Schüler spürten verbotenen Büchern nach

Stadtbibliothek Dornbirn zeigte eindrucksvolle Schülerprojekte zur Banned Books Week.
Dornbirn Kürzlich feierte die Stadtbibliothek Dornbirn mit einer Mischung aus Information, Kreativität und kritischem Denken erstmals die internationale Banned Books Week. Zwei Wochen lang standen dort Bücher im Mittelpunkt, die im Laufe der Geschichte – und teils bis heute – zensiert, verboten oder verbrannt wurden.

Zwei Schulen, ein Projekt
Eröffnet wurde die Ausstellung von Kulturstadtrat Valentin Sottopietra, der die Bedeutung von Meinungsfreiheit und den Wert freier Literatur betonte. Die Schau präsentierte Ergebnisse fachübergreifender Projekte von Schülerinnen und Schülern der HTL Dornbirn und des BORG Schoren, die sich intensiv mit den Themen Zensur und Literaturverbot auseinandergesetzt hatten.

Die HTL-Schülerinnen und -Schüler, betreut von Angelika Lampert und Sibylle Warsch, nahmen drei Werke genauer unter die Lupe: “The Hate U Give” von Angie Thomas, “Fahrenheit 451” von Ray Bradbury und “Im Westen nichts Neues” von Erich Maria Remarque. Daraus entstanden vielfältige Beiträge – vom selbst programmierten Computerspiel über einen interaktiven Fragenkatalog bis hin zu einem Kurzfilm. Alle Arbeiten verband der Versuch, den Mechanismen von Zensur und gesellschaftlicher Ausgrenzung auf den Grund zu gehen.

Intensive Recherche und Auseinandersetzung
Auch zwei Klassen des BORG Schoren unter der Leitung von Sabine Wörndle beteiligten sich mit großem Engagement. Sie betrachteten das Thema Zensur aus globaler Perspektive, recherchierten verbotene Bücher in verschiedenen US-Bundesstaaten und dokumentierten Fälle von Literaturzensur auf mehreren Kontinenten.
Die Ausstellung lockte zahlreiche Besucherinnen und Besucher in die Stadtbibliothek Dornbirn, die sich dort nicht nur informieren, sondern auch selbst Fragen stellen konnten: Warum werden Bücher verboten? Welche Stimmen sollen zum Schweigen gebracht werden? Und wie frei ist Literatur heute wirklich?
“Mit der Banned Books Week wollten wir ein deutliches Zeichen für das Lesen setzen – und für das Erinnern daran, dass jedes verbotene Buch auch ein Stück gelebter Freiheit betrifft”, so Peter Ladstätter vom Bücherei-Team. Am Ende blieb der Eindruck einer Ausstellung, die nicht belehrte, sondern zum Nachdenken anregte. cth