Briganto denkt auch an die Wälderhalle

Konzept für neuen Firmensitz des Anlagenbauers hält Synergien für möglichen Nachbar offen
Andelsbuch Endlich: Auf dem Areal zwischen Mevo und Abfallwirtschaftszentrum Bregenzerwald, der ehemaligen Deponie Sporenegg, wird gebaggert. Zur Enttäuschung der Wälder Jugend und der Eishockeyfans ist die Baufirma allerdings nicht mit dem Aushub für die Wälderhalle beschäftigt – hier entsteht stattdessen das neue Hauptquartier des Anlagenbauers Briganto, wie direkt an der L 200 auf Transparenten avisiert wird.

Alles bleibt offen
Es ist ein Riesenprojekt, das Briganto-Chef Christian Bischofberger jetzt auf einem Teil des rund drei Hektar großen Areal in Angriff nahm: 36 Meter breit, 85 Meter lang ist die Halle, in der der Spezialist für maßgeschneiderte Aluminiumsägen künftig produzieren wird. Versperrt sein Projekt der Wälderhalle den Platz und macht das seit einer gefühlten Ewigkeit diskutierte Vorhaben gar unmöglich?

Nein, stellt der Unternehmer, der rund 15 Millionen Euro in sein neues Betriebsgebäude investiert, klar – ganz im Gegenteil, „unser Konzept ist so ausgelegt, dass die Wälderhalle – sollte sie denn auch allen Problemen zum Trotz tatsächlich gebaut werden – von uns sogar profitiert. Die Erschließung unseres Betriebsareals ist so geplant, dass sie künftig von Besuchern der Wälderhalle zum Teil mitbenützt werden kann, die Zufahrt ist sogar so gestaltet, dass außerhalb unserer Betriebszeiten Hallenbesucher darauf parken können. Zudem ist vorausschauend eine Bushaltestelle vorgesehen – vorerst für unsere Mitarbeiter, vor allem aber später auch für die Besucher der Wälderhalle.“ Ein klares Signal, dass Briganto auch an die Wälderhalle „denkt“ – und vielleicht gibt das den Initiatoren noch einmal einen Motivationsschub, die Bemühungen um die Realisierung zu intensivieren.

Senkrechtstart in die Platznot
Briganto ist nicht nur ein für den Bregenzerwald, dem Mekka der Holzbaukunst, ein „exotisches“ Unternehmen, das sich in einem ungewöhnlichen Metier, mit Anlagenbau, beschäftigt, Christian Bischofberger führt auch ein sehr junges Unternehmen, hat er sich doch erst 2017 als bald 40-jähriger selbständig gemacht. Gemeinsam mit Gattin Aurelia, die im Büro Regie führt, startete er als Drei-Mann-Betrieb – zur Miete bei Bregenzerwälder Holzbaufirmen. Heute sind bei Briganto 47 Mitarbeitende beschäftigt, die bei jährlichen zweistelligen Zuwachsraten aktuell einen Jahresumsatz von rund 15 Millionen Euro erwirtschaften.
Diese erfreuliche Entwicklung hat auch ihre Schattenseite: die Platznot hat längst eine kritische Phase erreicht und „wir sind erleichtert, dass wir mit dem Bau einer eigenen Betriebsstätte beginnen konnten. Wir waren – und sind es immer noch – dankbar, dass uns Bregenzerwälder Unternehmer mit Betriebsstätten aushelfen und wir uns einmieten konnten – neben Fetz in Egg auch Rauch Holzbau in Großdorf und wenn alle Stricke reißen notfalls auch Feuerstein Zimmerei in Au – aber es ist eine immer größer gewordene logistische Herausforderung, denn diese Werkhallen werden parallel für Holz- und Maschinenbau genützt, und wir müssen genau planen, dass wir ,aneinander vorbeikommen‘. Und das wird immer schwieriger.“

Deadline knapp geschafft
Bischofberger stellte deshalb 2021 erste Überlegungen über eine eigene Betriebsstätte an und im Frühjahr 2024 stellte er bei einem Lokalaugenschein in Bersbuch-Sporenegg der VN-Heimat die Pläne und das ins Auge gefasste Areal vor. Mit klarer Ansage: „Wenn es in spätestens einem Jahr hier nicht klappt, dann müssen wir einen anderen Standort suchen.“ Es hat geklappt – 2027 soll eröffnet werden. „Um jeden Tag früher sind wir dankbar.“ STP

