Positionspapier: Elementarpädagoginnen kämpfen für bessere Bedingungen in der Kinderbetreuung

VN / 26.01.2024 • 19:24 Uhr
Die Art der Kinderbetreuung sorgt in Vorarlberg für Diskussionen. <span class="copyright">AFP</span>
Die Art der Kinderbetreuung sorgt in Vorarlberg für Diskussionen. AFP

Elementarpädagoginnen wollen weiter für Verbesserungen in Betreuungseinrichtungen kämpfen.

Götzis Es herrschte, zumindest phasenweise, ziemlich dicke Luft. Daran konnte auch die regenschwere Nachmittagsbrise, die ab und an durch ein Fenster eingelassen wurde, nur wenig ändern.

Zu emotional war das Thema, das im Raum 102 der Volkshochschule Götzis auf dem Tisch lag. Der Verein „Zukunft Elementare Bildung“ hatte Politikerinnen und Politiker aller im Landtag vertretenen Parteien zur Präsentation eines Positionspapiers eingeladen. Darin hielten Elementarpädagoginnen schwarz auf weiß fest, was sie brauchen, um Kinder bestmöglich begleiten zu können. Das seit Jänner 2024 gültige neue Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz erfüllt ihrer Ansicht nach diese Voraussetzungen nicht.

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Wohlwollende Worte

Wie mehrfach berichtet, wird unter anderem eine Trennung zwischen Bildungs- und Betreuungszeit, eine Reduzierung der Gruppengrößen, mehr qualifiziertes und multiprofessionelles Personal sowie die Anerkennung von Lärm als berufliche und deshalb monetär abzugeltende Erschwernis gefordert. Am Ende der zweistündigen Diskussion hatten die Frauen wenigstens wohlwollende Worte des Dankes für ihren Einsatz und die, wenngleich etwas vage gehaltene Zusicherung auf weitere informelle Treffen in der Tasche. Noch wichtiger wäre für sie allerdings, in der zum Gesetz geplanten Dialoggruppe vertreten zu sein. Als Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink auf diese Dialoggruppe verwies, kam postwendend der Einwand: „Da sind wir aber nicht drinnen!“ Wie sich die Elementarpädagoginnen überhaupt von sämtlichen Prozessen ausgeschlossen fühlen. Schöbi-Fink parierte: „Das ist nicht gesagt!“ Sie wehrte sich zudem vehement gegen den Vorwurf, für Bildung werde zu wenig Geld ausgegeben. Das Land tue da sehr, sehr viel.

Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink stellte sich der Diskussion. <span class="copyright">VLK/Serra</span>
Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink stellte sich der Diskussion. VLK/Serra

Recht auf Bildung

Irritiert zeigte sich Schöbi-Fink auch über die Forderung, Bildungs- und Betreuungszeit auseinanderzudividieren. „Ist das ihr Ernst?“, fragte sie und fügte an, beides gehe doch Hand in Hand. So sah es auch Bea Madlener-Tonetti, die 30 Jahre als Obfrau des Landesverbandes selbstorganisierter Kindergruppen tätig war: „Das lässt sich nicht trennen, und es stellt Kleinkindpädagoginnen in ein schlechtes Licht“, merkte sie an. Elementarpädagoginnen konterten: „Bildung ist nicht mehr möglich, weil wir nur noch am Betreuen sind.“ Sie unterstrichen das Recht der Kinder auf Bildung. An Fallbeispielen zeigten Mitarbeitende auf, wie schwierig es ist, die Bedürfnisse von großen und altersgemischten Gruppen unter einen Hut zu bringen. „Man kann sich nicht mehr um die Kinder kümmern, die es brauchen würden“, machte etwa Cornelia Schreiber deutlich.

So wollen sie jedenfalls nicht weitermachen. Sogar von einem Landesvolksbegehren war die Rede, denn Resignation steht nicht im Positionspapier. Laut war auch der Ruf, wonach das Land und die Träger von Kinderbetreuungseinrichtungen ihre Verantwortung zur Verbesserung der Situation stärker wahrnehmen müssten.

Positionspapier: Elementarpädagoginnen kämpfen für bessere Bedingungen in der Kinderbetreuung
Positionspapier: Elementarpädagoginnen kämpfen für bessere Bedingungen in der Kinderbetreuung
Positionspapier: Elementarpädagoginnen kämpfen für bessere Bedingungen in der Kinderbetreuung
Positionspapier: Elementarpädagoginnen kämpfen für bessere Bedingungen in der Kinderbetreuung
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