Schlechte Nachrichten vom Bodensee: Vogelgrippe hat sich ausgebreitet

Hard Das Elend am Bodensee findet kein Ende. Jeden Tag sterben weitere Vögel infolge der Vogelgrippe. In einer Lachmöwenkolonie bei Hard war das Virus Ende April ausgebrochen. Seitdem forderte es schon Hunderte Todesopfer. Nun gibt es eine weitere schlechte Nachricht.

Denn seit einer Woche beschränkt sich das Virus nicht mehr nur auf Lachmöwen, sondern befällt auch Flussseeschwalben. “Bisher haben wir etwa 30 tote Tiere gefunden”, berichtet Walter Niederer vom Naturschutzverein Rheindelta. Lachmöwen sind im vergangenen Monat gar schon fast 300 verendet. “Es ist noch nicht vorbei”, sagt der 52-Jährige.

Niederer sieht jedoch mehrere positive Aspekte: Nach wie vor beschränkt sich das Ausbreitungsgebiet auf die kleinen Inseln in der Lagune am westlichen Rheindamm. Hier haben auf einer Insel mal an die 1000 Lachmöwen-Brutpaare genistet, insgesamt wohl an die 2500 Tiere.

Insel voll besetzt

“Die Flussseeschwalbe brütet etwas später und ist nun dazugekommen”, erklärt der Biologe. Sprich: Auf der ohnehin schon engen Insel sitzen nun noch mehr Tiere, da sich die Neuankömmlinge einen Platz zwischen den Nestern der Lachmöwen gesucht haben.

“Für die beiden Arten ist das natürlich dramatisch”, sagt Niederer, aber zumindest kommen täglich mittlerweile nicht mehr als zehn Todesfälle hinzu. Er hofft nun aufs Wetter. Denn durch die angesagt warmen Temperaturen sollte sich das Virus nicht mehr so leicht ausbreiten können.

Das Verbreitungsgebiet von Flussseeschwalben.

Dass sich das Virus von den Wildtieren auf gehaltenes Geflügel ausgebreitet habe, sei Niederer bisher noch nicht zu Ohren gekommen. Die Verbreitung beschränkt sich eben auf die Lagune. Dennoch bleibt die vor einem Monat verhängte Stallpflicht in den Gemeinden Gaißau, Höchst, Fußach und Hard bestehen.