Die fatalen Folgen einer Weihnachtsfeier

VN / 26.03.2024 • 13:59 Uhr
Gericht
Der Angeklagte vor Richter Alexander Wehinger und seinem Verteidiger Günter Flatz. Eckert

Alkolenker, der eine Frontalkollision mit fünf Verletzten verschuldete, vor Gericht.

Feldkirch Es ist der 12. Dezember 2023 um 22.40 Uhr, als ein mit insgesamt vier Personen besetztes Auto in Feldkirch unterwegs ist. Am Steuer sitzt ein 22-jähriger Mann.  Zur selben Zeit fährt ein 41-jähriger Pkw-Lenker in Feldkirch-Gisingen entlang der Noflerstraße. Während sich der Letztere vorschriftsgemäß verhält, ist der 22-jährige Arbeiter alkoholisiert und unter Drogeneinfluss auf nasser Fahrbahn in der Dunkelheit unterwegs.

Erlaubt sind an der betreffenden Stelle 40 km/h. Die Rekonstruktion des Verkehrsexperten aus der Endlage der Fahrzeuge ergibt, dass der Alkolenker damals mit 60 bis 65 km/h fuhr. Fest steht, dass der junge Autofahrer auf die Gegenfahrbahn geriet. „Ich hatte keine Chance“ so der damals entgegenkommende 41-jährige Zeuge bei der späteren Verhandlung vor Gericht. Es kam zur Frontalkollision und wenn man die Bilder von den Unfallwracks sieht, muss man sich wundern, dass es keinen Toten gab.

Unfall
Ein Drohnenbild der Feuerwehr zeigte das Ausmaß der Frontalkollision. Feuerwehr Nofels

0,53 Promille

Die drei jungen Männer, die bei dem 22-Jährigen mitgefahren waren, hatten vorher gemeinsam mit dem Lenker eine Weihnachtsfeier besucht. Rund drei Stunden saßen sie im Restaurant, danach wollten sie noch zur Kartbahn. Doch dazu kam es nicht mehr. Der Angeklagte, der beim Unfall 0,53 Promille Alkohol intus hatte, erzählt, dass erst am Parkplatz des Restaurants entschieden wurde, dass er fahren soll. Die anderen hätten einen schwer betrunkenen Eindruck gemacht.

“Es war ein Fehler”

Er selbst sei noch der Nüchternste gewesen, weshalb er sich schlussendlich hinters Steuer setzte. „Das war ein Fehler“, räumt er ein. Doch zu schnell sei er nicht gefahren, meint er. Auch als Richter Alexander Wehinger ihn mit dem Sachverständigengutachten konfrontiert, kann er es kaum glauben.

Drei Schwerverletzte

Der Gegenverkehrslenker, der unschuldig „abgeschossen“ wurde, wurde zum Glück nur leicht verletzt. Am Wagen entstand ein Totalschaden. Die Kollegen des Angeklagten kamen nicht so glimpflich davon: Schädelhirntrauma, mehrere Knochenbrüche im Bereich der Hüfte, zahlreiche Abschürfungen, Brustbeinbruch, Gesichtsknochenfraktur, Serienrippenbrüche, Lendenwirbelfraktur – alle drei wurden schwer verletzt. Das Auto auch hier nur noch ein Wrack.

<p class="caption">Die am Unfall beteiligten Fahrzeuge wurden total beschädigt. <span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="marker">Feuerwehr Nofels</span></p>

Prozess vertagt

Die Frontalkollision führte zu einer dreistündigen Totalsperre der Straße. 30 Feuerwehrleute mit vier Fahrzeugen, zwölf Retter des Roten Kreuzes mit fünf Fahrzeugen, die Polizei und ein Sachverständiger waren im Einsatz. Für die Expertise wurde ein Drohnenbild von der Unfallstelle gemacht. Da beim Prozess wegen fahrlässiger Körperverletzung drei Zeugen nicht erschienen, musste vertagt werden. Der Angeklagte erklärt sich bereit, dem 41-jährigen Unfallgegner auf alle Fälle 500 Euro Teilschmerzengeld zu bezahlen. Der Mann trug eine Handgelenksverletzung davon.

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