Kaufmann Bausysteme erweitert in Reuthe

Großaufträge erfordern Aufstockung der Arbeitsplätze in der Firmenzentrale.
Reuthe „Wir platzen aus allen Nähten, diese Erweiterung war unumgänglich“, begründet Christian Kaufmann, geschäftsführender Gesellschafter der Kaufmann Bausysteme GmbH die Baumaßnahmen in Reuthe Baien-Hof.

Schneller als gedacht
Dass „schon wieder“ gebaut wird, verwundert, denn das bestehende Gebäude ist keine fünf Jahre alt – am 1. April 2020 war Spatenstich, nach knapp einem halben Jahr bezogen 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihre neuen Arbeitsplätze im Dreieck zwischen der L 200 und der alten Straße, die durch die Weiler Baien und Hof führte.

Wie eine Visitenkarte des Unternehmens wird hier das Modulsystem präsentiert: 32 Boxen, in der Werkhalle vorgefertigt und an einem Tag wie bei einem Lego-Baukasten zu einem Gebäude zusammengebaut. Jetzt sind zwölf weitere Boxen hinzugekommen. Die Vorteile: die Module werden wetterunabhängig in der Halle gefertigt, um die Bauzeit zu verkürzen und dann zusammengefügt.
Rasante Expansion
Vor allem auf dem deutschen Markt kann Kaufmann punkten. Das führte dazu, dass auch die Firmenzentrale dem rasanten Wachstum angeglichen werden musste. Anfang des Jahres fuhren die Bagger auf, nach drei Monaten waren die Baumeisterarbeiten so weit abgeschlossen, dass der Transport-Partner Hämmerle Spezialtransporte mit der Anlieferung der zwölf Module starten konnte. Am Morgen rollte die erste Lieferung an, am frühen Nachmittag konnte “Stapelfest” oder wälderisch „Ufrichte“ gefeiert werden. Jetzt wird das Projekt finalisiert und Firmenchef und Mehrheitseigentümer Christian Kaufmann ist dabei, die neuen Arbeitsplätze zu „besetzen“ – mit dem Slogan „Schaff doch im Wold“ sucht er Mitarbeiter.

Eine Wälder Innovation
Die Geschichte begann auf der Bregenzerwälder Handwerksausstellung 1997, wo die Idee des Modulsystems vorgestellt wurde. Schon wenige Wochen später lieferte Helmut Feurstein die ersten zehn Hotelboxen für den Umbau des Berghofs Fetz auf das Bödele. Andere Holzbauer zogen nach, Michael Kaufmann und vor allem Kaufmann Bausysteme entwickelten es weiter.

15.000 verbaute Holzmodule
Wie weit und vor allem wie schnell diese Entwicklung ging, ist auf der Homepage von Kaufmann Bausysteme kurz und bündig aufgelistet: „70 konstruktive Köpfe, 4 Standorte, 80 realisierte Projekte, 15.000 verbaute Holzmodule“ ist dort zu lesen –die Zahl der vorwiegend in Reuthe tätigen konstruktiven Köpfe wird bald auf etwa 100 korrigiert werden müssen.
Der Großteil davon ist in Reuthe tätig, denn dort wird geplant und auch die Produktion in den drei Werken gesteuert. Begonnen hat es in Kalwang in der Steiermark, wo 2016 mit dem Ankauf eines stillgelegten Betriebsgeländes mit Werkhalle die Voraussetzungen für eine Vervielfachung der Produktionskapazität geschaffen wurde.
Großaufträge im Raum Berlin und Rostock – dort werden u. a. ein Projekt mit mehr als 1000 Modulen und ein Vorhaben mit einem Volumen von mehr als 3200 Modulen, die für 32 Schulen verbaut werden – realisiert, machten die Gründung von Betriebsstandorten in Berlin und Rostock sinnvoll, zumal „wir mit den laufenden Projekten unsere Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen und große Folgeaufträge lukrieren konnten“, wie Christian Kaufmann stolz berichtet. STP