Ich wollte es einfach wieder einmal wissen

VN / 20.10.2025 • 14:00 Uhr
Für seine Verdienste um die Seven Summits Tour wurde Herbert Schwarzmann von Eric Leitner (r.) und seinem Bürgermeister-Nachfolger Stephan Schwarzmann mit der Schröckener Gams ausgezeichnet. PETER STRAUSS   
Für seine Verdienste um die Seven Summits Tour wurde Herbert Schwarzmann von Eric Leitner (r.) und seinem Bürgermeister-Nachfolger Stephan Schwarzmann mit der Schröckener Gams ausgezeichnet. peter strauss

Früherer Schröckener Bürgermeister Herbert Schwarzmann meisterte nicht nur Seven Summits.

Schröcken Das Bürgermeisteramt hat er 2023 nach 13 Jahren abgegeben, um mehr Zeit für die Übergabe seines Versicherungsmaklerbüros an seinen Sohn zu haben, schließlich hat er heuer das Pensionsalter erreicht und freut sich darauf, dass er jetzt mit 65 einen neuen Lebensabschnitt beginnen kann und mehr Zeit für Frau und Familie, für Freunde und Hobbys hat.

Seven Summits ist für Herbert Schwarzmann „Familientradition“.
Seven Summits ist für Herbert Schwarzmann “Familientradition”.

Die Berge vor der Haustüre

Eines dieser Hobbys beginnt buchstäblich, wenn er die Haustüre aufmacht: Sommer wie Winter ist er leidenschaftlich gerne in den Bergen – es muss Teil seiner DNA sein, denn sein ganz naher Verwandter Alois Schwarzmann hat in den 1950er-Jahren gemeinsam mit dem späteren Bürgermeister Pius Bischof die Seven-Summits-Tour “erfunden” – alle sieben Grenzberge von Schröcken an einem Tag.

Die Sicherung der Wasserversorgung zählt zu den wichtigsten Projekten aus Schwarzmanns Amtszeit.   
Die Sicherung der Wasserversorgung zählt zu den wichtigsten Projekten aus Schwarzmanns Amtszeit.

Ich war einfach neugierig

Mehr als 50 Jahre später griff Eric Leitner die Idee wieder auf und kreierte die Seven Summits. Als Herbert Schwarzmann 2010 zum Bürgermeister gewählt wurde, “hat es mich gereizt, auch einmal dabei zu sein”, erinnert er sich an den ersten Start. “Ich war einfach neugierig, ob ich es auch schaffe.” Er hat es und fand auch seine Liebe zu den Seven Summits. “In den folgenden Jahren war ich immer dabei – als Aktiver oder Helfer.” Dafür wurde er 2023 für seine Verdienste um die Veranstaltung mit der “Schröckener Gams” ausgezeichnet.

Aus dem Widderstein wurde „The Heimat“, doch „das hat sich leider nicht so entwickelt, wie wir uns das seitens der Gemeinde gewünscht hätten“.   
Aus dem Widderstein wurde “The Heimat”, doch “das hat sich leider nicht so entwickelt, wie wir uns das seitens der Gemeinde gewünscht hätten”.

Bei den ältesten Senioren

Vielleicht hat ihn diese Auszeichnung auch ein wenig motiviert, es nach einigen Jahren Pause wieder einmal zu versuchen – als einer der ältesten der fast 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die heuer auf die große Tour gingen.

Das einzigartige Alpmuseum ufm Tannberg ist weit über Vorarlberg hinaus ein Juwel der Museumslandschaft.
Das einzigartige Alpmuseum ufm Tannberg ist weit über Vorarlberg hinaus ein Juwel der Museumslandschaft.

Bilanz kann sich sehen lassen

Er hat es wieder gemeistert – und nicht nur das. Durchhaltevermögen und Beharrlichkeit stellte Herbert Schwarzmann nicht nur bei der sportlichen Herausforderung Seven Summits unter Beweis, er hat sich auch “sein halbes Leben lang” im Dienst der Allgemeinheit getan – u. a. 13 Jahre als Vizebürgermeister und zuletzt weitere 13 Jahre als Bürgermeister. “Mit Herz und Seele”, wie er betont.

Das Berghaus Schröcken ist ein Leuchtturmprojekt und ein Meilenstein in der Entwicklung des Tourismus in Schröcken.
Das Berghaus Schröcken ist ein Leuchtturmprojekt und ein Meilenstein in der Entwicklung des Tourismus in Schröcken.

In dieser Zeit hat er in seiner Funktion maßgeblich zur positiven Entwicklung von Schröcken beigetragen. In vielfältigen Bereichen – angefangen von den touristischen Meilensteinen wie der Skigebietsverbindung mit Lech oder dem Ausbau des Bettenangebots, das in dieser Zeit etwa verdoppelt wurde. Auch dank des Mega-Projekts The Heimat – wobei dabei nicht alles glücklich lief. Demgegenüber stehen Vorzeigeprojekte wie das Berghaus und eine Reihe von gelungenen Vorhaben zu Buche. Weit vorangebracht wurde auch das Projekt Mohnenfluh-Nachnutzung, wo dieser Tage die Weichenstellung für ein spannendes Vorhaben vorgenommen wurde. Damit verknüpft ist auch die seit Jahrzehnten geplante Dorfbahn.

Herbert mit Stephan Schwarzmann im Schneeregen bei der symbolischen Amtsübergabe auf der Rathausstiege.
Herbert mit Stephan Schwarzmann im Schneeregen bei der symbolischen Amtsübergabe auf der Rathausstiege.

In Infrastruktur investiert

Bei diesen Mega-Projekten hat die Gemeinde nur eine Nebenrolle, bei wichtiger Infrastruktur trägt sie Hauptverantwortung für die Zukunft von Schröcken. Diesbezüglich ist Herbert Schwarzmann darauf stolz, dass es gelungen ist, die Lawinenverbauungen voranzutreiben oder die Trinkwasserversorgung durch umfangreiche Maßnahmen sicherzustellen. Dies wurde 2015 sogar mit der Zuerkennung des Neptun-Wasserpreises honoriert.

Große Freude in Schröcken: Der Körbersee wurde zum schönsten Platz Österreichs gekürt.   
Große Freude in Schröcken: Der Körbersee wurde zum schönsten Platz Österreichs gekürt.

Auch die Schlagkraft der Feuerwehr wurde mit einem neuen Einsatzfahrzeug entscheidend erhöht.

Die „Postkarten-Idylle“ trügt – das ehemalige Hotel Mohnenfluh hat Herbert Schwarzmann all die Jahre als „Problemkind“ begleitet.
Die “Postkarten-Idylle” trügt – das ehemalige Hotel Mohnenfluh hat Herbert Schwarzmann all die Jahre als “Problemkind” begleitet.

Mit einer Kleinwohnanlage hat sich Schröcken in der Amtszeit von Herbert Schwarzmann auch dem gemeinnützigen Wohnbau geöffnet und damit einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, die Jugend im Ort zu halten.

Die Nahversorgung ist in Schröcken seit 2006 Chefsache, denn seit fast 20 Jahren wird das Lädele unter Regie der Gemeinde geführt. Im Bild Herbert Schwarzmann im Schneegestöber beim zehnjährigen Jubiläum.   
Die Nahversorgung ist in Schröcken seit 2006 Chefsache, denn seit fast 20 Jahren wird das Lädele unter Regie der Gemeinde geführt. Im Bild Herbert Schwarzmann im Schneegestöber beim zehnjährigen Jubiläum.

Und da wurde da noch der Körbersee in der Amtszeit von Herbert Schwarzmann zum schönsten Platz Österreichs gekürt. STP

Zur Person

Herbert Schwarzmann

Jahrgang 1960

Beruf Versicherungsmakler

Familie seit 1985 verheiratet mit Brigitte, zwei Söhne

Hobbys Berg- und Skitouren, unsere Natur genießen

Was ihm wichtig ist die Familie, die Kunden, ein gutes Miteinander.

Auch die jahrzehntelang diskutierte Dorfbahn hätte Herbert Schwarzmann gerne umgesetzt.   
Auch die jahrzehntelang diskutierte Dorfbahn hätte Herbert Schwarzmann gerne umgesetzt.