Zubau und Update für Auer Vereinehaus

Rotes Kreuz machte Platz für Baumaßnahmen und übersiedelte in Ausweichcontainer.
Au Vor mehr als 30 Jahren war es ein Leuchtturmprojekt – das Vereinehaus in Au, das eine „Unmöglichkeit“ schaffte: die Feuerwehren von Au und Au-Rehmen wurden in einer Wehr zusammengefasst. Gleichzeitig erhielten Rotes Kreuz, Bergrettung und der Musikverein zeitgemäße Unterkünfte bzw. Proben- und einen vielseitig nutzbaren Gemeinschaftsraum, wobei besonders beim 1977 gegründeten Roten Kreuz das Aufatmen groß war, konnte man doch vom provisorischen Standort in einem Privathaus an der Straße nach Damüls in einen „richtigen“ Stützpunkt übersiedeln.

Ein Gebot der Stunde
Der damalige Bürgermeister Georg Ammann und seine Mitstreiter schafften mit der Fusion der Feuerwehren ein No-Go, denn die Zusammenlegung von Feuerwehren galt als Garantie für die Abwahl eines Gemeindechefs. Nicht so in Au, denn die Argumente für diesen Schritt waren überzeugend: die beiden Wehren, die Rettungsorganisationen und der Musikverein bekamen neue Möglichkeiten, um die sie von anderen Gemeinden beneidet wurden.

Es war ein Gebot der Stunde, denn die Gemeinde stand vor der finanziellen Herausforderung, gleich fünf Vereinen bzw. Organisationen (Musik, RK, Bergrettung und zwei Feuerwehren) Heimstätten zu schaffen. Gleichzeitig waren auch noch das Schwimmbad und die Anlage des FC Au „im Laufen“. Ohne große Einsparungen durch Bündelung und Nutzung von Synergien wäre sich die Finanzierung kaum ausgegangen – jedenfalls nicht in so kurzer Zeit.

In die Jahre gekommen
Nach mehr als drei Jahrzehnten waren die Räumlichkeiten allerdings in die Jahre gekommen, Platzmangel machte sich besonders beim Roten Kreuz breit und es wurden Pläne entwickelt und diskutiert, Abhilfe zu schaffen.
Erweiterung mit Dominoeffekt
Das Büro muxelplan – schon für die Planung des Vorzeigeprojekts Anfang der 1990-er Jahre verantwortlich – entwickelte ein Konzept, das mit einer Gebäudeerweiterung einen Dominoeffekt auslöst: Der RK-Stützpunkt wird erweitert und das ermöglicht im Gemeinschaftshaus strukturelle Veränderungen. Die alte Raumeinteilung wird zum Teil verändert.

„Für alle vier Nutzer gibt es durch entsprechende Umstrukturierungen mehr Platz“, fasst es Bürgermeister Andreas Simma zusammen und Planer Johann Muxel ergänzt, dass zusätzliches Raumangebot durch einen Anbau an der Westseite geschaffen wird: „Das Rote Kreuz erhält neue Fahrzeuggaragen und eine Waschbox, darüber Infrastruktur – vor allem weiterer Schlafräume für den ehrenamtlichen Nachtdienst. Und Johann Muxel verändert zugunsten der anderen Nutzer auch innerhalb des Bestands einiges.
Zwei Millionen Euro investiert
„Vor mehr als 30 Jahren war das Vereinehaus eine beispielhafte und zukunftsweisende Lösung“, so der Gemeindechef, der ergänzt, dass „wir jetzt den gestiegenen Anforderungen mit entsprechenden Anpassungen Rechnung tragen müssen.“ Das sei man den Ehrenamtlichen einfach schuldig, auch wenn für diese Maßnahmen viel Geld in die Hand genommen werden muss, denn im Zuge der Baumaßnahmen wird das Haus auch thermisch saniert und mit einer PV-Anlage ausgestattet.
Rund zwei Millionen Euro werden investiert. Ein Teil davon wird von den Wälder Gemeinden nach einem Schlüssel zur Finanzierung von Rotkreuz-Infrastruktur refundiert, zudem stehen Mittel aus einer Spende der Sparkasse Egg an das Rote Kreuz im Bregenzerwald zur Verfügung.
Noch einmal ins Notquartier
Bis das Rote Kreuz seine neuen Räumlichkeiten beziehen kann, heißt es noch einmal improvisieren: Container dienen derzeit als Notquartier, das voraussichtlich im Herbst ausgedient hat. Dann wird Neueröffnung gefeiert. STP