So fand Jungpriester Simon den Weg zu Gott

VN / 09.10.2024 • 15:15 Uhr
Simon Plankensteiner Priester
Simon Plankensteiner feiert seine erste Messe. In seiner Heimatgemeinde Höchst findet die Primiz-Feier statt. Plankensteiner

Höchst freut sich auf die Primiz seines “Sohnes” Simon Plankensteiner am kommenden Sonntag.

Höchst Die Landtagswahlen, die Kilbi im Nachbarort. Es ist auch in und rund um Höchst am kommenden Sonntag viel los. Doch die Rheindeltagemeinde hat am 13. Oktober noch etwas ganz Spezielles zu bieten: die Primiz ihres “Sohnes” Simon Plankensteiner. “Ich freue mich außerordentlich, dass ich meine Einstandsmesse in meiner Heimatgemeinde zelebrieren darf”, drückt der 30-Jährige seine Gefühle vor seinem großen Tag zu Hause in Höchst aus. “Ich hoffe, neben meiner Familie viele Freunde und Bekannte in der Kirche begrüßen zu können”, reicht Plankensteiner gleich eine Einladung nach.

Simon Plankensteiner Priester
Plankensteiner bei seiner Priesterweihe in Rom. Der junge Höchster freut sich auf seine Aufgaben als Seelsorger.

Erst Kunststofftechniker

Der Jungmann Gottes ist in Anbetracht des dramatischen Mangels von einheimischem Priesternachwuchs fast ein Exote. Dass er Priester wird, war keinesfalls vorgezeichnet. “Ich war ein ganz gewöhnlicher Jugendlicher. Lebhaft, unternehmungslustig. Ich ging gerne aus, interessierte mich für Mädchen.” Und es war unter anderem eine Begegnung mit dem weiblichen Geschlecht, die den ehemaligen Kunststofftechniker, der auch ein Jahr an der HTL Bregenz absolvierte, auf den Pfad Richtung Priesterschaft brachte. “Ich lernte ein Mädchen kennen, das mir sagte, sie wolle mich nach einem einwöchigen Auslandsaufenthalt unbedingt wiedersehen. Doch nach ihrer Rückkehr wollte sie nichts mehr von mir wissen. Ich fragte mich: Wartet Gott, bis ich die Richtige finde, oder hat er etwas anderes mit mir vor?”

Simon Plankensteiner Priester
Simon Plankensteiner mit seinen Eltern nach der Priesterweihe. Mutter Andrea und Vater Dietmar haben ihren Sohn stets unterstützt.

Die Bestimmung

Plankensteiner war damals 19. Einen Bezug zur Religion hatte er schon. “Die Jugendmessen von Pfarrer Thomas Sauter in Lustenau legten dafür den Grundstein. Ich veränderte mich langsam. Ich bekam gleichzeitig Angst. Angst davor, dass Gott mich als Priester haben wollte.” Irgendwann jedoch habe er eine Freude darüber verspürt. Und die sei viel stärker gewesen als der Wunsch, eine Familie zu gründen.

Simon Plankensteiner lernte Vertreter der Gemeinschaft “Werk Jesu des Hohenpriesters”, eine päpstlich anerkannte Vereinigung, kennen. Er besuchte deren Hauptsitz in Rom. “Und als ich dort war, wusste ich: Hier ist mein Platz.”

Freude auf die Heimat

Nie vergisst der junge Höchster, wie er nach Hause kam. Wie er sich zuerst wand, seinen Eltern zu gestehen, dass er nach Rom zurückkehren wolle, Priester werden. “Doch als ich es dann sagte, war da plötzlich dieses Verständnis von Mama und Papa. Sie haben das nicht nur akzeptiert, sondern mich in der Folge auch tatkräftig unterstützt. Das vergesse ich ihnen nie.” Simon Plankensteiner zog nach Rom, studierte Theologie und Philosophie. Am 14. September wurde er in der italienischen Hauptstadt zum Priester geweiht, seit 1. Oktober versieht er seelsorgerischen Dienst als Kaplan in Arzl im Tiroler Pitztal.

Simon Plankensteiner Jungpriester
Simon Plankensteier ist einer der wenigen Jungpriester, der aus einer echten Vorarlberger Familie stammt.

Plankensteiner freut sich, nun wieder nahe seiner Höchster Heimat zu sein. Er hat vor, öfters nach Hause zu kommen, seinem beim FC Höchst spielenden Bruder zuzusehen, mit Freunden auszugehen, im Winter Ski zu fahren.

Und schöne Frauen? “Gott ist die größte Hingabe für mich. Dafür lohnt es sich, Opfer zu bringen. Auch wenn ich ein Mann bin und natürlich die Augen offen habe.”

Simon Plankensteiner

Geboren: 29. Oktober 1993

Wohnhaft: Arzl im Pitztal

Beruf: Priester

Familie: ledig

Hobbys: Fußball, Skifahren

Lieblingsspeise: Käsknöpfle