So will das Freudenhaus die Region erobern

VN / 14.10.2025 • 15:04 Uhr
So will das Freudenhaus die Region erobern
Das Freudenhaus hat sich als stark frequentierte und beliebte Kultureinrichtung etabliert. Jetzt könnte es auf dem Areal der Nachtschicht in Hard neu erstehen. VN

Geschäftsführer Roman Zöhrer glaubt an die Zukunft seiner Einrichtung als Kultur-Hotspot im Rheintal.

Lustenau, Hard Das 15.000-Quadratmeter-Areal bei der ehemaligen Diskothek Nachtschicht in Hard gilt seit dem Frühsommer als idealer neuer Standort für die Kultureinrichtung Freudenhaus – die Vorarlberger Nachrichten berichteten exklusiv. Dort soll auf gut 1000 Quadratmetern das urtypische Holzgebäude aufgestellt werden und als Schauplatz einer breiten Palette von Kulturveranstaltungen neu erblühen. Der Standort könnte viel. Er liegt abseits von bewohntem Gebiet und doch nahe an den Siedlungen von Hard und Lustenau. Die Verkehrsanbindung an Öffis und für Radfahrer am östlich des Areals verlaufenden Radweg ist genauso ideal wie das großflächige Parkplatzangebot für Pkw.

So will das Freudenhaus die Region erobern
roland paulitschDer Harder Bürgermeister Martin Staudinger kann sich das Freudenhaus auf Harder Gemeindegebiet gut vorstellen. Als Ergänzung zu “Kammgarn” und “Spannrahmen”.

Zähe Entwicklungen

Die Voraussetzungen für einen Neuanfang des Freudenhauses scheinen gut. Die Kommunen von Lustenau und Hard stehen dem Projekt wohlwollend gegenüber, die Grundstückseigentümer sind prinzipiell für eine Zurverfügungstellung der Fläche bereit, Roman Zöhrer ist begeistert. Und doch: Es hat sich seit dem Frühsommer trotz mehrerer Gespräche der Beteiligten wenig getan. “Der Ball liegt jetzt bei Roman”, sagt Lustenaus Bürgermeister Patrick Wiedl (42, ÖVP). “Er muss einen Mietvertrag zustande bringen und die behördlichen Genehmigungen besorgen. Dann sind wir mit von der Partie.” Stefan Harg, Sprecher der Grundstückseigentümer, spricht von einem laufenden Prozess, will aber keinen exakten Stand der Dinge bekannt geben.

So will das Freudenhaus die Region erobern
vmhRoman Zöhrer kämpft um “sein” Freudenhaus. Der angepeilte Standort zwischen Hard und Lustenau wäre für ihn ideal.

Babler und das Freudenhaus

Zöhrer selbst sieht eine Reihe von Herausforderungen, die es zu bewältigen gebe. “Es geht um die Infrastruktur, Kanalanschluss, Stromleitung. Wir brauchen bauliche und gewerbliche Genehmigungen von der BH. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das alles hinkriegen.” Der Kulturmacher wünscht sich eine Baufirma, “die uns bei unserem Projekt hilft und die Infrastruktur realisiert.” Immer wieder verweist der 55-Jährige auf die Einzigartigkeit des Freudenhauses. “Diese Atmosphäre ist einzigartig.” Auf der Lustenauer Kilbi sei er “von jedem Zweiten” auf das Projekt angesprochen worden. Selbst Kulturminister Andreas Babler (52, SPÖ) habe mit ihm das Freudenhaus thematisiert.

“Ball liegt bei Zöhrer”

Im Sinne eines überregionalen Stellenwerts der Kultureinrichtung denkt Zöhrer an die Einbindung weiterer Rheintal-Kommunen in das Projekt. Konkret an Höchst, Fußach und Gaißau. Der Höchster Bürgermeister Stefan Übelhör (45, Grüne) würde sich Gesprächen nicht verweigern. “Das Freudenhaus ist eine tolle Kultureinrichtung. Ich kann mir eine Beteiligung vorstellen, gebe allerdings zu bedenken, dass unsere finanziellen Mittel begrenzt sind.”

So will das Freudenhaus die Region erobern
Lustenaus Bürgermeister Patrick Wiedl sieht nun Roman Zöhrer am Ball. Klaus Hämmerle

Sollte Zöhrer seine “Hausaufgaben” erfüllen, will der Lustenauer Gemeindechef offensiv auf seine Rheintaler Amtskollegen zugehen. “Es braucht dann auch eine klare Finanzstruktur”, sagt Wiedl.

Roman Zöhrer wünscht sich nichts mehr, als “dass wir mit der Aufstellung des Freudenhauses noch in diesem Jahr beginnen können.”

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