249 Unterschriften für Lustenauer Schulcampus

VN / 15.11.2024 • 12:30 Uhr
Raphaela Hollenstein und Eva Deschler-Einwaller kämpfen mit einer Petition für den Bau der fünften Volksschule in Lustenau.
Raphaela Hollenstein und Eva Deschler-Einwaller kämpfen mit einer Petition für den Bau der fünften Volksschule in Lustenau.BvS

Zwei Mütter haben eine Petition für den Bau der Volksschule Mühlefeld ins Leben gerufen.

Lustenau Schon lange haben die beiden Mütter Raphaela Hollenstein und Eva Deschler-Einwaller über die Notwendigkeit einer fünften Volksschule im Mühlefeld miteinander diskutiert. Die Planung dazu war im Frühjahr 2023 seitens der Gemeinde bereits in vollem Gange. „Nachdem wir vergangene Woche die Gemeindevertretungssitzung online verfolgt haben und gehört haben, dass eingespart werden muss, entschieden wir uns vergangene Woche kurzerhand dafür, eine Petition für den Bau der fünften Volksschule einzureichen“, erklärte Deschler-Einwaller. Auch wenn nicht sofort gebaut werden kann, wollen sie mit ihrer Petition die Verantwortlichen „aufrütteln“ und eine langfristige Lösung anstreben. Denn die Volksschulen in Lustenau sind voll und platzen aus allen Nähten, wie sie betonen.

GV Lustenau Campus Rotkreuz Mühlefeld
Ein Foto aus optimistischeren Tagen: Präsentation des Siegerwettbewerbs des Architekturwettbewerbs. Gemeinde

Bau wird lediglich verschoben

Vor allem die wirtschaftliche Entwicklung in den vergangenen Monaten aber auch die Baukostensteigerung beim Campus Rotkreuz (von 30 auf 55 Millionen Euro) haben unter anderem Spuren im Haushalt der Gemeinde hinterlassen. Nun gilt es höchste Budgetdisziplin walten zu lassen. „Wir haben in den vergangenen Jahren ein Bildungsprojekt nach dem anderen realisiert“, sagt Bürgermeister Kurt Fischer auf VN-Nachfrage. Der Campus Mühlefeld habe am östlichen Siedlungsrand einen idealen Standort gefunden. Der Bau werde nicht gestrichen, doch aktuell könne die fünfte Volksschule nicht gebaut werden. Dazu fehlt schlichtweg das Geld.

Standort Campus Mühlefeld-Lustenau_1122
Auch der Standort steht schon fest, die VN berichteten 2022 mit einer Grafik.

Nun gilt es vor allem die Baustelle am Campus Rotkreuz fertig zu stellen. Der Ortschef führte zudem an, dass sie im Jahr 2020 an einen Höchststand an Kindern mit 317 angelangt sind. Von diesem Zeitpunkt an, geht es zahlenmäßig mit den Schülerzahlen abwärts. „Unsere Rechnung zeigt, dass in diesem Jahr rund 100 Kinder weniger auf die Welt kommen und nach Lustenau ziehen“, erklärte er.

Bildungscampus Mühlefeld war bereits auf Schiene

Den beiden Initiatorinnen stößt es sauer auf, dass der Bau des neuen Bildungscampus Mühlefeld nun doch nicht priorisiert wird. Denn vergangenes Jahr schaute die Situation anders aus. Es gab bereits einen Architekturwettbewerb, die ersten Vorkehrungen wurden getroffen. Doch bei der Gemeindevertretungssitzung vor einem Jahr riet Klaus Bösch, Leiter der Finanzabteilung im Rathaus, zu einem Investitionsstopp, da es zum damaligen Zeitpunkt bereits herausfordernd für das Budget war, die laufenden Großprojekte wie den Campus Rotkreuz zu finanzieren. Trotz des angespannten Budgets stimmten alle Fraktionen außer der ÖVP dem Antrag zu, den Campus Mühlefeld dennoch mit höchster Priorität umzusetzen, da der Platzmangel auch mit Fertigstellung des Campus Rotkreuz nicht behoben werde.

Im Budget berücksichtigen

Die beiden Initiatorinnen der Petition wollen Taten sehen. „Wir wollen, dass die neue Volksschule im Budget berücksichtigt wird. Man muss unbedingt jetzt mit der Planung beginnen“, sagte Raphaela Hollenstein. Auch wenn die Schule erst in vier Jahren gebaut werden würde, wollen sie eine akzeptable Übergangslösung. „Wir können noch ein paar Jahre die Zähne zusammenbeißen, bis die Gemeinde wieder Geld zur Verfügung hat, aber wir möchten eine langfristige Lösung“, so Hollenstein. Denn Kinder brauchen eine gute und moderne Lernatmosphäre und vor allem Platz, wie die beiden betonen. „Wir sind die Lobby der Kinder, denn sie können nicht für ihre Rechte kämpfen“, sagte Hollenstein. Bürgermeister Kurt Fischer sucht nun gemeinsam mit den Leitern der Schulen nach praktikablen Lösungen, die mit der Budgetsituation der Marktgemeinde auch vereinbar sind. BVS

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