährige seinen Darm absichtlich auf dem Rücksitz des Polizeiautos und sperrte es damit wohl für Tage vom Einsatz. Außerdem trachtete er danach, mit seinem Kopf die Seitenscheibe einzuschlagen, was in diesem Fall jedoch beim Versuch blieb.

Überschwemmung im Kotter

Dann, inzwischen in die Arrestzelle der Hohenemser Polizeiinspektion verbracht, die nächste fäkale Untat des Randalierers. Der 34-Jährige dürfte sich recht unwohl gefühlt haben in seiner vollen Hose. Jedenfalls entledigte er sich seiner Kleidung und stopfte sie – so die ursprüngliche Anzeige der Polizei – in die Toilettenschüssel. Mit dem Resultat, dass die Schüssel verstopft und der Kotter überschwemmt wurde und die unappetitliche Suppe durch die Decke in die unteren Räumlichkeiten tropfte. Ein Sachschaden von mehreren Tausend Euro entstand.

„Kein Klopapier“

Als Beschuldigter vor dem Dornbirner Bezirksrichter Frank Plasinger tischt er allerdings eine andere Version auf: „In der Arrestzelle war kein Klopapier. Ich wollte den Popo mit der Unterhose putzen.“ Lediglich dieses Stück Unterwäsche habe er in die Schüssel gestopft. Die unabsehbaren Folgen seien nicht in seiner Absicht gelegen.

„Nun ja, ich kann ihnen hier nichts Gegenteiliges beweisen“, räumt der Richter ein und spricht den Mann von diesem Vorwurf im Zweifel frei. Zu allen anderen Punkten ist der Beschuldigte geständig. Auch zu dem Umstand, der damals zu seiner Festnahme geführt hatte. Der aus dem östlichen Europa stammende Mann gab zu, seine Vorarlberger Freundin misshandelt zu haben. Da waren Faustschläge und Tritte, ausgeraufte Haare, Prellungen, blaue Flecken und Blutergüsse.  

Vor Gericht hingegen zeigt sich das Paar wieder in trauter Zweisamkeit, wie es scheint. Und so geständig sich der 34-Jährige grundsätzlich zeigt, so gelassen nimmt er auch das Urteil entgegen: 1200 Euro Geldstrafe in 360 Tagessätzen wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung und versuchter Sachbeschädigung. Mildernd war sein Geständnis, erschwerend seine Vorstrafenbelastung. Sieben Eintragungen belasten sein Register. Und alle einschlägig wegen Sachbeschädigung, begangen im Ausland. Ob sie aber auch von der unhygienischen Eigentümlichkeit wie jene in Vorarlberg waren, konnte vor Gericht nicht mehr nachvollzogen werden.