Eine Kabarettistin mit Herz und Besen

Einer der 21 Auftritte bei den diesjährigen Dornbirner Narrenabenden ist der von “Putzfrau” Susanna Kvas.
Dornbirn „Ungefähr sieben bis acht Minuten“ gehört Susanna Kvas die Kulturhausbühne bei den diesjährigen Narrenabenden – „je nachdem, wie lange die Leute klatschen oder lachen“, erklärt die humoristische „Putzfrau“ mit einem Schmunzeln. Am Freitag, 17. Januar startet die Narrenabend-Reihe und Susanna Kvas alias die „Putzfrau“ gehört wie jedes Jahr zu den Highlights des Programms. Seit einem Jahrzehnt sorgt sie mit ihren scharfzüngigen Pointen für Begeisterung.
Vom Schultheater bis zur Seniorenbühne
Der Weg der 56-Jährigen auf die Bühne begann früh. Schon mit fünf Jahren war sie erstmals mit den Turnern dabei, später folgten Engagements im Schultheater und bei der Trachtengruppe Rankweil. Den entscheidenden Moment ihrer „Kabarett-Karriere“ erlebte Kvas jedoch bei einer Firmen-Weihnachtsfeier, als sie spontan in der Rolle einer Putzfrau auftrat. „Da war die Figur geboren“, erinnert sie sich zurück. Seit ihrem ersten eigenen Programm beim Fußacher Seniorenkränzchen vor 21 Jahren hat sich die „Putzfrau“ als feste Größe im Vorarlberger Faschingsgeschehen etabliert.

Bei den Dornbirner Narrenabenden macht Susanna Kvas seit zehn Jahren mit, „weil sie Menschen gerne zum Lachen bringt“. „Wenn ich nur einem einzigen ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann, macht mich das glücklich“, sagt sie. In ihrer Rolle als Putzfrau steckt auch viel von ihrer eigenen Persönlichkeit. „Ich schreibe meine Stücke immer selbst, inspiriert von Erlebnissen, die mir passieren oder die mich bewegen“, erzählt sie.
Die Kunst der Improvisation
Doch auch die erfahrenste Künstlerin bleibt nicht vor Herausforderungen verschont. Einen ihrer denkwürdigsten Momente erlebte Kvas, als sie mitten im Auftritt ihren Text vergaß: „Ich war ehrlich, habe auf der Bühne gesagt, dass mir der Text entfallen ist, und habe einfach weitergesprochen.“ Das Publikum applaudierte begeistert – und plötzlich war der Text wieder da. Seither trägt sie den Text sicherheitshalber immer bei sich. Obwohl sie seit Jahren auf der Bühne steht, bleibt Lampenfieber ein treuer Begleiter. Doch die Kabarettistin sieht das als positiv: „Das gehört dazu. Nach dem ersten Lacher läuft es von selbst.“ Auch konstruktive Kritik nimmt sie gerne an, denn: „Man lernt nie aus.“ Ihre Stücke lässt sie vorab von ihrer Familie und Egon Kaufmann begutachten, der ihr immer wertvolle Tipps gibt.
Zur Person
Susanna Kvas
Geboren 15. Mai1968
Wohnort Dornbirn
Hobbys Theaterspielen, Kabarett, Kochen, Backen
Lebensmotto Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag
Eine Truppe wie eine Familie
Die Zusammenarbeit mit dem Team der Narrenabende bedeutet der Dornbirnerin viel. „Wir sind eine richtig narrische Familie – auf und hinter der Bühne. In der Kantine geht schon mal die Post ab“, erklärt sie lachend. Dieses Gemeinschaftsgefühl spürt man auch auf der Bühne, wo Musik, Tanz, Sketches und Satire Jung und Alt gleichermaßen begeistern. Für Kvas ist Humor in der heutigen Zeit wichtiger denn je. „Mit Humor lässt sich vieles leichter ertragen, und Lachen ist gesund“, sagt sie. Ihre Rolle als Putzfrau nutzt sie, um auch gesellschaftliche Themen anzusprechen. „Die Putzfrau ist eine Berufsgruppe, die oft wenig Wertschätzung erfährt. Als Kabarettfigur kann sie direkter sein und Dinge aussprechen, die anderen vielleicht schwerfallen.“
Premiere am 17. Januar
Am Freitag, den 17. Januar, feiern die Dornbirner Narrenabende ihre Premiere. Es folgen weitere fünf Spieltermine. Karten sind bei Dornbirn Tourismus erhältlich. Weitere Infos unter: www.dornbirner-fasnatzunft.at. CTH