Hohenweiler Dorfzentrum im Zeitplan

Großprojekt mit 35 Wohnungen und neuer Raiba-Filiale wird Ende 2025 fertig
Hohenweiler „Die Verschärfung der Kreditimmobilienmaßnahmen-Verordnung durch die Finanzmarktaufsicht hat uns kalt erwischt und uns gezwungen, das Projekt zu überarbeiten, neu zu kalkulieren und die Angebote anzupassen. Das hat den Baustart leider verzögert, aber jetzt sind wir auf gutem Weg und wir gehen davon aus, dass wir in einem Jahr – vor Weihnachten 2025 – die Wohnanlage im Zentrum eröffnen können“, ist Mario Kmenta, Geschäftsführer beim Bauträger Trivium, zuversichtlich, dass der adaptierte Zeitplan für dieses Bauvorhaben, in das rund 16 Mill. Euro investiert werden, eingehalten werden kann.

Zwei von fünf Häusern unter Dach
Ein Lokalaugenschein auf der Großbaustelle nährt diese Zuversicht: Auf dem Areal im Zentrum sind die ersten beiden Häuser unter Dach, an den anderen drei wird intensiv gearbeitet. Die Neubauten mit 35 Wohnungen (Kmenta: „Davon sind aktuell mehr als zwei Drittel verkauft.“) und der neuen Raiba-Filiale sind ein Teil des Gesamtprojekts: In einem ersten Schritt wurde bereits das Maurer-Haus als Wohnhaus ausgebaut. Einschließlich der Nachverdichtung entstanden hier ein Dutzend Wohnungen, sodass ab Ende 2025 insgesamt 47 Wohnungen zur Verfügung stehen.

Feuerwehr, Gemeindeamt, Schule
Wohnbau – dazu zählen auch die im Herbst 2019 bezogene Vogewosi-Anlage gegenüber der Pfarrkirche mit elf Einheiten und die baureife, aber zurückgestellte, Anlage der Wohnbauselbsthilfe nahe der Pfarrkirche mit ebenfalls drei Dutzend Wohnungen – ist nur der eine Teil eines Jahrhundertprojekts in der nördlichsten Gemeinde des Landes, die 2019 auch ihr zentrumsnahes Feuerwehrgerätehaus eröffnete. Bis dahin war die Feuerwehr unter beengten Verhältnissen im Anbau der Volksschule untergebracht und musste ausgesiedelt werden, denn das 1900 erstellte und vor 50 Jahren erweiterte Schulgebäude wird abgerissen und neu errichtet – so jedenfalls der vor einigen Jahren zusammen mit der Bevölkerung entwickelte Plan für die komplette Neugestaltung des Zentrums.

Es gibt kein Dorfgasthaus
Zur großen Enttäuschung der Hohenweiler Bevölkerung wird nichts aus der geplanten Reaktivierung des vor mehr als 20 Jahren geschlossenen Dorfgasthauses. Die Projekt- und Strukturentwicklungsgenossenschaft (PSG), an der die Gemeinde mit 60 Prozent und die Raiba mit 40 Prozent beteiligt sind, hatte den ehemaligen Gasthof Löwen vor Jahren erworben und an Trivium weitergegeben, mit dem Ziel, das Gasthaus wiederzueröffnen. Dafür notwendige Ausbaumaßnahmen scheiterten am Widerstand eines Anrainers. Nach ergebnislosen Verhandlungen ruderte Trivium zurück und der Immobilienverkauf wurde rückabgewickelt. Kmenta: “Entsprechende Studien haben gezeigt, dass ohne bauliche Veränderung und Ergänzung des Gasthofs eine wirtschaftlich erfolgreiche Führung des Gastronomiebetriebs nicht möglich gewesen wäre. Mögliche Betreiber, die wir gesucht haben, winkten deshalb auch ab. Ein deshalb leerstehendes Gasthaus im Zentrum wollen wir und die Gemeinde aber nicht, deshalb kam es zu einer alternativen Lösung.”

Nun plant die Gemeinde, im ehemaligen Löwen das Gemeindeamt zu installieren. Das bestehende Gemeindeamts-Gebäude bleibt bestehen. „Jetzt“, so Bürgermeister Wolfgang Langes, „adaptieren wir den Löwen für die Gemeindeverwaltung und das Gemeindeamt bleibt erhalten und wird für die Kleinkinderbetreuung adaptiert, ein Bedarf, für den die Gemeinde ohnehin kurzfristig Räumlichkeiten benötigt.“

Derzeit verhandelt die Gemeinde mit dem Land über die Umsetzbarkeit dieser Variante und klärt entsprechende Fördermöglichkeiten ab. STP
