Wälder Tourismus freut sich über Halbzeitbilanz und hofft auf Schnee

VN / 27.02.2025 • 16:18 Uhr
Mit einem Plus von mehr als 10.000 Nächtigungen in der ersten Saisonhälfte hat sich Warth mit Abstand am besten geschlagen. STP
Mit einem Plus von mehr als 10.000 Nächtigungen in der ersten Saisonhälfte hat sich Warth mit Abstand am besten geschlagen. STP

Nächtigungszahlen für die erste Saisonhälfte fast acht Prozent über dem Vorjahrszeitraum.

Egg Die Zahlen haben den „gefühlten Eindruck“ bestätigt: der Tourismus im Bregenzerwald hat den Erfolgslauf aus dem Dezember auch im Jänner fortgesetzt. Zwar nicht mehr so grandios wie zum Saisonstart, der durch frühen Schnee und Feiertagstermine sehr begünstigt war, aber doch beachtlich: „Knapp 8000 zusätzliche Nächtigungen gegenüber Jänner 2024 – der schon auf hohem Niveau war – können sich sehen lassen“, sind die Wälder Touristiker nicht nur mit dem Jänner-Ergebnis zufrieden, sondern freuen sich auch über eine tolle Halbzeitbilanz.

Wälder Tourismus mit toller Halbzeitbilanz : Für Mellau hat sich die erste Saisonhälfte ganz und gar nicht nach Wunsch entwickelt – es gab im Jänner einen empfindlichen Nächtigungsrückgang.
Wälder Tourismus mit toller Halbzeitbilanz : Für Mellau hat sich die erste Saisonhälfte ganz und gar nicht nach Wunsch entwickelt – es gab im Jänner einen empfindlichen Nächtigungsrückgang.

Million wieder in Reichweite

In der ersten Hälfte der Wintersaison (November 2024 bis Jänner 2025) konnten in der Talschaft die Nächtigungen gegenüber 2023/24 um 7,65 Prozent oder gut 31.000 Übernachtungen gesteigert werden. Bei einem ähnlich guten Verlauf der zweiten Saisonhälfte sollte die magische „Millionengrenze“ zu schaffen sein, gibt man sich beim Bregenzerwald Tourismus zuversichtlich, denn zum einen scheint auch der Februar gut gelaufen zu sein und der späte Ostertermin (Ostermontag am 21. April ist Saisonschluss) mit bis zu drei Wochen Saison im April – zumindest in hochalpinen Regionen – dürfte dafür sorgen, dass auch im April Zuwächse winken. 2024 war Ostermontag bereits am 1. April und das April-Nächtigungsergebnis dementsprechend mager ausgefallen.

Wälder Tourismus mit toller Halbzeitbilanz : Schneemäßig ist Ende Februar in den Skigebieten noch alles möglich – 1999 hat in der zweiten Februarhälfte eine verheerende Schneeflut (Stichwort: Galtür) auch die Warther Steffisalbahn im Schnee versinken lassen (unser Archivbild). Von einer Lawine weggerissene Stützen führten zu einer längeren Betriebsunterbrechung.
Wälder Tourismus mit toller Halbzeitbilanz : Schneemäßig ist Ende Februar in den Skigebieten noch alles möglich – 1999 hat in der zweiten Februarhälfte eine verheerende Schneeflut (Stichwort: Galtür) auch die Warther Steffisalbahn im Schnee versinken lassen (Archivbild).

Regionale Unterschiede

Wälder Tourismus mit toller Halbzeitbilanz : Zwölf Jahre später das andere Extrem – 2011 gab es den spätesten Ostertermin seit Menschengedenken und damit die längste Skisaison, die bis zum Weißen Sonntag am 1. Mai dauern sollte. Eine Warmfront ließ den Schnee in der Karwoche dahinschmelzen, der Liftbetrieb musste vorzeitig eingestellt und das Saisonschlusskonzert mit den Holstuonarn – sie posierten für die Fotografen auf komplett ausgeaperter Piste, auf der sogar schon Frühlingsblumen blühten – vorverlegt werden.
Zwölf Jahre später das andere Extrem – 2011 gab es den spätesten Ostertermin seit Menschengedenken und damit die längste Skisaison, die bis zum Weißen Sonntag am 1. Mai dauern sollte. Eine Warmfront ließ den Schnee in der Karwoche dahinschmelzen.

Der Jänner entwickelte sich in den 22 Gemeinden des Tourismusverbands recht unterschiedlich. Die großen Gewinner waren Warth mit einem Plus von gut 4300 Übernachtungen, Schröcken (plus 2200), Damüls (plus 1200) und Sulzberg (plus 900). Weitere 13 Gemeinden legten ebenfalls geringfügig zu. Dem gegenüber standen marginale Einbußen in drei Gemeinden und empfindliche Rückgänge in Riefensberg (minus 1300) und Mellau (minus fast 1900).

Die beste Auslastung erzielten Damüls und Warth mit jeweils rund 21 Vollbelegstagen sowie Schröcken mit 19,5 Vollbelegstagen, die damit sogar Reuthe  (rund 19) übertreffen konnten.

Wälder Tourismus mit toller Halbzeitbilanz : Selbst im knapp 1.300 m hoch gelegenen Schröcken gibt es Schnee nicht im Überfluss. Das Mohnenfluh-Projekt liegt auf Eis, bei The Heimat ist ein Teil noch Baustelle – Tourismus-Impulse gehen aktuell am stärksten vom Berghaus-Projekt aus.
Selbst im knapp 1300 Meter hoch gelegenen Schröcken gibt es Schnee nicht im Überfluss. Das Mohnenfluh-Projekt liegt auf Eis, bei The Heimat ist ein Teil noch Baustelle – Tourismus-Impulse gehen aktuell am stärksten vom Berghaus-Projekt aus.

Halbzeitbilanz: Plus 7,65 Prozent

In den ersten drei Wintermonaten buchten 113.498 Gäste insgesamt 437.788 Übernachtungen, ergibt eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer von 3,86 Tagen. Im Vergleich dazu waren es 2023/24 bei 108.176 Ankünften und 406.683 Übernachtungen durchschnittlich 3,76 Tage Aufenthaltsdauer.

Im Detail sind die Nächtigungszahlen für die erste Saisonhälfte ein Spiegelbild der Jänner-Ergebnisse: Warth mit einem Plus von mehr als 10.000 Übernachtungen, Damüls mit knapp 6000 zusätzlichen Nächtigungen und Schröcken mit plus fast 5000 Übernachtungen waren allein für mehr als zwei Drittel des Gesamtzuwachses verantwortlich.  Bei den Gemeinden mit Einbußen liegen auch in der Halbzeitbilanz Riefensberg (minus 2200) und Mellau (minus 1600) voran.

Prognosen sind schwierig

Wie sich das letzte Saisondrittel (März und April) entwickeln wird, lässt sich aktuell nur schwer einschätzen, denn viel wird von der Schneelage abhängen. Und wie sich diese entwickelt, steht in den Sternen. Aktuell klagen nicht nur tiefgelegene Skigebiete schon fast den ganzen Winter über akuten Schneemangel und auch „hoch oben“ liegt „nicht übrig“ viel Schnee. Im Lawinenversuchsfeld sank die Gesamtschneehöhe dieser Tage unter die magische Marke von einem Meter. Für Ende Februar ein weit unterdurchschnittlicher Wert.

Aber: das Studium der langjährigen Statistik zeigt, dass in den kommenden sieben Wochen bis Ostern schneemäßig – ob frühe Schneeschmelze oder späte Schneeflut – noch alles möglich ist. Und davon hängt auch ganz maßgeblich das Urlauberverhalten in den letzten Winterwochen ab. STP