Wie das Bürgerservice in den Gemeinden fit für soziale Themen gemacht wird

Im Projekt “Soziale Nahversorgung” treffen sich Mitarbeiter und Ehrenamtliche aus acht Vorarlberger Gemeinden sowie Experten, um das gesellschaftliche Miteinander zu stärken und den Bürgern bei sozialen Anliegen zu helfen.
Dornbirn Aus acht Vorarlberger Gemeinden treffen sich seit einem Jahr Mitarbeiter und Ehrenamtliche sowie Experten im Projekt “Soziale Nahversorgung”. Die Gemeinden sind nah an den Bürgern und tragen die Verantwortung für das gesellschaftliche Gelingen, umso mehr, wenn soziale Probleme zunehmen. Damit kommt ihnen eine zentrale Bedeutung für das gesellschaftliche Miteinander und dessen Weiterentwicklung zu.
Bei der Sozialen Nahversorgung geht es um das gesellschaftliche Miteinander und der gestaltenden Rolle der Gemeinden. “Mit dem Projekt möchten wir die künftige Ausrichtung der Gemeinden abstecken. So ist das Bürgerservice neben Verwaltungstätigkeiten immer mehr mit sozialen Anliegen beschäftigt”, erklärt Guido Flatz, Obmann der Regio Bregenzerwald und stellvertretender Obmann der ARGE Soziale Nahversorgung. Bei einer Fachtagung an der Fachhochschule Vorarlberg (FHV) beschäftigten sich am Donnerstag Experten aus den Gemeinden, der Verwaltung, verschiedenen sozialen Einrichtungen sowie der FHV mit der Entwicklung des Bürgerservice rund um soziale Themen.

“Es braucht das Commitment der Gemeinde, damit soziale Nahversorgung passieren kann. Auch bei Beschlüssen in den Gemeinden muss das soziale Thema mitbedacht werden”, erklärt Sabine Duelli, Projektleiterin der ARGE Soziale Versorgung. “Das Bürgerservice fungiert als Erstansprechpartner, leistet Hilfe zur Selbsthilfe und vermittelt an passende Institutionen weiter”, erklärt Flatz.
Außerdem stehen in den Gemeinden viele Ressourcen zur Verfügung, die zur sozialen Nahversorgung eingesetzt werden können: Gemeindeservice, Vereine oder verschiedene Begegnungsorte. Kooperationen zwischen den Gemeinden, auch im Bürgerservice, fördern den Informationsaustausch und auch den Wissensaufbau der Mitarbeiter. “Ohne Kooperationen geht es nicht. Wir lernen uns kennen und lernen voneinander”, unterstreicht Fachtagungsteilnehmer Johannes Ritter aus Hittisau.
Neben dem Fachaustausch auf Ebene des Bürgerservice sind auch maßgeschneiderte Schulungsangebote an der FHV oder Schloss Hofen notwendig. Daher werden im weiteren Verlauf des Projekts Weiterbildungsempfehlungen erarbeitet, die die Mitarbeitenden auf den Gemeindeämtern für die künftigen Herausforderungen bestmöglich vorbereiten.
Auch das Einbeziehen von ehrenamtlich engagierten Personen ist wesentlich. Fachtagungsteilnehmerin Magdalena Bechter aus Hittisau ist ehrenamtlich tätig, “weil es mir viel zurückgibt und die Gesellschaft von der Teilhabe möglichst vieler Personen lebt“.

