Warum unsere Älpler die Saison mit gemischten Gefühlen erwarten

Es warten frische, saftige Weiden. Es warten aber auch Ängste wegen TBC und dem Wolf.
Schwarzach Der Frühling ist für die rund 1000 Älplerinnen und Älpler eine betriebsame Zeit. Alles will gut vorbereitet sein, bevor es dann nach und nach mit den Tieren auf die Alpe geht.
Genug Wasser
“Die Voraussetzungen für das Bestoßen der Alpen sind von den Verhältnissen her gut. Der Schnee Ende April hat gutgetan, die schon weit entwickelte Vegetation auf willkommene Art und Weise gebremst. Jetzt sind überall Wasserspeicher vorhanden. Das kann nur von Vorteil sein”, beschreibt Christoph Freuis (45), Geschäftsführer des Alpwirtschaftsvereines, die Situation vor der diesjährigen Alpsaison.
Wenn jetzt das Wetter mitspielt und auch die wärmende Sonne ihren Teil dazu beiträgt, erwarten die Sommerfrischler beste äußere Bedingungen.

“Die ersten Alpen in den unteren Bergregionen sind bereits bestoßen”, berichtet Freuis. Es sind dies zum Beispiel die auf rund 1000 Meter hoch gelegenen Alpen ob Dornbirn: Büla, Kehlegg und Schwende.
Nicht nur dort erfreuen sich die zahlreichen Wanderer an der Möglichkeit, einzukehren und frische Älplerprodukte zu genießen. Alpenidylle mit entsprechender Kulinarik, gehören zu den attraktivsten Angeboten des Sommertourismus in Vorarlberg.
Erst Bürokratie, dann Alpe
Besiedelt werden derzeit auch die Kuhalpen im Großwalsertal, im Montafon sind Mensch und Vieh ebenfalls im Begriff, sich in ihrem Sommerdomizil auf über 1000 Meter einzufinden. Rund 40.000 Tiere werden den Sommer auf den rund 500 Vorarlberger Alpen verbringen. “Die Zahlen bleiben konstant”, berichtet Freuis. “Derzeit laufen in vielen Betrieben noch die bürokratischen Vorarbeiten. Es müssen die verschiedenen Viehgruppen definiert werden, die Älpler eingeteilt, alle Tiere registriert werden”, erklärt der Geschäftsführer des Alpwirtschaftsvereines.

Die neuen Gefahren
Dass die Alpsaison nicht nur Vorteile hat, sondern auch Risiken in sich birgt, ist den Verantwortlichen klar. Neben den traditionellen Gefahren durch Unfälle gibt es seit Jahren das Risiko einer Ansteckung durch den TBC-Erreger und neuerdings die Bedrohung durch Wölfe speziell für Schafe und Ziegen. “Es wurden die Sicherheitsvorkehrungen durch diverse Umzäunungen verstärkt, aber nicht überall ist das möglich. Wir müssen da halt auch einfach hoffen, dass nichts passiert. Und natürlich auch auf die Politik insofern setzen, als dass von ihr wirksame Schritte gegen die Wolfsgefahr gesetzt werden.”