Ein Spiel der Emotionen

Altach „Sie werden bis auf die Zähne bewaffnet hier auflaufen“, erwartet Altach-Coach Klaus Schmidt diesen Samstag (27. Mai) Gegner Austria Lustenau in seiner gewohnt martialischen Art. Der Steirer hat mit seiner Emotionalität einer Altacher Mannschaft zu Beginn der Qualifikationsgruppe neues Leben eingehaucht, spätestens mit dem Sieg in Ried haben sie dem Trainer viel von seinem Engagement zurückgezahlt. „Die Richtung stimm, und deshalb bin ich davon überzeugt, dass wir morgen den ersten Matchball verwerten werden“, sagt Schmidt.

Altach hat im Innviertel nicht nur drei Punkte geholt, sondern die Zuversicht ist wieder zurück in der Cashpoint Arena. „Das Leuchten in den Augen der Spieler ist eine Spur größer geworden seit vergangenem Freitag“, umschreibt es der Trainer in seiner Art.

Schnelle Offensivkräfte bevorzugt

Nur mit Emotion werden die Hausherren das vierte Derby allerdings nicht für sich entscheiden. Mit nur fünf Treffern in den acht Spielen der Qualifikationsgruppe ist die Offensive das Sorgenkind der Altacher. Drei Mal war die Schmidt-Elf nach Standardsituationen erfolgreich, nur zwei Tore fielen aus dem Spiel. Und beide Male – beim 2:2 in Hartberg und beim 1:1 gegen Ried – hatte Atdhe Nuhiu entweder als Assistgeber oder Abstauber entscheidenden Anteil am Tor. Dennoch saß der 33-Jährige gegen Ried nur auf der Bank. Eine Maßnahme, um mehr Schnelligkeit in den Angriff zu bekommen und damit für den Gegner schwieriger zu entschlüsseln zu sein. Aus Sicht von Schmidt hat dies gegen Ried zumindest zu Beginn gut funktioniert. „Wir haben davor gegen Hartberg sehr wenige Chancen und Kreatives produziert. Gegen Ried konnten wir regelmäßig Gefahr ausstrahlen“, fasst Schmidt seine Erkenntnisse zusammen. Die Aufstellung wird deshalb wohl ähnlich aussehen wie jene im Innviertel. Einer, der noch auf seinen ersten Treffer wartet und dennoch fix von Anfang an dabei ist, ist Husein Balic. Die Leihgabe des LASK war zuletzt dennoch einer der auffälligsten Spieler der Altacher. Für den 27-Jährigen wird es das erste Vorarlberger Derby: „Ich freue mich riesig auf das ausverkaufte Haus. Es gäbe keine bessere Situation für uns, als in diesem Spiel den Klassenerhalt zu fixieren.“

Selbst bei einem Unentschieden oder einer Niederlage könnte es für Altach Grund zum Feiern geben, und zwar wenn Konkurrent Ried zeitgleich in Hartberg ohne Punkte bleibt. Um den Fokus auf das eigene Spiel nicht zu verlieren, wird es allerdings keine Durchsagen oder Zwischenstände von den anderen Plätzen geben. „Aufgrund der heutigen Kommunikationsmöglichkeiten wird es aber ohnehin keine große Überraschung geben.“

Nuhiu fehlt am Montag

Am Montag wird Nuhiu nach London reisen, um dort das entscheidende Aufstiegsspiel seines Ex-Klubs Sheffield Wednesday zu kommentieren. Dass er deshalb ein Training auslassen muss, ist für Schmidt kein Problem: „Wenn wir es geschafft haben, kann er von mir aus länger bleiben. Wenn nicht, dann wird er ein riesiges Paket an Leidenschaft mitbringen.“ Emotionen wird es heute bereits vor Spielbeginn geben, wenn mit Emanuel Schreiner eine Vereinslegende verabschiedet wird. „Schreini ist ein Großer“, findet auch Schmidt.