Prozess wegen angeblicher Vergewaltigung von Ex-Gattin

VN / 15.01.2025 • 13:50 Uhr
Gericht
Der Angeklagte bei der Vorführung in den Gerichtssaal. Eckert

44-jähriger Rumäne wegen diverser Delikte vor Gericht – ganztägiges Verfahren.

Feldkirch Das mutmaßliche Opfer und der am Landesgericht Feldkirch Angeklagte lernten sich in der gemeinsamen Heimat in Rumänien kennen. Sie war 16 Jahre alt, mit 18 zog sie bei ihm ein. Dann heirateten sie. Doch laut Staatsanwalt Johannes Hartmann begannen bereits damals vor der Hochzeit die Grobheiten des Mannes. Ohrfeigen, Kontrollsucht, Eifersucht. Die Übergriffe sollen dann schlussendlich im November 2023 in einer Vergewaltigung gegipfelt haben.

Die Liste der Vorwürfe ist lang, Schläge mit der Hand und mit der Faust. Auch sollen Drohungen gefallen sein, die Kinder nach Rumänien zu entführen, sodass sie die Frau nie mehr wiedersehen würde. Weiters Deutlichmachen von „ehelichen Pflichten“, Nötigung zur Abtreibung und dergleichen.

Ex-Mann kontert

Es gibt fast keinen Punkt, dem der 44-jährige, bislang unbescholtene Angeklagte nicht zu 100 Prozent widerspricht. Da sei keine Gewalt gewesen, eine normale Ehe, niemals sei die Frau zur Abtreibung des dritten Kindes gedrängt worden. Beim letzten Punkt beginnt der Mann sogar zu weinen. Er habe nie Kontrolle oder Zwang ausgeübt, sei nie eifersüchtig gewesen und habe seine Ex-Frau niemals vergewaltigt.

Der Prozess ist für den gesamten Tag anberaumt, dann muss der Schöffensenat unter dem Vorsitz von Richterin Silke Wurzinger entscheiden, welche Version der Geschichte als „wahr“ zu gelten hat. Das Urteil wird nicht vor 18 Uhr erwartet.