Kriminalbeamter: “Er war unglaublich nervös”

VN / 30.07.2024 • 17:01 Uhr
In dieser Wohnung geschah das Ver­brechen im März 2022.  vn/hk
In dieser Wohnung geschah das Ver­brechen im März 2022.  vn/hk

Mordfall Janine G.: Ermittelnder Beamter schildert, wie aus einem anfänglichen Zeugen ein Beschuldigter wurde.

Feldkirch Nach dem Fund des Leichnams von Janine G. im Lustenauer Ried ermittelten die Kriminalisten zunächst gegen unbekannt. Doch dann tauchte das Bild der Überwachungskamera jener Tankstelle auf, auf dem Janine G. gemeinsam mit den beiden beim Prozess angeklagten Verdächtigen zu erkennen war.

Hausdurchsuchung

Das Gericht ordnete eine Hausdurchsuchung beim 22-jährigen Zweitangeklagten in Lustenau an. “Wir haben ihn angetroffen und ihm die schriftliche gerichtliche Aufforderung überreicht”, sagt ein Kriminalbeamter beim Prozess. “Zu diesem Zeitpunkt wurde er noch als Zeuge belehrt. Ich räumte ihm die Gelegenheit ein, seine Wahrnehmungen zu schildern. Da fiel mir auf, dass er plötzlich unglaublich nervös war.”

Erinnerungslücken

Der Lustenauer habe dann plötzlich von Erinnerungslücken aufgrund seiner Beeinträchtigungen gesprochen. “Dass er sich an nichts erinnern konnte, erschien mir unglaubwürdig. So geriet er vom anfänglichen Zeugen in den Beschuldigtenstatus”, schildert der Kriminalist weiter.

Schließlich sei der Lustenauer “umgefallen” und habe jene Aussagen zu Protokoll gegeben, wie er sie auch als Beschuldigter beim Prozess wiederholte. Nämlich damals selbst und in seiner eigenen Wohnung zum unmittelbaren Zeugen der brutalen Bluttat des mutmaßlichen Haupttäters geworden zu sein.