Massenschlägerei beim Katzenturm in Feldkirch

Syrer (17) griff 14-Jährigen an. Der rief seine Brüder zu Hilfe. Schlussendlich schlugen 13 Beteiligte aufeinander ein.
Feldkirch Der 14-jährige Junge hielt sich am frühen Samstagabend zunächst allein im Bereich der Bushaltestelle am Sparkassenplatz in Feldkirch auf. Gegen 18.30 Uhr näherten sich dem Minderjährigen plötzlich sieben Jugendliche. Einer der Gruppe, ein 17-jähriger Syrer, griff zum Rucksack des 14-Jährigen.
Mit Schlagring bedroht
Doch das Opfer verweigerte dem Angreifer die Herausgabe, worauf er von einem jugendlichen Mitglied der Gruppe mit einem Schlagring bedroht wurde. Da griff der 14-Jährige zum Handy und verständigte seine beiden Brüder im Alter von 23 und 24 Jahren. Die beiden machten sich sofort zum Sparkassenplatz auf. Dort sollte die Situation eskalieren. Fäuste flogen. Die Jugendgruppe, die mittlerweile auf zehn Personen angewachsen war, lieferte sich mit drei Brüdern eine regelrechte Massenschlägerei. Dabei wurden mehrere Beteiligte verletzt.

“Seltsame Geschichte”
Die Feldkircher Polizei wurde nicht unmittelbar über den Tumult verständigt, wie Herbert Steckel, Kommandant der Polizeiinspektion Feldkirch, den VN mitteilte. „Was an der Geschichte etwas seltsam erscheint, ist der Umstand, dass uns zum Zeitpunkt der Auseinandersetzung niemand informierte. Erst die Mutter eines Zeugen, die zunächst selbst von ihm informiert wurde, setzte sich dann mit uns in Verbindung“, so der Kommandant. Das erschwere es, die Umstände des Vorfalls konkret zu verifizieren.
Videomaterial vorhanden
Allerdings wurden der Polizei Videoaufzeichnungen der Schlägerei übermittelt, die nun ausgewertet würden. Zeugen hätten sich mittlerweile auch schon gemeldet (um weitere wird von der Polizeiinspektion Feldkirch ersucht).
Was die Verletzungen der am Raufhandel beteiligten Streithähne betreffe, handle es sich um „nichts Gröberes“, sagte Steckel. Über die Herkunft bzw. Staatsbürgerschaft der Beteiligten könne man derzeit keine konkreten Angaben machen, alles sei noch Gegenstand von Ermittlungen.
Schon einmal war der Bereich beim Katzenturm und Sparkassenplatz der Schauplatz von Randalen. Es war im vergangenen Jänner, als sich dort zwei jugendliche Gruppen in die Haare gerieten (die VN berichteten). Anschließend bewegte sich eine Gruppe von 30 Beteiligten in Richtung der Polizeiinspektion Feldkirch, gegen die sie Kieselsteine warfen.
“Kein Brennpunkt”
Trotz dieser Vorfälle könne der Feldkircher Sparkassenplatz nicht als „Brennpunkt“ wie etwa der Dornbirner Bahnhof bezeichnet werden, so der Polizeikommandant: „Dort befindet sich eine Bushaltestelle, auf der sich zahlreiche Jugendliche treffen. Es kommt an dieser Stelle jedoch zu keiner Häufung von Vorfällen.“