Deswegen ist Lustenau für Autofahrer ein Speed-Labyrinth

VN / 25.03.2025 • 16:10 Uhr
Deswegen ist Lustenau für Autofahrer ein Speed-Labyrinth
Lustenau, Begegnungszone bei der Volksschule Kirchdorf. Hier gilt eine Tempobeschränkung von 20 km/h. VN/Paulitsch

100, 70, 50, 40, 30, 20 km/h: Es gibt von allem etwas, wenn man sich motorisiert in und durch die Marktgemeinde bewegt.

Lustenau Der Hunderter vom Kreisverkehr Dornbirn-West in Richtung Lustenau ist für jene, die es im Auto gerne flott mögen, ein kurzes Vergnügen. Schon vor der Feldrast weist die Verkehrstafel auf das Speed-Limit von 70 km/h hin. Die kurzen Strecken auf der Landesstraße L 204 zwischen den drei Kreisverkehren mit dem Engel-Kreisel als letztes seiner Art weisen den Kfz-Nutzer auf die Geschwindigkeitsobergrenze von 50 km/h hin. Ausnahmen: Die unmittelbare Anfahrt zum Kreisverkehr, wo 40 km/h vorgeschrieben sind.

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Blick auf Tacho empfiehlt sich

Konzentration mit prüfendem Blick auf den Tacho empfiehlt sich ab dem Engelkreisverkehr durch das Lustenauer Ortszentrum und weiter Richtung Norden. Es gilt die seit einem Jahr verfügte prinzipielle Verordnung von 30 km/h als zugelassene Höchstgeschwindigkeit auf Gemeindestraßen. Schluss also mit den erlaubten 40 km/h vom Engelkreisverkehr bis zur sensiblen Zone bei der Volksschule Kirchdorf. Dort heißt es noch weiter vom Gas runter und Achtung Begegnungszone: 20 km/h und nicht mehr sind dort angesagt. Es geht weiter mit abwechselnd 30 km/h und 20 km/h. Letzteres Speed-Limit betrifft die zwei weiteren Begegnungszonen bei der Mittelschule Kirchdorf und der Volksschule Rheindorf.

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Übergang von der Staldenstraße in die Holzstraße. Hier gilt Tempo 40. Auf den meisten Gemeindestraßen gilt 30 km/h als erlaubte Höchstgeschwindigkeit. VN/Paulitsch

Großes Repertoire

Doch Lustenau hat bezüglich Geschwindigkeitsbeschränkungen noch mehr im Repertoire. Es gibt nämlich auch Abweichungen von der strengen 30er-Grundregel. Auf den Straßenzügen Säger-, Mühlefeld- und Weiherstraße, der Radetzky- und Roseggerstraße, der Holz- und Staldenstaße sowie im Rasis-Bündt sind als Verbindungsstrecken 40 km/h erlaubt.

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“Ich finde die Begegnungszonen mit den vorgeschriebenen 20 km/h vor den Schulen gut, auch mit einigen 30km/h-Beschränkungen kann ich gut leben. Nur in der langen Hofsteigstraße ist dieses Limit einfach unpassend”, meint Renate Salzmann. Ähnliches sagt auch Werner Gratzer (70). “Dort wo Kinder sind, sind die 20 km/h okay. Auch die 30 km/h-Beschränkung im Zentrum ist okay. Sonst aber wären 40 km/h angebracht.

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Werner Gratzer könnte sich Tempo 40 auf bestimmten Lustenauer Gemeindestraßen wieder vorstellen. Nicht jedoch in den Begegnungszonen und am Kirchplatz.

Adem Aydogan (39) kann mit dem kompletten Regelwerk bezüglich Geschwindigkeitsbegrenzung gut leben. Was er sich allerdings wünschen würde: Man sollte die Straßenbeläge mit den unterschiedlichen Tempolimits bemalen. Dann weiß jeder sofort, wo er ist und muss nicht auf Schilder starren.”

Die meisten sind brav

René Schreiber, Chef der Lustenauer Sicherheitswache, zieht ein Jahr nach der grundsätzlichen Einführung von Tempo 30 km/h auf den Gemeindestraßen eine nüchterne Bilanz: “Die große Masse hält sich an die Regeln. Viele fahren bei einer 30er-Beschränkung jedoch eher an die 40, und dort wo 40 km/h gilt eher 50.” Dementsprechend klingelt es auch in den Kassen der Gesetzeshüter.

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Renè Schreiber, Kommandant der Sicherheitswache in Lustenau berichtet von Bürgern, die gerne eine Geschwindigkeitsüberwachung vor ihrem Haus hätten. VN/Paulitsch

Bestätigt werden von Schreiber Meldungen, wonach sich mehrere Bürger vor ihren Häusern Verkehrsüberwachungen wünschten.

Politisch liegen die zwei Bürgermeisterkandidaten beim Thema Geschwindigkeitsbeschränkung in Lustenau nicht weit auseinander. Martin Fitz möchte zurück zu einer generellen 40er-Beschränkung unter Beibehaltung der verkehrsberuhigten Begegnungszonen vor den Schulen, Patrick Wiedl ist mit der von Kurt Fischer vor einem Jahr eingeführten Regelung ebenfalls nicht glücklich.