Bezau Museum: „Gefühle kund und gond“

Werke von Anita Lehner sind noch bis 27. Juli in einer Sonderausstellung zu sehen
Bezau Im Bezau Museum herrscht emsige Betriebsamkeit – die Sonderausstellung 150 Jahre Bezauer Handwerkerverein ist abgeschlossen und das Museumsteam arbeitet an der nächsten Sonderschau, die am 19. Juli, 19 Uhr, eröffnet wird: „Foto Hiller. Bildgeschichte Bregenzerwald“.
Faszinierende Dokumentation
Das Lebenswerk der Wälder Fotografenfamilie Hiller ist eine faszinierende Dokumentation vom Leben, den Menschen und der Entwicklung im Tal. So bedeutend, dass dieses Thema vor zwei Jahren vom Vorarlberg Museum aufgegriffen wurde.

Ein völlig neues Konzept
Übernimmt das Bezauer Museum jetzt diese Ausstellung? „Nein, wir konnten das Konzept des Vorarlberg Museums angesichts völlig anderer Voraussetzungen so nicht kopieren und mussten neue Wege gehen“, zerstreut Bezaus Museumsleiterin Theresia Fröwis Bedenken, die Bezauer Ausstellung könnte eine 1:1-Kopie der Schau von Bregenz werden.

Wesentlicher Unterschied: „In Bezau arbeiten wir – schon aus Platzgründen – nicht nur mit einer Präsentation von Bildern, sondern laden die Besucher ein, sich Fotos ganz gezielt am Bildschirm abzurufen. Nach Themen sortiert können so Bilder nach eigenen Vorstellungen ausgewählt werden – selbstverständlich wird eine Auswahl aus dem Schaffen der Familie Hiller auch auf herkömmliche Art und Weise präsentiert“, gibt Fröwis eine Vorschau auf die Bezauer Hiller-Ausstellung.

Interessante Überbrückung
Zwischen „150 Jahre Bezauer Handwerkerverein“ und „Foto Hiller“ wurde ein Projekt eingeschoben, das überschneidend noch bis 27. Juli zu sehen ist: „Gefühle kund und gond“ titelt Anita Lehner, alias „Gschtrub“ ihre Sammlung tiefsinniger Sprüche und Weisheiten.

Jugend eingebunden
Ergänzt wurden „Gefühle, die kommen und gehen“ von einem Projekt, das die Jugend in das Museumsgeschehen einbindet: In zwei Workshops hat Lehner mit Schülerinnen und Schülern der Werkraumschule Bildtafeln gefertigt, die nicht nur in einer Sonderausstellung besichtigt, sondern auch erworben werden konnten. „Wir waren nicht nur von der Arbeit der Jugendlichen begeistert, wir haben uns auch sehr gefreut, dass deren Arbeiten auch zum großen Teil Käufer gefunden haben. Das war eine wichtige Motivation für die Schülerinnen und Schüler“, zieht Fröwis positive Bilanz über das Projekt.

Weitere Aktivitäten im Museum
„Wir freuen uns sehr, dass kreative, junge Menschen bei uns zu Gast waren und bedanken uns bei der Sparkasse d‘Wälderbank für die finanzielle Unterstützung“, so die Museumsleiterin, die auf weitere Veranstaltungen hinweist:
Unter dem Motto „Reiseziel Museum für Familien“ gibt es am 3. August und 7. September jeweils von 10 bis 17 Uhr Sonntage mit Kasperltheater, Bastelworkshop etc. Am Freitag, 25. Juli, 20 Uhr, hält der Historiker Dr. Manfred Tschaikner einen Vortrag zum Thema „Die frühneuzeitliche Hexenverfolgung“.
„Mit der Erweiterung des Museums wurde die Möglichkeit für solche Aktivitäten geschaffen und wir freuen uns, dass diese Angebote jetzt auch angenommen werden und das Museum ein Ort der Begegnung für Einheimische und Gäste geworden ist“, erläutert Fröwis und verweist auf das einzigartige Konzept: „Mit dem Zubau – dem ,Partner‘ des denkmalgeschützten Hauses – ist dem Büro Innauer & Matt ein großer Wurf gelungen, der Alt und Neu ideal vernetzt. Die Ausstellungsfläche wurde durch den Zubau um rund 145 auf insgesamt 390 Quadratmeter erweitert. Dazu kommen noch knapp 90 Quadratmeter für Infrastruktur. Denkmalschutz und heutige Standards – samt Barrierefreiheit – wurden hier unter einen Hut gebracht.“ STP