Wiener Chormädchen sangen im Schrunser Münster

In Schruns erklangen die Stimmen des Mädchenchores der Wiener Sängerknaben.
Schruns Sie tragen Vornamen wie Almeda, Arelie, Emma, Lieselotte, Marie-Theres, Mia, Romy, Sophie … und sind die Wiener Chormädchen. Die Funktion des Kapellmeisters liegt in den Händen von Stefan Foidl. Er erklärt: “Dadurch dass seit dem vergangenen Jahr die Mädchen auch ins Gymnasium gehen, haben wir gleich viele Proben und auch die Möglichkeit, auf Tourneen zu fahren. Wir machen gerade eine Konzertserie quer durch Europa.” Ein Auftritt im Schrunser Münster durfte im Kalender der Wiener Chormädchen nicht fehlen.


Schon im Vorfeld meinte Chormädchen Blanka, dass sie die Tournee sehr schön finde, “weil wir uns dadurch noch besser kennenlernen und sich Freundschaften bilden, die vielleicht fürs Leben halten”. Chormädchen Livia meinte: “Ich wünsche mir, dass die Wiener Chormädchen auch in Zukunft so viel Spaß beim Musizieren haben – mit oder ohne Sängerknaben – und dass sie auch in Zukunft eine Unterstufe bei den Sängerknaben haben und eventuell auch ein Internat dort. Dann können wir intensiver proben.” Die Wiener Chormädchen – es sind 26 – sind im Alter zwischen zehn und 14 Jahren. Ausgebildet werden sie auf die gleiche Art wie die Wiener Sängerknaben mit Singen als Schulfach, Chorproben, Stimmbildung, Soloproben.

Im vorvergangenen Jahr wurden die Wiener Chormädchen mit dem Österreichischen Musiktheaterpreis ausgezeichnet und im Vorjahr – gemeinsam mit den Wiener Sängerknaben – in der Luxemburger Philharmonie mit dem Europäischen Kulturpreis ausgezeichnet. “D´Wianer Chormaiggana”, wie man im Montafon sagen würde, sind der eigenständige Mädchenchor der Wiener Sängerknaben. Zum Begriff wurden sie spätestens beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker unter Franz Welser-Möst. Gegründet wurde der Chor vor etwas mehr als zwei Jahrzehnten mit einer Handvoll Mädchen. Seit September vorigen Jahres sind die Wiener Chormädchen ganz offiziell Schülerinnen des Gymnasiums am Campus Augarten. Ihre erste Tournee ist für die Mädchen total aufregend. Die Auftrittsorte befinden sich in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Slowenien und Italien.


Zu den aufgeführten Werken zählten im Hauptort des Montafons beispielsweise Felix Meldelssohn-Bartholdys “Laudate pueri, Dominum” (Lobt, ihr Kinder, den Herrn), Franz Schuberts “Lachen und Weinen”, Henry Purcells “Music for a While”, Johannes Brahms´ “Heimliche Liebe”, Nancy Telfers Kyrie aus der Missa brevis und Wolfgang Amadeus Mozarts “Ave verum corpus” (Sei gegrüßt, wahrer Leib). Was nach Ansicht des Kapellmeisters “nicht so gut in das Münster passt, wir aber trotzdem singen”, war “ein wildes Arrangement von mir über den amerikanischen Traditional ‘Somebody´s Knocking at Your Door’. A capella, ohne Klavier, mit bis zu 16-stimmigem Gesang.”


Als letztes Stück, das die Chormädchen im offiziellen Programm sangen, war eine Komposition des Dirigenten zu hören – Riobamba Dance. Nachdem Johann Strauß Sohn heuer seinen 200. Geburtstag hat, sangen sie danach u. a. noch seinen Kaiserwalzer. Weitere Zugaben folgten.

Am Schluss betonte Stefan Foidl: “Es war ein sehr schönes Konzert bei Ihnen hier in Schruns. Dankeschön für die Einladung hierher. Alles Gute, bis zum nächsten Mal. Hoffentlich sind wir öfter da. Ich hoffe, Sie bleiben dran und beoabachten unsere Entwicklung.” Die Antwort des Publikums: Standing Ovations. SCO



