Darum muss Mariettas Blumenzauber schließen

Die beliebte Gärtnerei in Lustenau macht noch vor Weihnachten zu.
Lustenau Aus und vorbei ist es für die Gärtnerei in der Pontenstraße „Mariettas Blumenzauber“. Inhaberin Marietta Sprenger (59) muss aufgrund fehlenden Personals ihre Türen per 8. Dezember schließen. „Meinen Mitarbeitenden fallen alle schwangerschaftsbedingt aus. Trotz intensiver Suche hat sich niemand hier beworben“, erzählte sie noch immer fassungslos über diese Tatsache, der sie nun ins Auge blicken muss. Vor zwei Wochen hat sie die Reißleine gezogen und schweren Herzens entschlossen, ihre Gärtnerei zu schließen. „Alleine kann ich das 220 Quadratmeter-Geschäft nicht aufrechterhalten“, sagte sie.

Pensionistinnen wieder ins Boot geholt
Anfangs wollte sich die Floristin noch nicht geschlagen geben und konnte zwei ehemalige pensionierte Mitarbeitende zurückgewinnen. Sie sollten die Zeit überbrücken, bis wieder Personal vorhanden ist. „Ich habe gehofft, dass ich jemanden finden werde, der hier entweder zu arbeiten beginnt oder das Geschäft übernehmen möchte“, sagte sie. Doch nichts von beidem ist eingetreten. Trotz Meldung beim AMS, Anzeigen-Schaltungen in den Gemeindeblättern und das Bewerben über Social Media. Nun hält sie ihren Laden bis zum 8. Dezember mit ihren ehemaligen Mitarbeitenden Katharina und Hedwig in Schuss und bestückt es mit frischen Blumen. „Es schmerzt sehr, dass ich hier mein Lebenswerk einfach so zurücklassen muss“, fügte sie hinzu.

Kunden zeigen sich schockiert
Die traurige Nachricht überbringt die Chefin im Geschäft ihren Kundinnen und Kunden persönlich. „Jene, die hier einkaufen, informiere ich über diese Entscheidung und ernte damit Fassungslosigkeit unter meinen Kunden.“ So wie auch bei Daniela Karakas, die schockiert und angewurzelt stehen bleibt. „Ich bin sprachlos und verstehe nicht, weshalb keiner mehr einen handwerklichen Beruf ausüben möchte oder die Chance ergreift, selbstständig zu werden“, sagte sie. Und auch Stammkundin Anita Schallauer zeigt sich tief betroffen. „Das ist himmeltraurig. Ich habe hier immer meine Blumen gekauft, wo ich jetzt hingehen soll, weiß ich noch nicht. Ich will meine Blumen nicht online kaufen“, sagte sie kopfschüttelnd. Edith Kremmel zeigt eine größere Perspektive auf: „So beginnt das Geschäftesterben in Lustenau.“ BVS



