“I bin an Muntafuner. I bring an um”

Nach seiner Festnahme wurde der Mann an das Landeskrankenhaus Rankweil übergeben. Symbol/polizei
Gerold Rinderer zeigte Zivilcourage und rettete dabei gleich zwei Männern das Leben.
Frastanz, Feldkirch Im August des letzten Jahres wollte Gerold Rinderer eigentlich einen Bekannten besuchen. Als er mit seinem Motorrad auf die Liechtensteiner Straße einbiegen wollte, vernahm er vor dem Feuerwehrhaus eine lautstarke Auseinandersetzung. “‘Da stimmt doch etwas nicht’, dachte ich mir”, erzählt Rinderer. Schnell sein Bike abgestellt folgte er dem Geschrei. “Ich sah, wie ein etwa 25-Jähriger auf einen älteren Herrn einschlug. Er hatte den Arm um seinen Hals geschlungen, würgte ihn und schlug auf das Gesicht des Herrn ein”, erinnert sich der Frastanzer zurück, der ohne eine Sekunde zu zögern sofort einschritt.
“Den Kerl gepackt”
“Ich hab den Kerl gepackt und weggezogen, ihn gefragt, was der Grund für diese Situation ist. Sein Blick und seine Pupillen sprachen für sich selbst. Er hat dann weiter rumgeschrien ‘I bin an Muntafuner. I bring an um'”, reflektiert der dreifache Vater.

Als wenige Augenblicke später die Polizei eintraf, ergriff der 25-Jährige die Flucht. Er überquerte die Hauptstraße und rannte in den Innenhof des Gebäudes Liechtensteiner Straße 94a. Dort warf er seinen Rucksack über eine Brüstung und kletterte dann selbst darüber. Als die Beamten die Brüstung erreichten, hing der Montafoner nur noch mit den Händen an der Kante und seine Füße hingen frei in der Luft, etwa 6 Meter über dem Abgrund. “Die Polizisten konnten ihn noch an den Armen fassen. Als ich das bemerkt habe, hab ich ihn am Gürtel hinten gepackt und mit den Beamten über die Brüstung gezogen”, erzählt Rinderer. Zuvor habe der Täter mehrfach erwähnt, dass er nicht mehr leben wolle.
Starke Stimmungsschwankungen
Im weiteren Verlauf der Amtshandlung zeigte der 25-Jährige starke Stimmungsschwankungen. Er wurde aufgrund akuter Selbst- und Fremdgefährdung dem diensthabenden Poolarzt vorgeführt und an das Landeskrankenhaus Rankweil übergeben.
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“Zu der ganzen Situation kam es wohl, weil der junge Herr dem anderen einen Kanaldeckel auf seinen Tesla geworfen hatte. Das Opfer fuhr dann weiter bis zum Orion, blieb dort stehen und verständigte die Polizei. Gekannt haben sich die beiden nicht.”