So läuft der Fernwärmenetz-Bau in Lustenau

Bauarbeiten in der Rotkreuzstraße kurz vor Abschluss.
Lustenau Die Rotkreuzstraße wurde in den vergangenen drei Wochen für den Anschluss an das Fernwärmenetz der Kelag vorbereitet. Dafür musste die Straße geöffnet und neue Leitungen verlegt werden. In den kommenden Jahren wird eine Fernwärmetrasse durch die gesamte Gemeinde geführt. Um die Belastung für Anrainer und den Verkehr möglichst gering zu halten, erfolgen die Arbeiten in kurzen Bauabschnitten von jeweils rund 500 Metern. Bereits kommende Woche wird die Bauetappe in der Rotkreuzstraße abgeschlossen. Die nächste betrifft die Steinackerstraße bis zur Kreuzung Neudorfstraße. Bis voraussichtlich 2027 sollen sämtliche Bauarbeiten der Kelag abgeschlossen sein.

Hintergrund: Anschluss öffentlicher Gebäude
Die Gemeinde hat mit der Kelag eine Vereinbarung getroffen, um öffentliche Gebäude an das Fernwärmenetz anzuschließen. “Wir als Gemeinde sind nicht der Bauherr, das ist die Kelag”, erklärt Vizebürgermeister Martin Fitz (FPÖ), zuständiger Gemeinderat für Hoch- und Tiefbau. Dennoch sorgt die Abteilung Tiefbau unter der Leitung von Nicholas Hofer dafür, dass der Verkehr trotzdem möglichst reibungslos fließt und die Baustellen zügig vorangehen. “Die blauen Abschnitte im Bauplan werden dieses Jahr noch fertiggestellt. Dazu zählen die Steinackerstraße sowie die Dornbirnerstraße an der Ecke Holzstraße, die Straße bis zum dô und zum Engel-Kreisverkehr”, so Hofer. “Wir sind bemüht, die Arbeiten zügig und möglichst störungsfrei abzuwickeln. Wir sind aber auch vom Wetter abhängig. Wenn es nicht stark regnet oder im November der erste Schnee liegt, kommen wir gut voran.”

Komplexes Leitungsnetz unter Lustenaus Straßen
Unter den Straßen Lustenaus verlaufen zahlreiche Leitungen: Trinkwasser- und Abwasserrohre, Telekomkabel und Stromleitungen. “Nun kommt eine weitere Leitung für die Fernwärme hinzu”, erklärt Martin Fitz. Der Mindestabstand zur Trinkwasserleitung beträgt einen Meter, um eine Erwärmung des Trinkwassers zu verhindern. Wo dieser Abstand nicht eingehalten werden kann, isoliert die Kelag die Fernwärmerohre entsprechend. Zusätzlich verlegt die VKW sogenannte Lehrrohre, die künftig für Glasfaserleitungen genutzt werden können. So kann bei Bedarf das Netz verstärkt werden. Eine wichtige Vorsorge für kommende Jahre.

Synergieeffekte bei Bauarbeiten genutzt
Wo die Straßen für das Fernwärmenetz geöffnet werden, nutzt die Gemeinde die Gelegenheit, auch notwendige Instandhaltungsarbeiten an Wasserleitungen oder dem Straßenbelag durchzuführen. “So können wir Arbeiten bündeln und vermeiden, dass die Straßen erneut aufgerissen werden müssen”, betont Fitz. “Wir stimmen uns eng mit allen beteiligten Versorgungsunternehmen ab, um Doppelgrabungen zu vermeiden”, sagt Hofer. Für jeden Bauabschnitt sind etwa vier Wochen Bauzeit eingeplant, abhängig vom Wetter kann es auch länger dauern, bis die Straße wieder asphaltiert werden kann. Mit der Fertigstellung des Basisnetzes der Kelag im Jahr 2027 kann das Fernwärmenetz dann in Betrieb gehen. BVS

