Alle Lauteracher Fraktionen trafen sich in “Michi’s Café”

Am 10. April beginnt Elmar Rhombergs “definitiv letzte Amtsperiode”.
Lauterach Während in einigen Kommunen die Wahlkämpfer erneut ausrücken, um sich für die Stichwahl ins Zeug zu werfen und manche Gemeinden vor schwierigen Verhandlungen stehen, um Mehrheiten zu bilden lehnt sich Lauterachs wiedergewählter Gemeindechef Elmar Rhomberg entspannt zurück, denn solche Szenarien sind ihm fremd: In der 30-köpfigen Gemeindevertretung (16 Männer, 14 Frauen) hat seine Liste “Bgm. Elmar Rhomberg Team z’Luterach” jetzt 19 Sitze und somit zwei mehr als 2020 und in der Direktwahl haben die Mitkonkurrenten keine Kandidaten aufgeboten, sodass der Langzeitgemeindechef im Alleingang mit mehr als 77 Prozent bestätigt wurde.

Erfolg hat viele . . . Mütter
„Definitiv meine letzte Amtsperiode“, beantwortet er im Gespräch mit der VN Heimat die Frage nach seinen politischen Zukunftsplänen. Das habe er schon im Vorfeld der Wahl klargestellt und dabei bleibe es, denn bei den Wahlen 2030 sei er 66 Jahre alt – also im richtigen Pensionsalter – und nach mehr als 25 Jahren (seit September 2003) sei es dann hoch an der Zeit, Jüngeren Platz zu machen.

Mit einem Blick auf die Wahlergebnisse in anderen Gemeinden, wo so manchem Amtskollegen eine bittere Abfuhr erteilt wurde, analysiert er die Gründe für sein außerordentlich gutes Abschneiden. In Abwandlung der bekannten Weisheit, dass ein Erfolg viele Väter hat, führt Rhomberg für sich und seine Fraktion ins Treffen, dass dieser Erfolg sozusagen “viele Mütter hat”, denn wie schon 2020 hat Rhomberg auch diesmal auf Frauen gesetzt und in sein Team abwechselnd Mann/Frau aufgestellt. Dass die 19 Sitze jetzt sogar mit zehn Frauen und neun Männern besetzt wurden, liegt daran, dass die auf Platz 20 angetretene Evelyn Dorn mit Vorzugsstimmen auf den 19. Platz und damit auf den letzten “Rhomberg-Sitz” im Gemeindeparlament vorrücken konnte.

Zum zweiten führt der alte und neue Bürgermeister das hervorragende Ergebnis „auf die von mir unserem Team in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit“ zurück. Ein Vergleich, der ihn stolz macht: In keiner der zehn größten Kommunen des Landes hat es für eine Liste für eine absolute Mehrheit von mehr als 50 Prozent der Wählerstimmen gereicht – in Lauterach erhielt Rhombergs Team 59,60 Prozent.

Ein weiterer Grund für den Stimmenzuwachs: „2020 hat die Liste HAK zwei Sitze in der Gemeindevertretung erobert, die Liste hat sich jedoch aufgelöst und einige ehemalige HAK-Aktivisten arbeiten jetzt bei uns mit.“
Und dann gibt es noch ein heikles Erfolgsgeheimnis, das man zwar in der Landesparteizentrale nicht gerne hört, das aber für manche Wählerin und manchen Wähler entscheidend war: „Wir haben ganz bewusst darauf verzichtet, unter ,Volkspartei‘ anzutreten.“

Gemeinsam weiterarbeiten
Der über Erwarten große Erfolg sei für ihn und sein Team kein Grund übermütig zu werden, im Gegenteil: „Wir haben in den vergangenen fünf Jahren mit den anderen Fraktionen gut zusammengearbeitet, fast alle wichtigen Beschlüsse einstimmig gefasst, und wollen diese Gemeinsamkeit zum Wohle der Gemeinde auch weiterhin pflegen“, so Rhomberg, der darauf verweist, „dass sich alle Fraktionen nach der Stimmauszählung in Michi’s Café getroffen haben.“

Dort wurde bereits der Fahrplan in groben Zügen abgesteckt: „Am 10. April ist konstituierende Sitzung im Hofsteigsaal und dann werden auch wichtige Weichen gestellt – etwa die Wettbewerbsausschreibung für Kindergarten/Kleinkinderbetreuung im Fesslerhaus – ein rund vier Millionen Euro teures Projekt – oder den nächsten Schritt zur Neugestaltung des Alten Markts.“ STP