Seven Summits Tour: Schröckens Berge rufen wieder

VN / 03.09.2025 • 12:05 Uhr
Von Anfang an war die Seven-Summits-Tour eine Benefiz-Veranstaltung für die Hilfsorganisation Rokpa, die sich vor allem in Nepal engagiert. PETER STRAUSS
Von Anfang an war die Seven-Summits-Tour eine Benefizveranstaltung für die Hilfsorganisation Rokpa, die sich vor allem in Nepal engagiert. PETER STRAUSSpeter strauss

Am Samstag, um 2 Uhr nachts, startet 17. Auflage der Ausdauertour – „Tor des Géants“ als Einstimmung

Schröcken Ferienende, Schulbeginn – für Schröcken heißt das auch Seven Summits Tour. Und dafür ist wieder angerichtet: Wetterprognosen für Vorarlbergs größte Herausforderung für Ausdauersportlerinnen und -sportler sind vielversprechend, die Anmeldelisten seit Wochen bis an die Grenzen des Machbaren gefüllt und Organisator Eric Leitner und seine vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sind bereit, am Samstag, um 2 Uhr nachts, startet die 17. Auflage der Seven Summits Tour über die sieben Grenzberge von Schröcken.

Rückblick auf 2024: Die schnellsten Gipfelstürmer waren Kathrin Pätzold aus der süddeutschen Nachbarschaft (nach 10:02 Stunden im Ziel) und der Egger Triathlet Daniel Schneider, er benötigte 8:38 Stunden.   
Rückblick auf 2024: Die schnellsten Gipfelstürmer waren Kathrin Pätzold aus der süddeutschen Nachbarschaft (nach 10:02 Stunden im Ziel) und der Egger Triathlet Daniel Schneider, er benötigte 8:38 Stunden.

Bis 6 Uhr morgens starten – zeitlich gestaffelt – drei weitere Gruppen. “Damit”, so Organisator Eric Leitner, “schieben sich die Zieleinläufe zusammen, weil schnellere und später gestartete Läuferinnen und Läufer aufholen.”

  Bei den Seven Summits gibt es weder Preise noch Pokale – einzige Trophäe ist die Schröckener Gams, die an Persönlichkeiten vergeben wird, die sich um den Event verdient gemacht haben. Im Vorjahr zeichnete Bgm. Schwarzmann Ulrike Schlierenzauer und  Sepp Schaschl vom Hotel Körbersee aus.
Bei den Seven Summits gibt es weder Preise noch Pokale – einzige Trophäe ist die Schröckener Gams, die an Persönlichkeiten vergeben wird, die sich um den Event verdient gemacht haben.

Und zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der großen Tour, die über Höferspitze, Juppenspitze, Mohnenfluh, Braunarl, Hochberg, Rothorn und Künzelspitze – 48 Kilometer mit 4300 Höhenmetern – führt, gesellen sich beim Zieleinlauf zwischen Gemeindeamt und Pfarrkirche auch noch die Sportlerinnen und Sportler hinzu, die um 9 Uhr zur Rookie-Tour starten. Eine Schnuppertour über die Alpe Felle und das Fürggele zum Hochberg und zur Biberacher Hütte und via Landsteg zurück zum Start beim Gemeindeamt. “Rund 19 Kilometer Streckenlänge, knapp 1400 Höhenmeter – eine ideale ‚Schnupper-Tour‘ für Familien, aber auch für Einsteiger”, skizziert Leitner diese “Kurzstrecke”.

Als Einstimmung auf die Tour erzählt Annabel Müller am Freitag, 17 Uhr, im Berghaus über ihr Abenteuer auf der „Tour der Riesen“.
Als Einstimmung auf die Tour erzählt Annabel Müller am Freitag, 17 Uhr, im Berghaus über ihr Abenteuer auf der “Tour der Riesen”.

Houston, wir haben kein Problem

Eric Leitner und sein Team freuen sich über ein Rekord-Teilnehmerfeld, denn für die Seven Summits sind 387 Läuferinnen und Läufer gemeldet, 84 wollen die Rookie-Tour bewältigen. “Darunter sind viele bekannte Stammgäste, Läuferinnen und Läufer aus allen Bundesländern, aber auch aus der Schweiz oder Deutschland – bis Dresden, Halle, Lüneburg nahe Hamburg oder Dortmund. Der Skiclub Bregenzerwald absolviert bei Seven Summits mit zwei Dutzend Jugendlichen ein Konditionstraining. Urlauber aus Belgien wagen sich ebenfalls auf die Bergtour.”

Weil Anfeuern unterwegs natürlich nicht möglich ist, werden die Seven-Summits-Helden im Ziel umso herzlicher empfangen.   
Weil Anfeuern unterwegs natürlich nicht möglich ist, werden die Seven-Summits-Helden im Ziel umso herzlicher empfangen.

Und dann sind da noch drei weitgereiste Teilnehmer aus Texas: 8591 Kilometer Flug von Houston nach Zürich, dann noch etwa 180 Kilometer im Auto von Zürich nach Schröcken. Probleme mit den Schröckener Bergen werden sie wohl keine haben, denn die Seven Summits gleichen der Bergwelt in ihrer Heimat – der höchste Berg in Texas ist der Guadalupe Peak, mit 2667 Metern exakt 18 Meter höher als die Braunarlspitze, höchster Berg des Bregenzerwaldes und der Seven-Summits-Tour.

Interessante Einstimmung

Auf die extremsportliche Herausforderung gibt es am Vorabend, Freitag, 17 Uhr, im Berghaus Schröcken eine interessante Einstimmung: Ultratrail-Läuferin und Buchautorin Annabel Müller aus Füssen stellt ihr Buch “Trail & Error” vor und erzählt über ihre Erfahrungen beim Tor des Géants” (Tour der Riesen) im Aostatal.

Seit 2010 findet diese Veranstaltung mit Start und Ziel in Courmayeur statt – am 14. September ist es wieder so weit: Auf der Haute Route 2 geht es rechtsufrig der Dora Baltea mehr als 100 Kilometer talauswärts und nach dem Umkehrpunkt auf der anderen Flussseite auf der Haute Route 1 zurück nach Courmayeur.

330 Kilometer in 150 Stunden

Eine unglaubliche Gewaltleistung – rund 330 Kilometer, fast 30.000 Höhenmeter, 25 Pässe, der höchste Punkt auf 3299 m. Es gibt nur eine Regel: Für die Tour der Riesen stehen maximal 150 Stunden (sechs Tage, sechs Stunden) zur Verfügung. Das bedarf einer exakten Planung, Einteilung von Schlaf- und Essenszeiten sowie einer genauen Marschtabelle. Annabel Müller hat es zweimal ins Ziel geschafft, bei der Premiere in 147 Stunden. STP