Österreich lockert ab 5. März

Die Corona-Einschränkungen fallen. Nur in Altenheimen und Spitälern bleibt 3G.
Wien, Schwarzach Paradigmenwechsel im Corona-Management. Ab 19. Februar wird aus 2G (geimpft, genesen) nun 3G (geimpft, genesen, getestet). Mit 5. März werden in Österreich alle Corona-Beschränkungen fallen.
Die FFP2-Maskenpflicht bleibt nur in Öffis, Supermärkten und im Gesundheitsbereich erhalten. Es gelte, vulnerable Gruppen zu schützen, so Bundeskanzler Karl Nehammer. Daher bleibe in Alten- und Pflegeheimen sowie Krankenhäuser die 3G-Pflicht für Mitarbeiter und Besucher gültig.
Impfpflicht könnte fallen
Für Gastro, Messen, Seilbahnen, körpernahe Dienstleistungen und Sportstätten werden keine Maßnahmen mehr gelten. Die Sperrstunde fällt. 3G wird in der Woche des 21. Februars auch als generelle Regel bei der Einreise eingeführt, mit Ausnahme von Virusvarianten-Gebieten.
Die Regierung will noch vor Beginn der Strafen für Ungeimpfte ab 16. März über den Vollzug des Impfpflichtgesetzes und eine etwaige Aussetzung entscheiden. Eine Beratungskommission wird dieser Tage gebildet, sagte Nehammer. Auch die weitere Vorgehensweise an den Schulen ist unklar. Aktuelle Maßnahmen werden am Montag präsentiert, hieß es auf Nachfrage aus dem Bildungsministerium.
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein kündigte an, dass bei Gratis-PCR-Tests nachgeschärft werden soll. Bis Ende März seien sie noch finanziert. Zielloses Testen sei aber zuletzt von Experten hinterfragt worden. „Die Gefahr einer Überlastung der Intensivstationen nimmt weiter ab“, so Mückstein. Das sei vor allem der Impfung zu verdanken. 55 Prozent der Bevölkerung seien geboostert, 73 Prozent zumindest zwei Mal geimpft. „In Vorarlbergs Intensivstationen sind momentan zwischen drei bis fünf Betten besetzt“, schildert Landeshauptmann Markus Wallner. Durch die Omikron-Variante sei der Verlauf zuletzt milder gewesen. Dass ab 19. Februar von 2G auf 3G gelockert wird, sei „wichtig und gut“ für das Land. „Es ist Zeit für mehr Eigenverantwortung. Die Einschränkung der Grund- und Freiheitsrechte war enorm.“
„Niemand glaubt, dass die Pandemie vorbei ist.“
Markus Wallner, Landeshauptmann
Ein logischer nächster Schritt wäre ein Influenzamanagement, so Wallner. Sprich: Wer Symptome hat, bleibt eigenverantwortlich zu Hause. Die Quarantäneregelungen fallen weg. Aber Wallner betont: „Niemand glaubt, dass die Pandemie vorbei ist.“ In dieser Saison müsse daher früher klar sein, wann und ob eine Auffrischungsimpfung notwendig ist, fordert er.
Reaktionen von SPÖ, FPÖ, Neos
Die Vorarlberger SPÖ-Landesvorsitzende Gabi Sprickler-Falschlunger bezeichnete die „überhastete Öffnung“ als „riskantes Spiel mit der Gesundheit der Bevölkerung“. Neos-Landessprecherin Sabine Scheffknecht begrüßte hingegen die Schritte und forderte erneut ein Ende der Gratis-Tests. FPÖ-Landesobmann Christof Bitschi will zudem das Ende der Impfpflicht. VN-JUS