Stadt Bludenz fordert Klarheit: „Wir wollen Antworten, keine fadenscheinigen Ausreden“

Die Bevölkerung im Süden Vorarlbergs bangt um die Geburtenstation in Bludenz. Bürgermeister Simon Tschann fordert vom Land mehr Transparenz und Klarheit.
Bludenz Mit wachsender Sorge beobachtet die Stadt Bludenz die Entwicklungen rund um das Landeskrankenhaus (LKH) Bludenz – insbesondere die ungewisse Zukunft der Geburtenstation sorgt für Verunsicherung in der Region. In einem Schulterschluss mit dem gesamten südlichen Landesteil fordert Bürgermeister Simon Tschann eine klare Positionierung des Landes Vorarlberg und der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft KHBG.
„Das Landeskrankenhaus Bludenz ist das Rückgrat der medizinischen Versorgung im Süden Vorarlbergs“, betont Bürgermeister Tschann. Angesichts der geografischen Lage, der touristischen Bedeutung und der angespannten Situation im niedergelassenen Bereich sei ein starkes Spital vor Ort unverzichtbar. Insbesondere die Geburtenstation spiele dabei eine zentrale Rolle – nicht nur medizinisch, sondern auch emotional sei sie fest in der Region verankert.

Vor diesem Hintergrund spricht sich die Stadt Bludenz mit Nachdruck gegen jegliche Kürzungen oder gar eine Schließung der Geburtenstation aus. Ebenso warnt die Bezirkshauptstadt vor einem schleichenden Abbau medizinischer Leistungen am Standort Bludenz, der massive Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit, die Rettungsdienste und der niedergelassenen Ärzte hätte.
Kritik an fehlender Transparenz
Tschann kritisiert in diesem Zusammenhang die mangelnde Transparenz seitens der KHBG und des Landes. Während Krankenhausbeiträge stetig steigen, werde gleichzeitig über eine Reduktion des Leistungsangebots spekuliert. „Statt klarer Informationen gibt es Spekulationen und Ungewissheit – das ist weder für die Bevölkerung noch für das medizinische Fachpersonal zumutbar“, so der Bürgermeister. Vor allem für das medizinische Personal sei die Unsicherheit schwer tragbar.

Klare Forderungen an das Land
In einem persönlichen Gespräch mit Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher brachte Tschann die Anliegen der Region direkt zur Sprache und übergab ein gemeinsames Schreiben. Im Rahmen der laufenden Spitalsplanungen erwartet die Stadt Bludenz eine klare und verbindliche Festlegung der zukünftigen Rolle des Landeskrankenhauses Bludenz innerhalb der landesweiten Spitalsstruktur. Dazu gehören transparente Aussagen zur personellen und fachlichen Ausstattung, zu geplanten Investitionen sowie zum künftigen medizinischen Leistungsangebot – insbesondere vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen über Zentralisierung und Einsparungen. Geplante Veränderungen, insbesondere im Bereich der Geburtshilfe, müssen sachlich bewertet und ihre Auswirkungen auf die wohnortnahe Versorgung im Süden Vorarlbergs realistisch eingeschätzt werden. Die Stadt fordert zudem eine offene Kommunikation zu medizinisch-wirtschaftlichen Überlegungen, etwa bei der Zusammenlegung von Fachbereichen, sowie die enge Einbindung der betroffenen Regionen in Entscheidungsprozesse. Ein zentrales Anliegen ist darüber hinaus die rasche und qualifizierte Nachbesetzung der offenen Stellen in der Geburtshilfe Bludenz.
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Ein schrittweiser Rückbau oder die Verlagerung zentraler Leistungen würde nach Ansicht der Stadt nicht nur die medizinische Qualität gefährden, sondern auch das Vertrauen in die Gesundheitsversorgung untergraben. „Wir wollen Antworten, keine fadenscheinigen Ausreden“, stellt Tschann klar. „Die Bevölkerung hat ein Anrecht darauf zu erfahren, wie es mit ihrer Gesundheitsversorgung weitergeht. Wir fordern daher eine klare Positionierung, eine offene Kommunikation und vor allem: den bestmöglichen Erhalt der medizinischen Versorgung für die Bevölkerung in Bludenz und des gesamten Bezirks.“