Das steckt hinter dem Großbetrug beim Szene Openair in Lustenau

Beim Szene Openair in Lustenau blieb es heuer ruhig – fast. Ein Vorfall im Hintergrund führte zu sechs Festnahmen und Ermittlungen wegen schweren Betrugs.
Lustenau Die anzeigenreifen Sündenfälle beim Szene Openair am Alten Rhein in Lustenau hielten sich heuer in engen Grenzen. Es gab praktisch keine Gewalt, die meisten Anzeigen erfolgten nach dem Suchtmittelgesetz. Nur ein wirklicher Ausreißer stach ins Auge: eine Anzeige wegen schweren Betrugs, in dessen Zusammenhang sechs Personen verhaftet wurden.
Pfandgeld aufgeladen
Während sich Exekutive und Veranstalter über den genauen Grund der spektakulären Aktion in Schweigen hüllen, konnten die Vorarlberger Nachrichten aus verlässlicher Quelle den mutmaßlichen Tatbestand in Erfahrung bringen. Die sechs verhafteten Personen stammen von einem Sicherheits-Subunternehmen, das die beauftragte Security-Firma des Openair-Festivals in Lustenau aus Kapazitätsgründen mit Sicherheitsaufgaben betraute. Das konkrete Delikt der Gruppe, deren Mitglieder unter anderem aus Afghanistan und anderen Krisenländern im Mittleren Osten stammen: Es gelang ihnen, illegal Pfandgelder für Becher auf ihre Festivalbänder aufzuladen und später gegen Bargeld einzutauschen.

Ermittlungen laufen noch
Laut VN-Informationen hatten einzelne Mitglieder der betrügerischen Bande bis zu 5000 Euro auf ihre Bänder aufgeladen. Ersten Schätzungen zufolge könnte sich der Schaden auf bis zu 20.000 Euro belaufen. Geschädigt wurde dabei der Verein Szene Lustenau. Organisatoren und ehrenamtliche Helfer haben mit den kriminellen Machenschaften nichts zu tun.
Aufgedeckt wurde der Betrug durch die für das Szene Openair verantwortliche Security-Firma. Diese war selbst laut VN-Informationen in keiner Weise in den Großbetrug involviert. Die Ermittlungen laufen derzeit noch. Es wird damit gerechnet, dass die gestohlenen Gelder nahezu vollständig sichergestellt werden können.