Welche Projekte der neue Schrunser Bürgermeister angehen will

VN / 07.08.2024 • 09:01 Uhr
Bürgermeister Tobias Kieber
Seit dem 29. Juli ist Tobias Kieber offiziell Bürgermeister von Schruns. VN/JUN

Tobias Kieber bekleidet das Amt des Bürgermeisters von Schruns erst seit einer guten Woche. Er erzählt, was er noch unbedingt bis zu den Gemeindewahlen umsetzen und bei welchem Projekt er nichts versprechen will.

Schruns Seit diesem Monat hat Schruns einen neuen Bürgermeister. Letzte Woche Montag hatte Tobias Kieber seinen ersten Arbeitstag als Gemeindechef. Noch ist es recht ruhig, da viele im Urlaub sind, doch das wird sich mit Schulbeginn ändern. Bis dahin hat er noch genug Zeit, sich einzuarbeiten.

Bei der Gemeindevertretungssitzung am 26. Juli waren nur 16 Gemeindevertreter anwesend, 15 haben für ihn gestimmt, eine Stimme war ungültig, da kein Name auf dem Zettel stand. Von der Opposition „Metnand för Schru“ sind nur drei Gemeindevertreter gekommen, von denen zwei für Tobias Kieber gestimmt haben. Von der SPÖ war niemand da, was ihn überrascht hat. Er findet es schade, dass die SPÖ und der Großteil der Liste „Metnand för Schru“ nicht zur Bürgermeisterwahl gekommen sind. Dabei ist es ihm wichtig, dass alle zusammen an einem Strang ziehen. „Das Farbengeplänkel bringt sowieso nichts“, sagt er. „Ich strecke der Opposition die Hand aus.“

Nach der Angelobung durch Bezirkshauptmann Harald Dreher lernte er seine neuen Kollegen im Gemeindeamt kennen. Auch hier ist ihm die Zusammenarbeit auf Augenhöhe wichtig. Neben Meetings muss er hin und wieder einen Abendtermin wahrnehmen, doch das findet er gar nicht so schlimm. Dafür nimmt er sich mittags zwei Stunden Zeit für seine Familie, denn das war seiner Frau Marianne wichtig: Dass er zum Mittagessen heimkommt. „Ohne meine Familie könnte ich diese Herausforderung gar nicht stemmen. Ich bin froh, dass sie hinter mir steht“, sagt Tobias Kieber.

Öffentliches WC

Was er noch in den acht Monaten Amtszeit angehen will, ist ein öffentliches WC, denn ein solches gibt es im Ortszentrum noch nicht. Das WC am Bahnhof hat nur zu den Öffnungszeiten des Schalters offen und für die Toilette im Silvretta Center braucht man einen Zahlencode, den man nur bekommt, wenn man dort auch etwas konsumiert. Tobias Kieber könnte sich ein kleines WC-Häuschen vorstellen, eventuell mit einem selbstreinigenden WC.

Bezüglich Skaterplatz hält er sich noch bedeckt, denn er will nicht den gleichen Fehler wie sein Vorgänger Jürgen Kuster machen und den Jugendlichen einen Skaterplatz versprechen. Der Plan und die Finanzierung stehen, was fehlt, ist immer noch ein geeigneter Standort. Schon weiter fortgeschritten ist die Planung der neuen Volksschule. Der Planungsbeschluss ist gefasst, bis Ende des Jahres sollen die Planungen abgeschlossen sein. Der Neubau des Kindergartens St. Jodok (der jetzige ist zu klein und renovierungsbedürftig) steht ebenfalls auf der Agenda, doch Tobias Kieber glaubt nicht, dass man Volksschule und Kindergarten gleichzeitig neu bauen könnte. Das Geld dafür hätte die Gemeinde nicht. Im Gegenteil: Die Gemeinde muss sparen. Wie, das ist noch unklar.

Eine Herzensangelegenheit von ihm ist auch, der vierten Klasse der Mittelschule Schruns zu erklären, wie wichtig das Wählen und die Demokratie sind. Im Gemeindeamt soll es eine neue Beschilderung für Besucher geben und der Eingang behindertengerecht gestaltet werden.

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Neues Bauprojekt

Ein weiteres größeres Projekt ist das Jäger-Areal an der Rätikon-Kreuzung. Hier sollen im Herbst 2025 drei neue Baukörper mit Wohnungen und Geschäfts-, bzw. Gastronomieflächen entstehen. Noch ungeklärt ist jedoch die Finanzierung für die Verlegung des Radweges mit einer Unterführung unter der Latschaustraße. „Wir wollen das Projekt, aber wir warten noch auf die Finanzierung“, sagt Tobias Kieber, denn vom Land gibt es eine Förderung.

Wer Tobias Kieber persönlich kennenlernen und sprechen will, der kann ihn bei der Bürgermeister-Sprechstunde am Donnerstag um 11 Uhr auf dem Marktplatz besuchen, bei schlechter Witterung in seinem Büro.