Schwerer Matsch und leichtes Herz – Szene Openair am Tag danach

Aufräumtätigkeiten am Alten Rhein wurden zur Drecksarbeit. Veranstalter ziehen dennoch positive Bilanz.
Lustenau Drei Tage und Nächte wurde am Alten Rhein wieder gerockt, getanzt, gesungen und gelacht. Das Szene Openair bot einmal mehr ein grandioses Spektakel. Dass Petrus mit immer wieder einsetzendem Starkregen Besucher und Veranstalter vor große Herausforderungen stellte, tat der Begeisterung keinen Abbruch.
Am Sonntag war das große Aufräumen angesagt: Müll einsammeln, Bühnen und Veranstaltungszelte abbauen, das Festgelände so gut es geht wieder der ursprünglichen Landschaft am Alten Rhein zurückgeben. Und das alles im tiefen Schlamm, mit hohen Gummistiefeln als wichtigstem Equipment der Helfer. Diese waren am Samstag überall in Lustenau und Umgebung ausverkauft.

Große Herausforderungen
“Der Regen hat uns schon ordentlich auf Trab gehalten”, erzählt Philipp Ober (38), hauptverantwortlich für alles, was mit Auf- und Abbau zu tun hat. “Während des Festivals mussten wir permanent begehbare Wege herstellen, Zäune verlegen, halbwegs trockene Zonen sichern, Notausgänge sichern. Bei trockenem Wetter hätte sich die Arbeit auf Kontrollgänge beschränkt.”
Schon längst sind am frühen Sonntagnachmittag die Festivalbesucher verschwunden, auf der Straße vom Kreisverkehr zum Grenzübergang Schmitter sind noch vereinzelt junge Menschen mit großen Rucksäcken zu sehen, die offensichtlich darauf warten, abgeholt zu werden.

Friedliches Festival
Mitten im Festivalgelände überwacht Veranstalter Hannes Hagen (52) mit stoischer Ruhe die Abbauaktivitäten. Noch hat er keine genauen Zahlen zu den verschiedensten Aspekten des Szene Openair 2025. Eine rundum positive Bilanz traut sich der festivalerprobte Lustenauer dennoch zu machen. “Gegen das Wetter kannst du nichts machen. Wir sind auf solche Verhältnisse vorbereitet. Ansonsten sind mir keinerlei negative Randerscheinungen berichtet worden. Die Leute haben sich weniger in Zelten aufgehalten, sind stets in großer Zahl vor der Bühne gestanden und haben die Musik genossen.”

Es gab keine medizinischen Notfalleinsätze, und auch sicherheitsmäßig scheint alles problemlos verlaufen zu sein. “Nicht eine einzige Rauferei mussten wir registrieren, das Schlichten vereinzelter verbaler Meinungsverschiedenheiten war alles, was wir tun mussten”, berichtet Sicherheitschef Matthias Märk.
Bescheidene Christina Stürmer
Hannes Hagen schwärmt indes noch von Christina Stürmer. “Sie war hervorragend, und es hat ihr hier richtig gut gefallen.” Gerne erwähnt Hagen auch deren bescheidenes Auftreten gegenüber den Veranstaltern. “Sie und ihr Tross von 20 Personen wollten eine warme Mahlzeit und hatten keinerlei Sonderwünsche.”

Mit den Abbau- und Aufräumarbeiten werden er und seine Helfer (insgesamt 800 Ehrenamtliche waren im Einsatz) noch bis Mittwoch beschäftigt sein. Dann steht die Übergabe des Geländes an den Eigentümer an. Hagens Blick ist schon auf das Szene Openair 2026 gerichtet. Eine erfreuliche Nachricht gibt es diesbezüglich jetzt schon. “Wir haben bereits Sailer und Speer verpflichtet”, freut sich der Eventveranstalter.