63 Kilo Kokain geschmuggelt: Drogendealer verurteilt

VN / 28.02.2025 • 11:03 Uhr
blaulicht gericht
Der Angeklagte war Mitglied des Drogenrings, der bei einer großen Razzia aufflog. Eckert (2)

Hohe Haftstrafe für 42-jährigen Kroaten, der in Vorarlberg „dick im Geschäft“ war.

Feldkirch „Den Ursprung hat der Stoff in Südamerika, weiter gelangt er meist nach Holland, Frankreich und auch Schweden, wo die Behörden die Bandenkriminalität kaum unter Kontrolle bringen. Solche Zustände sollen bei uns auch in Zukunft nicht herrschen“, so Staatsanwalt Elias Zortea bei der Verhandlung gegen den Angeklagten am Landesgericht Feldkirch.

Versteckt wurde das Kokain, mit dem im großen Stil gedealt wurde, in eigens präparierten Autos. Konsolen und andere Verkleidungsbestandteile wurden abmontiert, dahinter das ungestreckte Kokain versteckt. Aufgeflogen ist der Kroate, der in St. Gallen geboren wurde und dort lebte, durch Komplizen. Fast alle anderen Beteiligten sind mittlerweile verurteilt. Er sitzt seit Jänner 2024 in U-Haft.

Cbd-Shop betrieben

Zuvor war sein Lebensmittelpunkt St. Gallen, wo er einen Cbd-Shop betrieb und einen Sohn hat. Doch auch in der Schweiz kam er mit dem Gesetz in Betäubungsmittelgesetz in Konflikt und fasste vier Jahre Gefängnis aus. Danach erhielt er ein Aufenthaltsverbot. Er hielt sich zuletzt in Lustenau auf.

Staatsanwalt Elias Zortea
Staatsanwalt Elias Zortea: “Es ging ihm einzig und allein um den Gewinn.”

Kryptormessenger-Dienste

Mit den von anderen Dealern zugeteilten speziellen Handys wurden über Kryptomessenger-Dienste konkrete und umfangreiche Nachrichten ausgetauscht. Doch auch die Fahnder konnten somit die Geschäftstätigkeit der Dealer nachvollziehen. Die Mengen, zu denen der Mann geständig ist, sind enorm. 58 Kilo Kokain in den Niederlanden angekauft, ein Großteil davon wurde über Drogenkuriere über Deutschland nach Vorarlberg transportiert. Über 38 Kilo verkaufte der Angeklagte über weitere lokale Händler gewinnbringend. Das Kilo brachte 38.000 Euro. Knapp 30 Kilo wurden in die Schweiz geschmuggelt, sechs Kilo bezog man direkt aus den Niederlanden. Weitere Geschäfte mit fünf Kilo Kokain, 20 Kilo Cannabis und 27.500 Stück Ecstasys sollten folgen, doch diesbezüglich kam der Dealer nur mehr dazu, die Ware zum Verkauf anzubieten.

Elf Jahre Haftstrafe

Verteidiger Halil Arslan führt an, dass sein Mandant aufgrund seiner eigenen Drogensucht in den Handel hineingezogen worden sei. „Bei 63 Kilo kann man nicht mehr davon sprechen, dass man damit nur seine eigene Sucht finanzieren wollte, sondern hier geht es einzig und allein um Gewinn, so schnell wie möglich, um so viel Geld wie möglich zu bekommen“, hält Staatsanwalt Zortea entgegen. Der Schöffensenat verurteilt den Angeklagten zu elf Jahren Gefängnis. Ein Verfallsbetrag von 628.000 Euro wird ausgesprochen. „Das ist nur die Hälfte der erwirtschafteten Summe, denn sie agierten ja zusammen mit einem Komplizen“, so Richterin Franziska Klammer. Der einzige, aber wichtigste Milderungsgrund war das Geständnis, ansonsten wären bis zu 15 Jahren Haft möglich gewesen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.