Bezau Museum: „Gefühle kund und gond“

VN / 08.07.2025 • 16:00 Uhr
Bezau Museum: „Gefühle kund und gond“: Museumsleiterin Theresia Fröwis und ihr Team sind derzeit vielbeschäftigt, um das Museum mit vielfältigen Aktionen "lebendig" zu gestalten und dem Anspruch eines Ortes der Geschichte, Kultur und Gegenwart gerecht zu werden.,
Museumsleiterin Theresia Fröwis und ihr Team sind derzeit vielbeschäftigt, um das Museum mit vielfältigen Aktionen “lebendig” zu gestalten und dem Anspruch eines Ortes der Geschichte, Kultur und Gegenwart gerecht zu werden.,

Werke von Anita Lehner sind noch bis 27. Juli in einer Sonderausstellung zu sehen

Bezau Im Bezau Museum herrscht emsige Betriebsamkeit – die Sonderausstellung 150 Jahre Bezauer Handwerkerverein ist abgeschlossen und das Museumsteam arbeitet an der nächsten Sonderschau, die am 19. Juli, 19 Uhr, eröffnet wird: „Foto Hiller. Bildgeschichte Bregenzerwald“.

Faszinierende Dokumentation

Das Lebenswerk der Wälder Fotografenfamilie Hiller ist eine faszinierende Dokumentation vom Leben, den Menschen und der Entwicklung im Tal. So bedeutend, dass dieses Thema vor zwei Jahren vom Vorarlberg Museum aufgegriffen wurde.

Bezau Museum: „Gefühle kund und gond“: 2023/24 wurde das Lebenswerk der Wälder Fotografenfamilie in einer großen Schau im Vorarlberg Museum gezeigt, ab 19. Juli ist „Foto Hiller. Bildgeschichte Bregenzerwald“ im Museum Bezau zu sehen.  
2023/24 wurde das Lebenswerk der Wälder Fotografenfamilie in einer großen Schau im Vorarlberg Museum gezeigt, ab 19. Juli ist „Foto Hiller. Bildgeschichte Bregenzerwald“ im Museum Bezau zu sehen.  

Ein völlig neues Konzept

Übernimmt das Bezauer Museum jetzt diese Ausstellung? „Nein, wir konnten das Konzept des Vorarlberg Museums angesichts völlig anderer Voraussetzungen so nicht kopieren und mussten neue Wege gehen“, zerstreut Bezaus Museumsleiterin Theresia Fröwis Bedenken, die Bezauer Ausstellung könnte eine 1:1-Kopie der Schau von Bregenz werden.

Bezau Museum: „Gefühle kund und gond“: Steffi Amaja erläutert die von Schülerinnen und Schülern der Werkraumschule in Workshops geschaffenen kleinen Kunstwerke.
Steffi Amaja erläutert die von Schülerinnen und Schülern der Werkraumschule in Workshops geschaffenen kleinen Kunstwerke.

Wesentlicher Unterschied: „In Bezau arbeiten wir – schon aus Platzgründen – nicht nur mit einer Präsentation von Bildern, sondern laden die Besucher ein, sich Fotos ganz gezielt am Bildschirm abzurufen. Nach Themen sortiert können so Bilder nach eigenen Vorstellungen ausgewählt werden – selbstverständlich wird eine Auswahl aus dem Schaffen der Familie Hiller auch auf herkömmliche Art und Weise präsentiert“, gibt Fröwis eine Vorschau auf die Bezauer Hiller-Ausstellung.

Sylvie Kurier Molitor outet sich mit ihrem T-Shirt treffend als leidenschaftliche Wälderin.   PETER STRAUSS
Sylvie Kurier Molitor outet sich mit ihrem T-Shirt treffend als leidenschaftliche Wälderin. peter strauss

Interessante Überbrückung

Zwischen „150 Jahre Bezauer Handwerkerverein“ und „Foto Hiller“ wurde ein Projekt eingeschoben, das überschneidend noch bis 27. Juli zu sehen ist: „Gefühle kund und gond“ titelt Anita Lehner, alias „Gschtrub“ ihre Sammlung tiefsinniger Sprüche und Weisheiten.

Bezau Museum: „Gefühle kund und gond“: Ingeburg Tartarotti mit einer speziellen Interpretation einer bekannten Redewendung: „As ischt wio as ischt“.
Ingeburg Tartarotti mit einer speziellen Interpretation einer bekannten Redewendung: „As ischt wio as ischt“.

Jugend eingebunden                                             

Ergänzt wurden „Gefühle, die kommen und gehen“ von einem Projekt, das die Jugend in das Museumsgeschehen einbindet: In zwei Workshops hat Lehner mit Schülerinnen und Schülern der Werkraumschule Bildtafeln gefertigt, die nicht nur in einer Sonderausstellung besichtigt, sondern auch erworben werden konnten. „Wir waren nicht nur von der Arbeit der Jugendlichen begeistert, wir haben uns auch sehr gefreut, dass deren Arbeiten auch zum großen Teil Käufer gefunden haben. Das war eine wichtige Motivation für die Schülerinnen und Schüler“, zieht Fröwis positive Bilanz über das Projekt.

Bezau Museum: „Gefühle kund und gond“: „Gschtrub“-Exponate der Ausstellung „Gefühle kund und gond“.
„Gschtrub“-Exponate der Ausstellung „Gefühle kund und gond“.

Weitere Aktivitäten im Museum

„Wir freuen uns sehr, dass kreative, junge Menschen bei uns zu Gast waren und bedanken uns bei der Sparkasse d‘Wälderbank für die finanzielle Unterstützung“, so die Museumsleiterin, die auf weitere Veranstaltungen hinweist:

Unter dem Motto „Reiseziel Museum für Familien“ gibt es am 3. August und 7. September jeweils von 10 bis 17 Uhr Sonntage mit Kasperltheater, Bastelworkshop etc. Am Freitag, 25. Juli, 20 Uhr, hält der Historiker Dr. Manfred Tschaikner einen Vortrag zum Thema „Die frühneuzeitliche Hexenverfolgung“.

„Mit der Erweiterung des Museums wurde die Möglichkeit für solche Aktivitäten geschaffen und wir freuen uns, dass diese Angebote jetzt auch angenommen werden und das Museum ein Ort der Begegnung für Einheimische und Gäste geworden ist“, erläutert Fröwis und verweist auf das einzigartige Konzept: „Mit dem Zubau – dem ,Partner‘ des denkmalgeschützten Hauses – ist dem Büro Innauer & Matt ein großer Wurf gelungen, der Alt und Neu ideal vernetzt. Die Ausstellungsfläche wurde durch den Zubau um rund 145 auf insgesamt 390 Quadratmeter erweitert. Dazu kommen noch knapp 90 Quadratmeter für Infrastruktur. Denkmalschutz und heutige Standards – samt Barrierefreiheit – wurden hier unter einen Hut gebracht.“ STP