Traditionelle Landwirtschaft mit modernen Maschinen

Mit Leidenschaft, Fleiß und Herz bewirtschaftet Familie Kaufmann ihren Biohof in Lech.
Lech “Es ist nicht der Hof, der den Bauern ausmacht, sondern die Liebe, die harte Arbeit und der Charakter”, heißt es in einem bekannten anonymen Sprichwort. Es zeigt, dass nicht äußere Umstände, sondern Werte wie Engagement, Fleiß und Persönlichkeit die wahre Stärke eines Landwirts ausmachen – so wie es Familie Kaufmann täglich beweist.

Auf 1510 Metern Seehöhe bewirtschaften Annemarie und Andreas Kaufmann ihren Biohof bereits in dritter Generation. Die Söhne Peter und Markus helfen mit, im Winter üben sie im Tal zusätzliche Berufe aus. Der Hof hält 20 Fleckviehkühe, 15 Jungtiere, vier Ponys, sieben Alpschweine und zwei Schwarznasenschafe. “Bei uns haben alle Tiere einen Namen”, betont Annemarie Kaufmann – eine Herzensangelegenheit für die Bäuerin.

Der Alltag auf dem Hof beginnt früh und endet spät: Die Tiere müssen rund um die Uhr versorgt werden. Von Mai bis Herbst verbringen sie die Zeit auf der eigenen Zuger Alpe, während sie im Winter im modernen Stall mit Auslauf untergebracht sind. “So sind wir das ganze Jahr über bei unserem Vieh”, erklärt Annemarie.

Sohn Peter führt mit Corinna die Hofsennerei, Sohn Markus mit Anna einen Hühnerbetrieb, der ab November etwa 300 Hühner das Bio-Ei legen. Im Sommer ist Markus mit Familie als Hirte auf der Alpe Monzapon, im Winter arbeiten beide Brüder für die Gemeinde Lech und im Skiverleih.
Ein besonderes Anliegen ist Annemarie Kaufmann, dass alle Erzeugnisse des Hofes in Lech bleiben. Die Milch wird direkt am Hof verarbeitet, an Hotels geliefert oder von Privatpersonen abgeholt. “Für uns ist es wichtig, dass der Kreislauf erhalten bleibt”, betont sie.

Auch das Fleckvieh, eine Zweinutzungsrasse für Milch und Fleisch, wird am Hof großgezogen. Geschlachtete Tiere liefert der Hof an Lecher Hotels oder Privatkunden; lebende Tiere gehen ins Klostertal oder in den Bregenzerwald. “Wir verzichten auf lange Tiertransporte – das ist unser Prinzip”, sagt die Bäuerin stolz. Auch Nachbarin Elisabeth Dotter zeigt sich beeindruckt: “Es freut mich, Bauern mit so viel Herzblut und Bodenständigkeit zu sehen.”

Die Familie bewirtschaftet insgesamt 60 Hektar, davon 30 Hektar Bergmähder. “Moderne Maschinen bedeuten nicht weniger Arbeit”, sagt Annemarie, sie erlebte Landwirtschaft von der Pike auf. “Wir sind dankbar für die vielen Freunde im Dorf, die uns gerne unterstützen.” Besonders schätzt sie die Treue der einheimischen Kundschaft.
Hofmilch wird zu Joghurt, Frisch-, Schnitt- und Bergkäse verarbeitet und direkt im Laden oder an Hotels verkauft. Auch Fleisch- und Wurstwaren werden direkt an Privatkunden und Hotels abgegeben. Im Herbst werden Zäune abgebaut, Maschinen gereinigt und Tiere versorgt. Gelegentlich besucht der Kindergarten Lech den Hof, damit Kinder den Umgang mit Tieren erleben können.

Leidenschaft für die Arbeit, den Hof und die Tiere prägt das Leben der Familie Kaufmann. Ausdauer, Verantwortungsbewusstsein und Integrität bestimmen ihren Alltag, bei dem alle mit anpacken. “Freizeit gibt es, Urlaub nur kurz”, sagt Annemarie. Für sie verkörpert Bäuerlichkeit Naturverbundenheit, Tradition und harte Arbeit. “Ich bin gerne Bäuerin”, bekräftigt sie. Schmerzhaft empfindet sie allerdings den oft fehlenden Respekt für die Landwirtschaft. “Maschinen sind nötig – Landwirtschaft und Tourismus passen zusammen. Danke der Gemeinde Lech für die Unterstützung.” Ihr größter Wunsch: Dass der Kreislauf auf dem Hof erhalten bleibt. Annemarie Kaufmann ist dankbar, dass ihre Familie den Hof auch in Zukunft führt. EST









