Keine Prognose möglich: Ungewisse Zeiten für gesperrte Silvretta Hochalpenstraße

VN / 21.08.2024 • 16:22 Uhr
Silvretta Hochalpenstraße, Murenabgang
So sieht es aktuell auf der Silvretta Hochalpenstraße nach dem zweiten Murenabgang aus. illwerke vkw

Eine Prognose, wann die Silvretta Hochalpenstraße für den Verkehr freigegeben werden kann, kann Pressesprecher der illwerke vkw, Andreas Neuhauser, nicht abgeben. Die Sicherungsarbeiten schreiten aber voran. Was Klimaexperte Alexander Orlik zu den häufiger auftretenden Starkniederschlägen sagt.

Gaschurn Ob die Silvretta Hochalpenstraße in diesem Sommer überhaupt wieder geöffnet werden kann, ist fraglich. Nach einem erneuten Murenabgang an derselben Stelle wie am 13. Juli musste der Shuttleservice für Wanderer erneut eingestellt werden. Nur eine Woche lang hielt das Angebot, die Wanderer mit Bussen auf die Bielerhöhe zu bringen. Dabei mussten sie auf Höhe der Kehren 13 und 14 eine zehnminütige Wanderung in Kauf nehmen, um zum nächsten Bus zu gelangen, der weiter auf die Bielerhöhe fuhr.

Silvretta Hochalpenstraße, Murenabgang
Von der Straße ist nicht mehr viel zu erkennen. Am Hang liegt noch viel loses Gestein. illwerke vkw

Am Freitagabend ging aufgrund einer lokalen Gewitterzelle wieder eine Mure ab und verschüttete teilweise drei Bagger, wodurch die Sicherungsarbeiten am Hang vorerst eingestellt wurden. Immerhin wurde der Wanderweg nicht zerstört. Die Sicherungsarbeiten wurden zwar wieder aufgenommen, doch müssen die Arbeiten kurzfristig immer mal wieder unterbrochen werden, weil sich das Wetter plötzlich verschlechtert. Die drei beschädigten Bagger konnten (Stand Mittwoch) noch nicht geborgen und abgeschleppt werden. Andreas Neuhauser, Pressesprecher der illwerke vkw, erklärt, dass es sich bei der letzten Mure um bereits loses Material gehandelt habe, das ins Rutschen geraten ist. Wann die Straße wieder geöffnet werden kann, hänge stark vom Wetter ab.

Extreme häufen sich

Klimaexperte Alexander Orlik von der Geosphere Austria führt die extremen Unwetter auf den Klimawandel zurück. Schwüle Luftmassen aus dem Mittelmeerraum gelangen in den Alpenraum. Die Oberflächentemperatur des Meeres sei sehr hoch. Wasserdampf steigt auf, und die daraus entstehenden Wolken werden in Richtung Alpen transportiert. Da sich die Luft in den Bergen anstaut, entstehen hier schneller Gewitterzellen, die sich punktuell entladen. Hagel komme zwar in den Alpen weniger vor, dafür falle in kurzer Zeit aber mehr Niederschlag. Die aktuelle Wetterlage begünstige Gewitterzellen, die teils heftig ausfallen können. Orlik vermutet, dass sich die Starkregenereignisse durch den Klimawandel häufen werden, es jedoch gleichzeitig auch längere trockene Phasen geben wird. „Die Extreme werden häufiger. Die Starkregenereignisse haben im Sommer schon zugenommen.“ Das liege auch daran, dass sich durch den Klimawandel die Luft mehr erwärmt und diese somit sieben Prozent mehr Wasserdampf aufnehmen kann. „Das spüren wir.“

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