Wallner zu kleinem Glücksspiel: “Verbotsland aus Überzeugung”

Politik / 11.09.2025 • 12:19 Uhr
Wallner zu kleinem Glücksspiel: "Verbotsland aus Überzeugung"
Der Landeshauptmann will die Regeln beim kleinen Glücksspiel nicht lockern. APA, VN

Der Spielschutz und die Vermeidung sozialer Konflikte habe laut Landeshauptmann weiter Priorität.

Schwarzach Nach Tagen der Diskussion rund um das kleine Glücksspiel kommt nun eine Absage durch Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Die Wirtschaftskammer Vorarlberg hatte angeregt, Glücksspielautomaten zu legalisieren. Laut WKV-Berechnungen könnten dadurch 2,5 Millionen Euro in das schwächelnde Landesbudget gespült werden. Wallner entgegnet nun im Gespräch mit den VN, dass Spielerschutz Vorrang habe: “Es wird keine Lockerungen beim Glücksspiel geben.”

Vorarlberg wird das kleine Glücksspiel nicht einführen. „Unsere Haltung war immer klar und bleibt es auch: Vorarlberg wird das kleine Glücksspiel nicht einführen. Wir schützen damit Menschen und Familien vor Spielsucht und den negativen Begleiterscheinungen“, sagt der Landeshauptmann. Es gehe auch um eine gesellschaftliche Verantwortung den potenziellen Spielern gegenüber.

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Landeshauptmann widerspricht

Die WKV hatte zudem argumentiert, dass es bis zu 1000 illegale Automaten in Vorarlberg gebe. Der Steuerschaden gehe in die zweistellige Millionenhöhe. Das kann Wallner nicht bestätigen. Er verweist darauf, dass die Kontrolltätigkeit von Polizei und Bezirkshauptmannschaften in den vergangenen Jahren dazu geführt habe, dass illegales Glücksspiel in Vorarlberg kaum mehr ein Thema sei. „Die Lage hat sich deutlich entspannt. Von einem angeblichen Netzwerk von über 1000 illegalen Geräten kann aus Sicht der Behörden keine Rede sein. Die Fakten sprechen eine andere Sprache.“

Wallner ergänzt, dass neue Spielstätten und deren bekannte Probleme – von Lärm bis zu sozialen Konflikten – nach sich ziehen. „Das wäre der falsche Weg. Der Spielerschutz ist im bestehenden System wesentlich besser gewährleistet, als es mit der Einführung des kleinen Glücksspiels jemals der Fall wäre“, betonte Wallner.

“Verbotsland” Vorarlberg

Eine Legalisierung würde zudem einen massiven Verwaltungsaufwand verursachen. Der Landeshauptmann erinnert auch daran, dass Vorarlberg bereits 2010 im Gesetzgebungsverfahren entschieden habe, „Verbotsland“ zu bleiben: „Daran halten wir fest – aus Überzeugung und Verantwortung. Wir brauchen kein kleines Glücksspiel, sondern ein konsequentes Vorgehen gegen Missbrauch und illegale Angebote.”