Kaufmann Bausysteme erweitert in Reuthe

VN / 20.05.2025 • 13:50 Uhr
Eine erfreuliche und atemberaubend schnelle Geschäftsentwicklung hat Kaufmann Bausysteme dazu veranlasst, die Firmenzentrale in Reuthe zu erweitern. Zwölf zusätzliche Module bieten Raum für etwa 30 neue Arbeitsplätze. STP
Eine erfreuliche und schnelle Geschäftsentwicklung hat Kaufmann Bausysteme dazu veranlasst, die Firmenzentrale in Reuthe zu erweitern. Zwölf zusätzliche Module bieten Raum für etwa 30 neue Arbeitsplätze. STP

Großaufträge erfordern Aufstockung der Arbeitsplätze in der Firmenzentrale.

Reuthe „Wir platzen aus allen Nähten, diese Erweiterung war unumgänglich“, begründet Christian Kaufmann, geschäftsführender Gesellschafter der Kaufmann Bausysteme GmbH die Baumaßnahmen in Reuthe Baien-Hof.

Kaufmann Bausysteme erweitert in Reuthe: Bei der Erweiterung der Kaufmann-Firmenzentrale war Anfang des Jahres Spatenstich, nach knapp drei Monaten waren die Baumeisterarbeiten abgeschlossen . . .  
Bei der Erweiterung der Kaufmann-Firmenzentrale war Anfang des Jahres Spatenstich, nach knapp drei Monaten waren die Baumeisterarbeiten abgeschlossen.

Schneller als gedacht

Dass „schon wieder“ gebaut wird, verwundert, denn das bestehende Gebäude ist keine fünf Jahre alt – am 1. April 2020 war Spatenstich, nach knapp einem halben Jahr bezogen 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihre neuen Arbeitsplätze im Dreieck zwischen der L 200 und der alten Straße, die durch die Weiler Baien und Hof führte.

Kaufmann Bausysteme erweitert in Reuthe: Je nach Größe und Ausstattung sind die Module zehn bis 15 Tonnen schwer und werden mit dem Mobilkran in die vorgesehene Position gehievt. Bei diesem Projekt waren die Module rund zehn Tonnen schwer und maßen etwa elfeinhalb mal drei mal drei Meter.
Je nach Größe und Ausstattung sind die Module zehn bis 15 Tonnen schwer und werden mit dem Mobilkran in die vorgesehene Position gehievt. Bei diesem Projekt waren die Module rund zehn Tonnen schwer und maßen etwa elfeinhalb mal drei mal drei Meter.

Wie eine Visitenkarte des Unternehmens wird hier das Modulsystem präsentiert: 32 Boxen, in der Werkhalle vorgefertigt und an einem Tag wie bei einem Lego-Baukasten zu einem Gebäude zusammengebaut. Jetzt sind zwölf weitere Boxen hinzugekommen. Die Vorteile: die Module werden wetterunabhängig in der Halle gefertigt, um die Bauzeit zu verkürzen und dann zusammengefügt.

Rasante Expansion

Vor allem auf dem deutschen Markt kann Kaufmann punkten. Das führte dazu, dass auch die Firmenzentrale dem rasanten Wachstum angeglichen werden musste. Anfang des Jahres fuhren die Bagger auf, nach drei Monaten waren die Baumeisterarbeiten so weit abgeschlossen, dass der Transport-Partner Hämmerle Spezialtransporte mit der Anlieferung der zwölf Module starten konnte. Am Morgen rollte die erste Lieferung an, am frühen Nachmittag konnte “Stapelfest” oder wälderisch „Ufrichte“ gefeiert werden. Jetzt wird das Projekt finalisiert und Firmenchef und Mehrheitseigentümer Christian Kaufmann ist dabei, die neuen Arbeitsplätze zu „besetzen“ – mit dem Slogan „Schaff doch im Wold“ sucht er Mitarbeiter.

Kaufmann Bausysteme erweitert in Reuthe: Die Innovation Modulbauweise wurde 1997 bei der 6, Bregenzerwälder Handwerksausstellung präsentiert und wenige Wochen später beim Berghof Fetz am Bödele – heute Hotel Marvia – umgesetzt. Kaufmann Bausysteme hat den „Prototyp“ perfektioniert, weiterentwickelt und seither schon mehr als 15.000 derartige Module „verbaut“.
Die Innovation Modulbauweise wurde 1997 bei der 6. Bregenzerwälder Handwerksausstellung präsentiert und wenige Wochen später beim Berghof Fetz am Bödele – heute Hotel Marvia – umgesetzt. Kaufmann Bausysteme hat den „Prototyp“ perfektioniert, weiterentwickelt und seither schon mehr als 15.000 derartige Module „verbaut“.

Eine Wälder Innovation

Die Geschichte begann auf der Bregenzerwälder Handwerksausstellung 1997, wo die Idee des Modulsystems vorgestellt wurde. Schon wenige Wochen später lieferte Helmut Feurstein die ersten zehn Hotelboxen für den Umbau des Berghofs Fetz auf das Bödele. Andere Holzbauer zogen nach, Michael Kaufmann und vor allem Kaufmann Bausysteme entwickelten es weiter.

Kaufmann Bausysteme erweitert in Reuthe: „Mal was ganz anderes“, meinte Fredy Hillberger, denn die Fahrt von der Produktionshalle zur Baustelle war keine 300 Meter lang und führte nur „um zwei Hausecken“. Normalerweise transportiert er Module von Kalwang über rund 750 km nach Berlin oder mehr als 1.000 km nach Rostock oder Hamburg.
„Mal was ganz anderes“, meinte Fredy Hillberger, denn die Fahrt von der Produktionshalle zur Baustelle war keine 300 Meter lang und führte nur „um zwei Hausecken“. Normalerweise transportiert er Module von Kalwang über rund 750 km nach Berlin oder mehr als 1000 km nach Rostock oder Hamburg.

15.000 verbaute Holzmodule

Wie weit und vor allem wie schnell diese Entwicklung ging, ist auf der Homepage von Kaufmann Bausysteme kurz und bündig aufgelistet: „70 konstruktive Köpfe, 4 Standorte, 80 realisierte Projekte, 15.000 verbaute Holzmodule“ ist dort zu lesen –die Zahl der vorwiegend in Reuthe tätigen konstruktiven Köpfe wird bald auf etwa 100 korrigiert werden müssen.

Der Großteil davon ist in Reuthe tätig, denn dort wird geplant und auch die Produktion in den drei Werken gesteuert. Begonnen hat es in Kalwang in der Steiermark, wo 2016 mit dem Ankauf eines stillgelegten Betriebsgeländes mit Werkhalle die Voraussetzungen für eine Vervielfachung der Produktionskapazität geschaffen wurde.

Großaufträge im Raum Berlin und Rostock – dort werden u. a. ein Projekt mit mehr als 1000 Modulen und ein Vorhaben mit einem Volumen von mehr als 3200 Modulen, die für 32 Schulen verbaut werden – realisiert, machten die Gründung von Betriebsstandorten in Berlin und Rostock sinnvoll, zumal „wir mit den laufenden Projekten unsere Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen und große Folgeaufträge lukrieren konnten“, wie Christian Kaufmann stolz berichtet. STP