„Blüten“ in Sporttasche brachten neuerlich Haft

VN / 30.04.2025 • 10:57 Uhr
Angeklagter Falschgeld 2
Der Angeklagte mit seinem Verteidiger Daniel Nicolic. Eckert

Wegen Falschgeld: Wieder elf Monate Gefängnisstrafe für 22-jährigen Iraker.

Feldkirch Es war mehr oder weniger ein Zufall, dass man dem 22-Jährigen schon wieder eine Straftat nachweisen konnte. Kumpel von ihm waren in einen Raufhandel und eine Körperverletzung mit schweren Dauerfolgen verwickelt. Die Polizei nahm aufgrund dessen eine Hausdurchsuchung bei dem jungen Mann vor und fand in einem Raum in Röthis, der von den zwei Freunden und dem Iraker genutzt wurde, Falschgeld in einer Sporttasche. Es waren relativ gut gefälschte Scheine. 25 falsche Hunderter und zwei falsche Fünfziger. Die Scheine wurden untersucht und Fingerabdrücke sichergestellt. Mittels DNA-Nachweis kam man auf den erkennungsdienstlich registrierten Iraker, der beim Prozess am Landesgericht Feldkirch unumwunden geständig ist.

Mutter in Tränen

Die Mutter des jungen Strafhäftlings, der erst im vergangenen Jahr zu 18 Monaten Haft verurteilt worden war, ist während der Verhandlung verzweifelt. Sie weint und bittet, ihren Sohn nach dem Prozess kurz umarmen zu dürfen. Es wird ihr gestattet. Sie redet auf ihn ein und ist beschämt, dass ihr Sohn schon wieder vor Gericht steht. Der Iraker sitzt zurzeit eine Haftstrafe in Innsbruck ab. Arbeiten darf er nicht. Als Grund nennt er „Meldungen“. Gemeint sind Vergehen in der Justizanstalt, die mit internen Sanktionen geahndet werden. Somit kommt auch eine Ausbildung wie beispielsweise eine Lehre derzeit nicht in Betracht. An Strafen hat der junge Mann bereits einiges angesammelt. Drei einschlägige Vorstrafen säumen seinen Lebensweg, noch dazu wurde er erst im Mai 2024 von Richter Dietmar Nußbaumer verurteilt.

Einfach bestellt

Organisiert haben die Burschen das Falschgeld im Internet. Nicht einmal im Darknet, sondern im „normalen“ Internet. Oft steht auf diesen Scheinen irgendwo der Aufdruck „Spielgeld“, nicht so bei den sichergestellten „Blüten“, die nun vernichtet werden. Die 25 Stück Hunderter plus die zwei falschen Fünfziger wollten die Männer natürlich ausgeben, das räumt der junge Mann auch ein. Doch daraus wird jetzt nichts, dazu kamen sie nicht mehr. Richter Dietmar Nußbaumer verurteilt den Mann wegen Besitzes von Falschgeld zu einer Zusatzstrafe von fünf Monaten Haft. Dazu kommen sechs Monate Strafrest aus einer bedingten Entlassung, somit ergibt sich ein knappes Jahr neuerliche Haftstrafe, die der junge Iraker absitzen muss. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.