Zwischen Kirche, Friedhof und Gemeinschaft

Benedikt Maccani leistet seit Oktober seinen Zivildienst in der Pfarre Haselstauden.
Dornbirn Montagmorgen in Haselstauden. Benedikt Maccani kehrt gerade vom Friedhof zurück. Sein erster Gang an jedem Wochenanfang ist nach dem Rechten sehen, evtl. Müll beseitigen, Kerzen kontrollieren. Danach geht es zur Bank, um das Opfergeld einzuzahlen. Routinen, die den Auftakt in die Arbeitswoche markieren, aber längst nicht die einzigen Aufgaben sind, die er als Zivildiener in der Pfarre Mariä Heimsuchung erfüllt.

Immer schon in der Kirche engagiert
Dass Benedikt hier gelandet ist, war keine Überraschung. Seine Eltern haben ihm das Engagement in der Kirche vorgelebt. Die Mutter spielt Orgel in der Kirche, der Vater schlüpfte oft in die Rolle des Nikolaus. Benedikt selbst begann nach seiner Erstkommunion als Ministrant und wurde später selbst Gruppenleiter der Ministranten. Er engagiert sich aktuell zudem im Jugendteam der Dornbirner Pfarren Haselstauden, Rohrbach und Markt. „Da auch mein Bruder den Zivildienst in der Pfarre absolvierte, war es für mich nach der Matura am BORG Schoren naheliegend, auch diesen Weg zu gehen“, erzählt der 19-Jährige.

Ein abwechslungsreicher Alltag
Der Zivildienst in einer Pfarre ist alles andere als eintönig. Benedikts Aufgaben reichen von administrativen Arbeiten wie der Pflege der Homepage oder der Gestaltung von Pfarrflyern bis hin zu handfesten Tätigkeiten. Er mäht Rasen, schippt Schnee, organisiert die Müllentsorgung am Friedhof sorgt dafür, dass der Kirchplatz ordentlich bleibt, oder bereitet Frühstück nach der Rorate zu und hilft beim Pfarrcafé. „Die Abwechslung macht mir besonders Spaß. Ich sitze nicht nur am Computer, sondern bin viel unterwegs und in Kontakt mit den Menschen, was mir besonders viel Freude macht”, berichtet er weiter. Gerne wird er auf dem Friedhof in ein Schwätzchen verwickelt, was den Arbeitsalltag gleich auflockert und für das Benedikt immer und gerne zu haben ist.
Besonders die Adventszeit war intensiv. Christbaum aufstellen, Krippe aufbauen, die Nikolausbesuche koordinieren und die Sternsinger begleiten – all das zählt zu seinen Aufgaben. Vor kurzem hat er auch den Dankeabend für die Sternsinger organisiert. „Zu sehen, wie sich die Kinder gefreut haben“, war einfach schön“, erzählt der Haselstauder, der in seiner Freizeit leidenschaftlich Geige spielt und ein großer Fußballfan ist.
Zivildienst als Bereicherung
Benedikt ist mittlerweile in der Halbzeit seines Zivildienstes, der noch bis Juni dauert. Sein bisheriges Fazit: „Das Beste ist der Kontakt mit den Leuten und die vielseitigen Tätigkeiten.“ Neben der Arbeit in der Pfarre gibt es während des Jahres auch immer wieder verschiedene Workshops für die Zivildiener. Fünf junge Männer leisten derzeit in den Dornbirner Pfarren ihren Dienst. „Wir tauschen uns aus, und es ist spannend zu sehen, wie unterschiedlich der Alltag in den einzelnen Pfarren aussieht.“
Nach dem Zivildienst plant er ein Jus-Studium in Innsbruck zu beginnen. Doch sein Engagement in der Kirche möchte er nicht aufgeben. „Mir ist das Gemeinschaftsgefühl sehr wichtig. Über die Jahre habe ich viele enge Freundschaften geschlossen.”
Seinen Zivildienst in der Pfarre kann er nur weiterempfehlen: „Wenn man kommunikativ ist, gerne anpackt und Freude am Austausch mit Menschen hat, dann ist das eine tolle Erfahrung.” Offene Stellen gibt es bereits für Herbst 2025 in mehreren Dornbirner Pfarren. Interessierte können sich unter elisabeth.herburger@kath-kirche-dornbirn.at melden oder direkt Kontakt mit ihrer Wunschpfarre aufnehmen. cth