Mohnenfluhareal: Schröcken will sogar noch höher hinaus

Gemeindevertretung spricht sich für eine Erweiterung des „Mohnenfluh-Projekts“ aus.
Schröcken “Schröckens Gemeindevertretung hat ihre Entscheidung getroffen, der Ball liegt jetzt wieder bei uns und wir werden die neue Situation auf ihre Machbarkeit und Finanzierbarkeit prüfen – dann sehen wir weiter”, kommentiert Andrea Helbok seitens der Betreiber, der Mohnenfluh-Heimboden Hotel Gesellschaft mbH, den Stand der Dinge um das Schröckener Jahrhundertprojekt. Dabei geht es – wie berichtet – um die Nachnutzung des mehr als zwei Hektar großen Areals des ehemaligen Hotels Mohnenfluh. Seit fast zwei Jahrzehnten wird das Projekt diskutiert – bis vor wenigen Wochen ergebnislos, weil vorgelegte Planungen nicht den Vorstellungen der Gemeinde entsprachen oder für die Raumplanung nicht genehmigungsfähig waren.

Auf der Zielgeraden

Vor rund einem Monat gingen die Planungen augenscheinlich in die Zielgerade: Geschäftsführerin Marie-Luise Dietrich, ihre Assistentin Andrea Helbok sowie die Architekten Matteo Thun und dessen Frankfurter Partner Gerald Schnell legten der Gemeindevertretung die neuen Pläne, eine große und eine kleine Variante, für das “Mohnenfluh-Projekt” – jetzt “Resort Arlberg Heimboden in Schröcken” – zur Entscheidung vor. Nach intensiven Diskussionen entschied sich die Gemeindevertretung für die große Variante und legte gleich noch ein Schäufelchen nach.

Es muss machbar sein

“Die Gemeinde hat einige Änderungen angeregt”, so Helbok, “die auf eine Ausweitung des Projekts hinauslaufen”. Vereinfacht ausgedrückt geht es der Gemeinde um eine stärkere Vernetzung des Vorhabens mit der Talstation der geplanten Dorfbahn.
Es gehe dabei nicht nur um zusätzliche Investitionen im siebenstelligen Bereich, es bedarf auch der Zustimmung seitens der Raumplanung. Für die Planänderungen sind auch zusätzliche Flächen erforderlich, “wir müssen diesbezüglich natürlich auch mit Grundbesitzern zu einer Einigung kommen”, so Helbok. Unter dem Strich müsse sich das Ganze natürlich auch rechnen, deshalb “kalkulieren wir diese Änderungen durch, ehe wir weitere Schritte setzen”.
Grundkonzept bleibt unverändert
Gemeinde und Betreiber sind zuversichtlich, dass sich aus diesen Planänderungen keine unlösbaren Fragen ergeben und stimmen darin überein, dass am Grundkonzept nicht gerüttelt wird. Dieses sieht – wie berichtet – ein neuartiges Nutzungsmodell für die geplante Anlage vor.

Der Südtiroler Planer Matteo Thun, der auch Büros in Mailand und München betreibt und viele Jahre an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien lehrte, verlässt mit der visionären Idee ausgetretene Pfade und hat das “Resort Arlberg Heimboden in Schröcken” als eine Art “kleines Dorf im Dorf” konzipiert. Neben rund 300 Gästebetten sollen auch Infrastruktur wie allgemein zugängliches Restaurant, Shops und – ganz wichtig – ein attraktiver Dorfplatz entstehen. Besonderes Alleinstellungsmerkmal ist jedoch das Nutzungskonzept: Ein Gutteil der Gebäude ist auf “Workation” ausgelegt. Eine Workation ist die bewusste und geplante Kombination von Arbeit und Urlaub, bei der Personen von einem touristisch attraktiven Ort aus arbeiten, anstatt am regulären Arbeitsplatz. Der Begriff ist ein Kofferwort aus dem Englischen “Work” (Arbeit) und “Vacation” (Urlaub) und beschreibt eine Form des mobilen Arbeitens mit dem Vorteil, einen neuen Ort zu erkunden und gleichzeitig dort zu arbeiten. Das soll auch Produktivität und Zufriedenheit steigern.
Planer Matteo Thun bringt noch einen anderen wichtigen Aspekt ein: Dieses Modell sei eine große Chance zur Belebung der Zwischensaisonen und das bedeute eine neue Qualität für den Tourismus in Schröcken. STP